Lebwohl

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Ein schriller Aufschrei riss mich aus dem Tiefschlafe und ich schrak hoch. Verwurrt sah ich um, direkt in Soutas entsetztes Gesicht. Er saß neben mur und ihm liefen ungehindert Tränen über die Wangen. Mein Herz zog sich vor Besorgnis zusammen ich sah ihm irritiert in seine Augen. „Was ist denn los?", fragte ich besorgt und legte ihm die Hand auf die Schulter. Seine Atmung war hektisch und er erklärte etwas atemlos, dass er schlecht geträumt hatte. „Ich konnte jeden einzelnen Peitschenhieb spüren! Dann noch dieses stechende kalte Wasser!", wimmerte er und kauerte sich zusammen. Ich nahm ihn schnell in den Arm und er weinte leise in meiner Halsbeuge. Ich litt mit ihm. All das Leid, dass er ertragen musste. Er war traumatisiert. Ich streichelte ihm beruhigend über den Rücken. „Es ist alles okay. Ich bin hier und beschütze dich." Nach einiger Zeit hatte er sich vom Albtraum erholt und atmete nun einigermaßen normal. „Danke, Takumi..." Mein Herz machte einen kleinen Freudensprung und er kuschelte sich näher an mich. Das schlimmste an allem war, dass ich ihm nicht helfen konnte.
~Einige Nächte später
-Souta-
Das Läuten des Telefons riss mich aus dem Schlaf. Takumi brummte und stand so leise wie möglich auf und begab sich nach draußen. Wieder war eine Nacht um, in der ich mit Albträumen geplagt wurde. Wer rief denn schon so früh morgens an? Gespannt lauschte ich was Takumi mit dem Anrufer beredete. Schon beim ersten Satz, wusste ich das es sich um meine Tante handelte.
-Takumi
„Guten Morgen!"
Misyashima-san's Stimme drang an mein Ohr. „Entschuldige, wenn ich so früh anrufe. Ich wollte wissen wie es Souta geht." Ich seufzte. „Er hat jede Nacht Albträume." Sie schwieg. „Es raubt mir jeden Nerv", seufzte ich.
-Souta
Dieser Satz hallte in meinen Ohren. Stellte ich für Takumi eine Belastung dar? Ich drückte mir die Hand auf den Mund. Ich kostete ihm die letzten Nerven. Ich blickte auf die Uhr. Es war halb sieben und Takumi's müsste jede Sekunde läuten. Mein Herz tat weh. Ich fasste einen Entschluss, der mir alles andere als leicht fiel.

„Ich gehe jetzt. Wir sehen uns später", lächelte Takumi und gab mir einen Abschiedskuss, bevor er die Tür hinter sich schloss. Jetzt war es soweit... Langsam begann ich meine Kleidung einzusammeln und in eine Tüte tu packen. Mit einem Stift begann ich den Abschiedsbrief zu schreiben:

Lieber Takumi,
Es tut mir leid dir zur Last gefallen zu sein und  dass du mich und Ren verpflegen musstest. Ich liebe dich wirklich aus tiefsten Herzen, dennoch war es nie meine Absicht dir deinen letzten Nerv zu rauben.
Lebwohl
Dein Souta

Schweigend legte ich meinen Ring auf das Blatt Papier und verließ mit meinem Bruder und Tränen in den Augen die Wohnung.

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