Der 1.Arbeitstag

3 0 0
                                    

„Herzlich willkommen!", grüßte mich der Antiquitätenhändler als ich den Laden betrat. Ich hatte gehört, dass der Besitzer des Antiquitätenladens, der direkt um die Ecke war, einen Helferling suchte. „Guten Tag", lächelte ich höflich und trat näher an die Theke, hinter der der Besitzer stand, „Mir ist zu Ohren gekommen, dass sie eine Aushilfe suchen und ich wäre sehr an ihrem Angebot interessiert." Er musterte mich. „ Naja, bis jetzt hat sich niemand mehr gemeldet also schätze ich du hast den Job." Ich lächelte und freute mich schon die Ringschatulle in den Händen zu halten. „Du kannst morgen um neun anfangen." „Vielen Dank."

-Nächster Tag-

Ich war gerade dabei in meine Jacke zu schlüpfen als Takumi hinter mir stand und mich verwundert ansah. „Wo gehst du hin?" Ich erstarrte. „I-Ich hab einen Termin." Er zog eine Augenbraue hoch. Bevor er jedoch noch etwas sagen konnte, verabschiedete ich mich mit einem schnellen „Bis später" und stürmte aus der Wohnung. „W-Warte!" Ohne stehen zu bleiben hetzte ich das Stiegenhaus hinunter. Wenn er wüsste, dass ich arbeiten ginge, würde er Nachforschungen anstellen und mir auf die Schliche kommen.

-Takumi-

Souta verhielt sich heute Morgen sichtlich komisch. Er hatte es ziemlich eilig aus der Wohnung zu kommen und wollte mir nicht mal verraten was er vorhatte. Ich wandte mich um und ging ohne weiter zu Grübeln in die Küche um mir eine Tasse Kaffee einzuschenken. Kyota war schon im Kindergarten und Ren schlief noch. Ich hatte mir einen Tag freigenommen um etwas Zeit mit dem Bruder meines Lebensgefährten zu verbringen und ihn besser kennen zu lernen. Mein Blick schweifte über die Landschaft und schlürfte mein Heißgetränk. Mein Herz pochte so stark wenn ich an ihn dachte. Ich lächelte. Wie sehr ich seine Lippen vermisste. Ich war gerade ziemlich inspiriert und beschloss solange Ren noch schlief etwas an meinen Kompositionen zu arbeiten. Ich setzte mich an den schwarzen Flügel und begann die verschiedenen Melodien in meinem Kopf zu verknüpfen. Es entstand eine kleine zarte, romantische Ouvertüre, die, meine Gefühle für Souta beschreiben zu schien. Sie passte zu jeder einzelnen meiner Gefühlsregungen. Ich lächelte und schrieb in großen Buchstaben „À jamais", was so viel bedeutete wie „Für immer". Dieses Stück war meinem Liebsten gewidmet, der mir mehr als alles andere bedeutete. Ich scannte das Blatt ein und schickte es dem Direktor des Festspielhauses. Nach zirka zwanzig Minuten blinkte eine Antwort bei mir auf.

„Sehr geehrter Herr Amsert,

Mit „À jamais" haben sie sich mal wieder selbst übertroffen! Ich werde organisieren, dass ihre Ouvertüre beim nächsten Konzert gespielt wird!

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Sabawato Chihiro

Souta würde sich riesig freuen, wenn er davon erfuhr. Zufrieden stand ich auf und plötzlich stürmte Ren ins Zimmer. „Guten Morgen!", lächelte ich und hob ihn hoch, „Hast du gut geschlafen?" Er rieb sich das Auge und gähnte. „Wo ist Kyo-chan?" „Der ist schon im Kindergarten", lächelte ich und hielt ihn über mich. „Sag mal, Ren, gefällt es dir hier bei uns?"Er nickte lachend und schmiegte sich an mich.„Onii-chan ist endlich mal glücklich! Er ist sonst immer so besorgt undbetrübt!" Schweigend lauschte ich Ren. Souta hatte mir verraten, dass seine Kindheit nicht einfach gewesen war, dennoch wusste ich nichts genaueres. „Ich weiß, dass ihr euch lieb habt",flüsterte er leise. Mein Atem stockte. Er wusste von unserer Beziehung? Erlächelte. „Wir wissen davon." Scheiße. „Das ist okay", säuselte er und schlang seine Ärmchen um meinen Hals. Schmunzelnd streichelte ich ihm über den Rücken. Er war wirklich bezaubernd.
~Später
--Souta--
Endlich war die Arbeit getan und Herr Kiamoto drückte mir einen Batzen Geld in die Hand. „Nicht schlecht. Du machst deine Arbeit gut." Als ich mich gerade umdrehen wollte um den laden zu verlassen kam jemand aus dem Lager gelaufen. (Schreibe bald eine Geschichte, die den Antiquitätenhändler Kiamoto und einen Jungens namens Atano verwickelt. Deswegen kommt der einfach mal aus dem Lager gelaufen☺️)
Der Junge hatte rotes Haar und grüne Augen und rieb sich verschlafen die Augen. „Atano? Was machst du denn hier?" „Ich hab dich gesucht", erwiderte er verschlafen und sein Blick wanderte zu mir. „Wer ist das?", fragte er geschockt und mit warnendem Blick, „Dein neuer Lover?" „Nein!", platzte er heraus und machte einen Schritt auf ihn zu. Schweigend drehte er sich um und verließ ohne ein weiteres Wort den Verkaufsraum. „Es tut mir leid, Miyashima-san, er zieht immer voreilige Schlüsse", sagte er entschuldigend. Ich schüttelte den Kopf lächelnd. „Schon in Ordnung." Währen ich nachhause spazierte, zählte ich den Lohn für meine Arbeit. 5.986 Yen. (50€) Wenn das so weiter ging, musste ich nur noch vier Mal arbeiten gehen um die Ringe zu kaufen. Ich hatte ganz schmierige Hände von dem speziellen Pflegemitteln der Antiquitäten. Glücklicherweise lag die Wohnung direkt ums Eck. Mit einem Seufzen schubste ich die Tür ins Schloss und entdeckte schon Takumi, der in der Küche stand und mir einen fragenden Blick zuwarf. „Welchen Termin hattest du, dass du solange weg warst?" Stumm ging ich auf ihn zu und küsste ihn. „Ich bin sehr müde. Könnten wir das auf morgen verschieben?", flüsterte ich heiser. Sein Blick wanderte zu meinen Händen, die ölig glänzten. „Was ist das? Warum sind deine Hände so schmierig?" „Ich habe versehentlich etwas Öliges angefasst", flunkerte ich, wandte mich ab und lief ins Bad um mir meine Hände zu waschen. Takumi war mir gefolgt und sah mich durch den Spiegel misstrauisch an. „Verheimlichst du mir was?" Ich schüttelte den Kopf. Sein misstrauischer Gesichtsausdruck verunsicherte mich und ich wusste nicht wie lange ich diese Fassade noch aufrecht erhalten konnte. „Ich habe einmal den Fehler gemacht und fast dein Vertrauen in mich verloren", sagte ich, fuhr herum und schloss meine Arme um ihn, „Das passiert mir nie wieder." ich lauschte seinem Herzschlag während er die Umarmung erwiderte und mich näher an mich drückte. „Ren und Kyo wissen von unserer Beziehung." Sofort sah ich auf. „Nicht dein Ernst!" Mir kroch die Röte ins Gesicht. „Ren meinte es wäre in Ordnung für sie." Ich seufzte. „Lass uns etwas fernsehen", schlug er vor und führte mich ins Wohnzimmer. Vom Knistern des Feuers im Kamin und die leise Stimme des Moderators begleitet kuschelte ich mich an ihn und genoss die Wärme.

Unsere neue FamilieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt