3.2. Die Schlacht

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Harry war völlig außer Atem. Er hatte schreckliche Angst um seine Freunde und auch um sich selbst. Überall in Hogwarts lagen Tote verstreut; unbekannte aber auch vertraute Gesichter, Feinde wie Freunde.
Draco schien wie vom Erdboden verschluckt, nachdem Harry ihn im Raum der Wünsche gerettet hatte. Einer seiner Freunde wurde vom Feuer verschluckt, doch ein weiterer Horcrux wurde zerstört.
Draco kämpfte tatsächlich auf der Seite der Todesser. Harry vergaß immer wieder, dass Draco selbst zu ihnen gehörte. Wie konnte Harry sich nur so in Malfoy getäuscht haben? Das dunkle Mal blitzte immer wieder in seinem Kopf auf. Malfoy gehörte auf die Seite des Feindes.

***

Ich stand voller Angst mit dem Rücken an die Wand gedrückt neben Bellatrix. Ihr kreischendes Gelächter hallte in meinem Kopf wider. Ich nahm gar nichts mehr wirklich wahr. Grüne Blitze zuckten durch die Gegend, Geschrei. Ich wollte einfach nur noch weg von hier. Aus dem Augenwinkel erblickte ich Pansy. Verzweifelt rannte ich ohne zu zögern auf sie zu.

"Du lebst!", wimmerte sie und fiel mir in die Arme.

Sofort lösten wir uns wieder voneinander um in Deckung zu gehen.

"Ich habe Angst", Pansy umklammerte mit Tränen überströmtem Gesicht meine Hand, "Wenn wir sterben... Draco, ich will es dir ein letztes Mal gesagt haben. Ich liebe dich wirklich und das wird sich auch niemals ändern!"

Ich bemerkte, wie auch mir Tränen in die Augen traten. Parkinson hatte wirklich Todesangst, das spürte ich.

"Ich weiß nicht einmal, auf welcher Seite ich stehe. Ich bin kein Todesser so wie du. Ich kann einfach nicht mehr. Ich will nur noch, dass es aufhört!", sie lockerte ihren Griff und begann zu schluchzen.

Ich wusste selbst nicht mehr, auf welcher Seite ich eigentlich stand. Dieses grausame Abschlachten, es musste einfach aufhören. Ich war nicht so skrupellos wie die anderen Todesser, doch es war unmöglich Voldemort zu vernichten. Es gab nur seine Seite oder den sicheren Tod.

"Crucio!"

Pansy ging plötzlich schreiend zu Boden und ich sprang panisch zur Seite. Hektisch versuchte ich die Richtung des Angreifers auszumachen, doch ich konnte niemanden erkennen.

"Steh auf!", brüllte ich die Slytherin voller Panik an, doch sie rührte sich nicht.

Ohne nachzudenken hob ich ihren Körper auf meine Arme und rannte mit ihr hinter ein paar Trümmer einer Steinwand. Hogwarts hatte sich tatsächlich in ein riesiges Schlachtfeld verwandelt. Schwer atmend legte ich Pansy wieder auf den Boden und begann an ihren Schultern zu rütteln.

"Wach auf!", brüllte ich etliche Male, bis meine Stimme zu versagen schien, aber es half nichts.

Hin und hergerissen blickte ich mich um. Ich konnte hier nicht bleiben. Außer der zerstörten Mauer bat mir kein Schutz und aus jeder Richtung konnten Angreifer kommen. Ich musste die bewusstlose Pansy zurücklassen.

"Es tut mir leid", wimmerte ich und rannte los.

Sein eiskaltes Herz | drarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt