Prolog

215 7 0
                                    

Ich öffnete gerade die Tür meines Büros und trat in den Flur hinaus, als etwas von links gegen mich stiess. Eine junge Frau mit dunkelbraunen Haaren kniete vor mir auf dem Boden und sammelte kleine Karten mit verschiedenen Abbildungen auf, welche über den ganzen Boden verstreut waren. Ich kniete mich zu ihr hinunter und half ihr, die Karten einzusammeln. In geschwungener Schrift stand auf der einen Seite 'Event Planning Gallagher & Knight', auf der anderen Seite war eine Hochzeitstorte abgebildet.
»Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«, fragte ich sie.
»Eh ja, ich suche Thiago Pérez. Ich habe heute ein Meeting mit ihm bezüglich seiner Hochzeit.«
Sie hob ihren Kopf und schaute mir in die Augen. Ihre Augen waren tiefblau, wie der Pazifische Ozean und wurden von ihren dunklen, ellenlangen Wimpern umrandet. Ich bekam gerade noch mit, wie sich mein Mund selbständig machte und sich langsam öffnete. Diese Frau war wunderschön.
»Ist alles in Ordnung mit Ihnen«, fragte sie mich, als sie meinen faszinierten Blick sah. »Eh ja, ja klar.« Ein Lächeln legte sich auf ihre perfekt geschwungenen Lippen, was zum Ausdruck brachte, wie amüsant sie diese Situation fand. Ich lächelte verschmitzt und kratzte mich, noch immer perplex dass diese Frau mich mit einem Blick so dermassen aus der Bahn werfen konnte, an der Stirn.
Aus dem Augenwinkel nahm ich eine Bewegung wahr. Mein Cousin Milan kam auf uns zu gelaufen.
»Was machst du denn da am Boden?«, fragte er amüsiert. Dann warf er einen Blick auf die junge Frau neben mir, zog eine Augenbraue hoch und murmelte ein »Hallo, schöne Lady«. Allerdings ignorierte sie diesen Anmachspruch gekonnt und sammelte weiterhin ihre Karten auf. Auch Milan hob nun eine hoch und las die Aufschrift.

»Ach, Sie sind in diesem Fall die Eventplanerin für die Hochzeit?«, sprach er das Offensichtliche aus.
»Offensichtlich«, erwiderte die junge Frau auch prompt und stand auf. »Liege ich richtig in der Annahme, dass Sie Thiago Pérez sind?«, fragte sie und steckte die letzten Karten in ihre Tasche.
Milan holte gerade Luft zu Verneinung, als ich dazwischen funkte.

»Thiago, könnten wir uns vielleicht kurz unterhalten?« Ohne seine Antwort abzuwarten, packte ich ihn am Arm und zog ihn in mein Büro. »Autsch, was soll das? Wieso nennst du mich Thiago?
Milan, mein Name, freut mich«, sagte er sarkastisch und streckte mir seine Hand hin. »Lass das«, murmelte ich verärgert und schob seine Hand weg. »Gut, aber dann sag mir was los ist. Es ist wegen der hübschen Lady da draussen, nicht wahr?«, fragte er verschwörerisch und zwinkerte mir zu. »Es ist nicht so wie du denkst«, wehrte ich ab.
»Du willst sie knallen, oder?«, fragte Milan und wackelte mit den Augenbrauen. Ich zögerte einen Moment. Wollte ich das? Nein, ich war nicht so einer. Aber wieso wollte ich dann nicht, dass sie wusste, dass ich demnächst heiraten würde? Ich hob meinen Kopf und blickte Milan an.

»Was hast du geplant, Lieblingscousin?«, fragte er, während er sich an meinen gläsernen Schreibtisch lehnte.

Wedding Plans - Als der Bräutigam zum Trauzeugen wurdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt