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Am nächsten Morgen quälte ich mich aus dem Bett und zog mich an. Verdammt, wieso musste man so früh morgends aufstehen?

Ich ging ins Bad und machte mich fertig.
Anschließen aß ich noch einen Apfel, was ich aber nicht wirklich realisierte.

Zugegeben, zur Zeit realisierte ich nichts mehr. Alles war nur noch mit einem Schleier zu sehen. Wie wenn man sich einfach einen Filter vor die Nase hält, der das Geschehen unscheinbar macht.

Und als ich in den kleinen Audi einstieg und mich anschnallte, erinnerte ich mich wieder an unsere letzte Fahrt.

Er lachte und ich sang mit, da mein Lieblingslied im Radio lief.
So ließen wir uns in dieser Trace nach Hause fahren.
Und dann, ganz urplötzlich fing er an zu schwitzen. Und er blutete. Aus der Lippe, aus der Nase, seine Adern drohten aufzuplatzen, wie sie am Hals hervorstachen.

Er lachte nichtmehr.

Die Angst war ihm in das Gesicht geschrieben. Und mir auch.

Ich rief über das Autotelefon im Krankenhaus an und verschnellerte meine Fahrweise. Ich raste mit 180 durch die Stadt und wurde dabei einmal geblitzt.

Ich wurde noch nie geblitzt.

Nun stieg die Panik erstrecht in mir hoch, als er sich kaumnoch bewegte, außer zu zucken.

Ich versuchte die Gedanken abzuschütteln, doch es ging nicht.

Ich war zu schwach.

- Du bist zu schwach, hörst du? Du schaffst das nie! Er hat dich gehalten und jetzt ist er weg. Du wirst es nicht schaffen! -

Ich sank auf dem Fahrersitz zusammen und weinte wie ein Schlosshund.

Ich schaff es nicht, über ihn hinweg zu kommen.

Er ist zu stark.

Und ich zu schwach.

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