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Ich starrte ungläubig in seine Augen, doch ich erkannte in ihnen, dass er es ernst meinte.

Ich fing plötzlich an zu weinen.

Er hatte mir nie etwas von einem Bruder erzählt. Wir waren so verdammt eng gebunden und was soll das? Hat er mir überhaupt vertraut? Was war ich für ihn? Hat er nur mit mir gespielt? Sollte unsere Beziehung einfach ein schlechter Scherz sein? Was wenn...?

Meine Gedanken überschlugen sich. Immer heftiger und stärker fing ich an zu schluchzen.

"Hey, ist okay, ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst", sprach er beruhigend auf mich ein und nahm mich einfach in den Arm, als wäre es selbstverständlich. Seine tiefe, dunkle Stimme tat echt gut.

Ich konnte langsam mit der Situation nichts mehr anfangen.

Sie stirbt. Er stirbt. Und ich? Wo ist die Hoffnung geblieben, die sonst immer in mir war? Wo ist die Sicherheit? Das Selbstbewusstsein und das Selbstvertrauen, welches er mir einst beigebracht hat? Soll es jetzt weg sein? Als würde ich eine Feder in den Wind werfen und sie würde mitgeweht werden. Aber niemand kann vorschreiben, wohin. Niemand kann sagen, wo sie landet und wie lange sie fliegt. Ist das die Hoffnung, oder nur ein dämlich versuchter Vergleich, den ein genauso dämliches und verlorenes Mädchen sucht, um den Tod ihrer Schwester und ihres Freundes irgendwie zu verstehen und damit klar zu kommen, ohne dass sie sich dauernd Vorwürfe und Selbstzweifel macht? Was kommt danach? Wo ist er? Wo ist sie? Wo, verdammt, wo und wann werde ich sie wieder sehen? Sind sie weg, oder sind sie nur eine Greifweite entfernt?
Wie lange halte ich das noch durch?

Als ich meine Stimme wieder einigermaßen fest war, fing ich an, zu reden. Alles, was in mir war, musste nun raus. Einfach raus. Von der Seele gesprochen werden. Und er hörte zu, als ich meinen Monolog begann, dabei und als ich endete:

Care about you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt