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Nachdem ich mich einigermaßen ausgeheult habe, trennten wir uns von einander und er begann, seine Geschichte zu erzählen:

"Er war siebzehn, als wir uns wegen eines Mädchen so stritten, dass ich beschloss, auszuziehen."

Meine Interesse war geweckt und ich hob neugierig meine Augenbrauen, was ihm signalisierte, dass er fortfahren soll.

"Sie hieß Monicà und war achzehn, also genau zwischen ihm und mir. Sie ging auf unsere Schule, wo ich gerade dabei war, den Abschluss zu machen, da ich das Abitur nachholen musste.
Er hatte schon mehrmals mit ihr was unternommen und hatte sie auch nur als 'Freundin' - mehr nicht.
Als er einmal früher gehen musste, unterhielt ich mich mit ihr und wir verabredeten uns. Später waren Monicà und ich zusammen und sie hatte wenig für ihn übrig, was ihn sauer machte, da sie seine beste Freundin gewesen war.
Am Abend zofften wir uns so, weil er wollte, dass ich mit Monicà spreche und er wieder was mit ihr machen kann.
Ich wusste, das sie nichtmehr wollte, also stritt ich es ab - mit der Ausrede, er sei zu jung für sie. Danach sprachen wir nie wieder ein Wort." Kurz stockte er. "Als er Monicà und mich küssend im Haus vorfand, rastete er so aus, dass ich kurzerhand ging. Ich zog in eine andere Stadt. Ich hatte ja meinen Führerschein und meinen Abschluss, also konnte ich nach einer Arbeit suchen."

Er schaute mir direkt in meine Augen und durchlöcherte mich. Wie kann ein Mann solche fesselnden Augen haben?

"Jetzt bereue ich es natürlich, da ich mich nie mit meinem Bruder streiten wollte - wegen ihr  oder allgemein wegen irgendjemandem."

Traurig schaute er auf den Tisch.

"Und......und was ist jetzt mit Monicà?", fragte ich vorsichtig, doch ich bereute es sofort, als ich sah, dass er Tränen in den Augen hatte.

Doch er überspielte es leicht und meinte:
"Wir haben uns nach seinem Tod getrennt. Ich konnte das nicht mehr-"

Care about you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt