Louis langweilt sich zu Tode. Es ist so unglaublich öde außerhalb der Stadt, dass er schon darüber nachdenkt einfach in Wolfsform Richtung Stadt zu laufen und sich knapp vor dem Ortsschild wieder zu verwandeln, um Liam heimlich zu besuchen.
Louis sitzt in etwa einen halben Tag in seinem Zimmer herum und dreht Däumchen. Er sieht mal aus dem Fenster, dann hört er ein wenig Musik und holt sich etwas Essen rauf.
Er bastelt sogar ein Dosen-Telefon aus einer Schnur und zwei Jogurtbechern.
So langweilig ist ihm.
Er legt seine Errungenschaft unter sein Bett, wo sie hoffentlich niemand je finden wird und schlendert durch das große Haus.
Natürlich geht er in keines der anderen Zimmer. Die anderen Mitglieder seines Rudels würden es eh riechen, wenn Louis sich umgesehen hätte und Louis will gar nicht wissen was mit Leuten passiert, die herum schnüffeln.
In seinem ehemaligen Rudel gab es für fast alles Strafen.
Du hast jemanden gekratzt? Strafe.
Du hast über jemanden schlecht geredet? Strafe.
Du hast jemandes Essen geklaut oder einen Becher umgeschubst? Strafe und noch einmal Strafe.
Und die Strafen waren kein nettes Fingerwedeln. Es war kein strenger Blick und ein enttäuschtes Kopfschütteln.
Schläge, hungern und andere schreckliche Sachen wegen denen Louis schon oft genug geweint hat.
Er würde nicht im Traum dran denken eine der Regeln des Clans zu brechen.
Obwohl: Wenn er so darüber nachdenkt, gab es nie Regeln.
Er hatte sich das Leben in einem Rudel anders vorgestellt. Schlimmer. Getaktet.
Louis hatte sich vor einem Leben in einem Rudel gefürchtet und es für unmöglich gehalten in einem länger als drei Tage zu überleben.
Doch jetzt ist er hier und es ist alles in Ordnung. Natürlich nicht ganz so in Ordnung wie bei Liam, denn er hat keinen Liam bei sich.
Aber er hat Auslauf so viel wie er möchte und er kann sich so gut wie immer verwandeln.
Der einzige Nachteil ist nur der lange Weg zu seiner Arbeit.
Louis liebt den Spielzeugladen. Er liebt Kinder und mit ihnen herum zu spaßen.
Vielleicht ist es einfach das Wesen eines Omegas, aber vielleicht auch ist es einfach Louis.
In seinem ehemaligen Rudel gab es auch ein paar Kinder und Louis hat sich immer um sie gekümmert.
Da man die erste Verwandlung erst mit 18 Jahren hat, mussten die Kinder immer mit jemanden zurückbleiben, wenn die anderen auf Jagd gingen oder im Wald herumliefen.
Louis hatte es immer freiwillig gemacht. Mit ihnen gespielt, sie gefüttert und mit ihnen gekuschelt.
Er hat sicherlich schon mehr Windeln in seinem Leben gewechselt als Harry, Zayn, Nick, Perrie, Niall, Ed und Jade zusammen.
Louis tapst herunter in die Küche und summt ein Lied vor sich hin.
Er nimmt sich eine Tasse, stellt das Wasser im Wasserkocher wieder an und kramt einen Teebeutel hervor.
Er braucht seinen täglichen Tee.
Als das Wasser anfängt zu kochen, starrt Louis auf seine verheilte Wunde. Es sieht jetzt fast nach gar nichts mehr aus.
Da ist kaum eine Narbe zu sehen und irgendwie findet das Louis mehr beunruhigend als freudig.
Er weiß nicht wer es war. Wenn es keiner aus dem Rudel war, dann muss es etwas anderes gewesen sein was Louis heilte und Louis weiß nicht, ob er wissen will was es war.
Kann Liam es gewesen sein?
Aber Liam ist nicht mehr in seinem Zirkel. Er ist offiziell nicht mehr mit Liam verbunden.
Louis nimmt mit seinem Tee am Tisch Platz, lässt den Teebeutel in dem heißen Wasser herum schwimmen und zieht ihn immer wieder in Kreisen durch die Tasse. Er hält sein Gesicht über die Tasse und schnuppert mit geschlossenen Augen.
Der Duft von Tee hat ihn schon immer beruhigt.
Er liebt Tee.
Oben geht irgendwo eine Tür auf und dann geht jemand die Treppe leise herunter.
Als Louis nach oben blickt, leuchtet sein Gesicht etwas auf.
Es ist Zayn. Und ja, Zayn ist nicht Louis' erste Wahl für eine Person, die er hier antreffen will, aber Zayn ist besser als allein zu sein.
„Zayn", sagt Louis lächelnd.
Der andere schaut ihn erschrocken an und es sieht fast so aus, als fühle sich Zayn ertappt.
Er hat eine Kamera in seiner Hand.
„Louis."
„Ich langweile mich zu Tode. Was machst du so?" Louis grinst und lässt sich zurück in den Stuhl fallen, den Kopf nach hinten.
„Ich wollte fotografieren gehen." Es klingt gequetscht und geknirscht.
Louis weiß wirklich nicht wieso Zayn so Angst vor ihm zu haben scheint.
„Tut mir leid, ich wollte dich nicht nerven." Louis seufzt und rührt wieder durch seinen Tee. Zayn will ihn offensichtlich nicht dabei haben.
„Ich... Es tut mir leid." Zayn lässt den Kopf hängen.
„Ist schon gut. Ich respektiere jeden Künstler, der allein arbeitet. Ich mache das ja selbst am liebsten." Louis schmollt und mustert Zayns Klamotten. Er trägt eine schwarze Lederjacke und darunter ein dunkles Shirt.
Er ist wirklich gut gekleidet. Das ist Louis schon seit seiner Ankunft öfters aufgefallen.
Zayn schüttelt den Kopf. Sein Mund ist fast schon schmerzhaft verzogen. „Das meinte ich nicht." Er tritt näher und legt die Kamera auf den Tisch.
Louis legt seinen Kopf zur Seite, sieht dann auf die Kamera und dann wieder zurück zu Zayn. „Du hast ja die gleiche Kamera wie ich."
„Nein, Louis." Zayn verbirgt sein Gesicht schamvoll hinter seinen Händen.
Louis' Augen werden groß, als er es versteht. „Oh... Oh, Zayn..." Er schüttelt den Kopf und runzelt die Stirn. „Du wolltest..."
Zayn zeigt sein Gesicht wieder und sieht Louis flehend an. „Ich wollte wirklich nur einmal testen wie sie fotografiert und ich wusste nicht, dass du hier bist. Ich hätte dich sonst gefragt, ich... ich bin ein schlechter Mensch. Es tut mir so leid." Zayn senkt seinen Blick auf seine Schuhe.
Louis lässt seinen Tee stehen.
Er lächelt.
Dann nimmt er sich die Kamera und gibt sie Zayn. „Lass uns in den Wald gehen und ein bisschen fotografieren, ja?"
was denkt ihr über zayn?
über wen wollt ihr mehr wissen? (louis und harry ausgeschlossen lolz) jamie xx
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wolves | larry ✔️
FanfictionLouis muss eine Verbindung eingehen, die ihn in ungeahnte Gefahren bringt. Und plötzlich ist alles ein einziges Chaos. #18 in Werwolf