"Dieser Niall hat einen Knall", lachte Liam und lehnte sich zurück, während wir versuchten unser Gelächter zu verkneifen.
"Hat er", stimmte ich zu und nickte gleichzeitig.
Nach der Unterricht verbrachten wir zwei Stunden in Nialls Zimmer und lachten über die lustige Geschichten, die er uns erzählte.
Nun war er weg, weil er seine Sachen in die Waschmaschine hauen musste, da die nächste Stunde für ihn reserviert war.
Liam und ich waren allein im Zimmer und wie immer spürte ich eine komische Spannung zwischen uns, die ich nicht beschreiben konnte.
Aus den Augenwinkel sah ich, dass er mich anstarrte und ich tat weiter so, als hätte ich es nicht gemerkt.
Stattdessen holte ich mir mein Glas von dem Tisch und trank die bittere Kirschensaft, die mir Niall eingeschenkt hatte, obwohl sie nicht gut schmeckte.
"Du lachst so schön", flüsterte Liam und ich wusste nicht wie, aber die Saft kam mir aus den Nasenlöchern raus.
Ich hustete wild und versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen. Daraufhin spürte ich Liams Hände auf meinen Rücken streicheln und das machte alles viel schlimmer.
"Schon okay", setzte ich mich auf und atmete tief ein. Meine Augen waren feucht und mein Gesicht mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit kirschrot.
Nicht nur wegen der Saft, sondern auch wegen seinem unerwarteten Kompliment.
Ich war kein Junge von Komplimenten, aber aus seinem Mund klang es irgendwie... süß?
Er stellte sich zu mir, drehte mich um, damit er mein Gesicht sehen konnte.
Seine Hand drückte er unter meinen Kinn und brachte unsere Augen zur selben Linie.
Er war mir so nah, dass ich keine Luft mehr bekam. Langsam spürte ich wieder, dass ich rot anlief, jedoch konnte ich dagegen nichts tun.
Wir blieben in der gleichen Position weiter stehen, bis ich seine zarte Stimme hörte, die mein Herz schmelzen ließ.
"Atme, Zayn", flüsterte er und lächelte mich an.
Ich, Volltrottel, nickte hastig und versuchte wieder einzuatmen.
Als ich wieder ausatmete kam er mir näher und jetzt trennten uns nur wenige Millimetern.
"Wie schaffst du es jedesmal?" fragte er mich und sah tief in meinen Augen, als würde er die Tiefe meines Herzens sehen.
"Was?"
"Mich mit deiner Schönheit zu faszinieren?" fragte er und bieg sich weiter vor, dass unsere Nasenspitzen sich berührten.
"I-ich mache nichts", antwortete ich ohne nachzudenken, denn mein Gehirn hatte sich bereits ausgeschaltet.
Wieso reagierte mein Körper so albern auf seine Nähe? Als habe ich keine Kontrolle mehr über mich selbst und ließ alles sein.
In Bruchteil der Sekunde, in der unsere Lippen sich berührten, löste er sich zurück und schüttelte seinen Kopf.
"Nein, ich kann es dir nicht antun", meinte er und ohne mich ein zweites mal anzuschauen ging er raus.
Geschockt und gleichzeitig enttäuscht setzte ich mich hin und wiederholte die ganze Szenario eine Stunde lang im Kopf wieder und wieder, bis ein voll betroffener Niall mit einem blassen Gesicht zurück ins Zimmer kam.