Bestimmung

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Am Ende lagen wir zusammen auf dem Bett, hielten uns immer noch an den Händen und starrten zur Decke hinauf. Das einzige Geräusch, das zu hören war, waren unsere tiefen Atemzüge. Es war so still, dass ich sogar hören könnte, wenn er blinzelte.

Das Zimmer war warm, weil Liam eine ferngesteuerte Elektroheizung für mich bestellt hatte. Anfangs würde man sich denken, dass das Ding keinerlei Leistung bringen könnte. Doch jetzt schwitzte ich und wollte gar nicht denken, wie es Liam ging.

Er hatte einmal gemeint, dass die Hitze nicht gut für seine Gesundheit ist. Daher nahm ich die Fernbedienung in die Hand und drehte die Heizung ab.

"Es wird dir kalt sein", hörte ich Liams Stimme und sah mir sein Gesicht unter dem Mondlicht an.

"I-ih", schüttelte ich den Kopf leicht und rückte näher an ihm. Meine Lippen fanden seinen und ich drückte ihm einen federleichten Kuss.

Er ließ meine Hände los und schling seine Arme um meine Taille.

"Ich liebe deine Wärme", sagte er flüsternd und küsste die Spitze meiner Nase.

"Ich liebe deine Kälte", sagte ich zurück und er lächelte.

"Du Scheißlügner", lachte er weiter und ich sah ihn verwirrt an.

"Nein, ich lüge nicht. Es ist die Wahrheit", verteidigte ich mich und er hörte auf mich auszulachen.

"Okay, okay. Ich glaube dir", grinste er breit und küsste meine Nasenspitze wieder. "Aber nur weil ich dich liebe."

Verliebt sah ich in seine Augen und seufzte traurig.

"Es tut mir leid", meinte ich leise und biss an meiner Zunge, damit ich nicht weinte.

"Was, Zayn? Was tut dir leid?"

"Dass du und deine Familie wegen mir in Gefahr seid. Evelyn hat Recht, es ist alles umsonst-"

"Wie kommst du auf diese Idee?" verzog er seine Augenbrauen und sah mich an, als wäre ich verrückt. "Nichts ist umsonst. Ignoriere was sie gesagt hat, Evelyn wirkt am Anfang zwar kalt, aber nachdem du sie kennenlernst und sie sich zu dir öffnet, wirst du sehen, dass sie in der Wirklichkeit ein Engel ist. Sie braucht nur etwas Zeit."

"Und mache dir bitte keine Gedanken mehr darüber, dass wir im Gefahr sind. Ich verspreche dir, Zayn, uns wird nichts passieren. Wir werden einen Weg finden."

Damit überzeugte er mich nicht, gar nicht, aber ich wollte daran glauben. Zumindest vortäuschen, denn er konnte meine Gedanken sowieso nicht lesen. In diesem Moment war ich Harry dankbar, denn es wäre nur unfair von mir gewesen Liam zu zeigen, dass ich nicht glaubensstark war, sein Vater und er würde einen Weg finden.

Man sagt ja, das Schicksal mischt die Karten und wir spielen.

Und meistens endet dieses Spiel grausam.

Manchmal dachte ich mir, wenn es keine Lösung geben würde, würde ich mich opfern. Nur weil ich Liam nicht mehr weh tun wollte. Allein die Mühe, die er sich gibt, reichte mir. Ich erwartete nichts von ihm, außer seine Gesellschaft und seine Liebe.

Zwei Dinge waren mir klar, Liam liebte mich und ich ihn auch.

Und.

Es würde nicht einfach sein.

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„Schläfst du schon?"

„Nein", flüsterte ich und hob den Kinn.

Er grinste und küsste mich, leicht und doch so bedeutungsvoll.

„Vertraust du mir, Zayn?"

Ich nickte und küsste ihn zurück.

„Gut, dann runzle deine Stirn nicht mehr und mache dir keine Sorgen mehr. Ich werde für dich gehen und sie konfrontieren. Vertraue mir, mein Schatz, ich werde auch zurückkommen", meinte Liam und drückte seine Stirn an meine. „Unter einer Bedingung, natürlich..."

Abrupt öffnete ich meine Augen und wartete darauf, was jetzt kommen würde.

„Du wirst mich heiraten."

...
So, eine Runde Aufwärmung?

Ich habe einiges im Kopf, ob sie euch gefallen wird oder nicht... werden wir noch sehen

EclipseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt