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Kapitel 8

Es war unmöglich Rüya zu finden, doch ich wollte und konnte sie nicht an diesen Psycho abgeben. Wer weiß ,was er schon alles mit ihr gemacht hat.

Ich hoffe sie hat nicht so große Schäden und Verletzungen, sonst wird der noch sehen.

Wir fuhren schon seit Stunden, doch bis jetzt war die Suche nutzlos. Mittlerweile sind wir bestimmt schon die halbe Stadt durchgefahren. Doch keiner dachte daran aufzugeben, weder ich noch Yasin.

Wir machten weiter, bis ich zwei Gestalten im Dunkeln sah. Es waren weibliche Körper. Sie rannten in unsere Richtung. Ich stellte meine Augen auf scharf und konnte dank dem Scheinwerfer des Autos die zwei Mädchen erkennen.

Unglaublich aber es waren Rüya und Dilara. Ich forderte Yasin auf sofort anzuhalten, was er auch kurzerhand machte. Er sah mich fragend an und ich deutete ihm hektisch mit dem Kopf in deren Richtung,  während ich meinen Gurt öffnete und aus stieg.

Yasin stand auch mit einem Ruck auf und ging zu ihnen. Sie bemerkten uns erst nicht, doch Rüya  wendete ihren Kopf etwas. Nachdem sie ihren Bruder erkannt hatte, lief sie in dessen Arme. Im Gesicht hatte sie ganz viele Blutflecken. Dieser Pisser. Dilaras rechte Wange war etwas rot.

Nachdem sie Yasin umarmt hatte kam sie zu mir und umarmte mich ganz fest und guckte mir dann ganz tief in die Augen.

Rüya's Sicht

Ich umarmte Burak und verlor mich in seinen Augen. Ich weiß nicht ob ich gefühle für ihn habe aber ich muss immer an ihn denken.

"Wo ist dieser ***" schrie Yasin abi und bildete seine Hände zu Fäusten. Ich sah sofort weg und löste mich von Burak.

Natürlich wollte ich nicht dass er Levent wieder schlägt und diesmal wirklich in den Knast kommt deswegen guckte ich kurz zu Dilara und dann wieder zurück zu Yasin abi und forderte:

" Yasin abi bitte lass uns gehen!" Er guckte mich kurz angespannt an, nickte dann aber und zusammen gingen wir zu dem Auto.

Wir fuhren stumm. Keiner sagte was. Noch nichtmal Musik lief, es war unerträglich. Vorallem traute ich mich nicht etwas zu sagen.

Ich hörte dem leisen Motor zu und sah dabei geistesabwesend aus dem Fenster.

Aus den Augenwinkeln sah ich ein Licht und drehte meinen Kopf leicht.

Die neben mir sitzende Dilara tippte etwas in ihr Handy ein, welches sie beim Rauslaufen aus diesem Gebäude in einer Ecke am Eingang wiederfand. Wie gern hätte ich jz ein Handy um mich zu beschäftigen. 

Bevor Dilara zu Ende schreiben konnte, hielt das Auto plötzlich an. Wir alle kippten mit dem Oberkörper stark nach vorne, alle außer Yasin abi, er hatte sich am Lenkrad fest geklammert.

Auch Dilaras Handy fiel zu Boden.

Ich hatte einen Kloss im Hals und konnte nichts sagen. Yasin abi sah einfach geradeaus, Burak auch.

Wie gerne hätte ich ihn jetzt angezickt, warum er wohl ganz plötzlich eine Vollbremsung mache, aber das war wirklich der falsche Moment.

Ich wartete gespannt auf irgendwas. Dass irgendetwas passiert. Irgendjemand was sagt.

Dazu kam es vorerst gar nicht.

Jetzt war der Motor auch nicht mehr zu hören. Pure Stille. Es machte mich verrückt,  da ich eh schon ein ungeduldiger Mensch bin.

Nach gefühlten Stunden fing Yasin abi an zu reden. Er flüsterte:

" Rüya? "

" Ja?" entgegnete ich ihm immernoch aus dem Fenster schauend.

Er machte eine kurze Pause und sah anschließend auf das Lenkrad seines BMW's.

"Ich kann das nicht" flüsterte er mit zitternder Stimme. Da es im Auto so leise war konnte jeder von uns 4 ihn hören.

Jetzt sah ich ihn an.

Und auch Burak drehte seinen Kopf schlagartig zu Yasin abi.

" Was meinst du?" fragte ich neugierig.

Er sah nun auf seine Hände.

"Erst dieser Hu*ensohn Levent und dann Mama. ."

"Abi es wird alles gut,  verstehst du? Mama wird wieder gesund und alles wird wieder so wie früher" versuchte ich ihn aufzubauen, obwohl ich selbst nicht ganz daran glaubte.

Er lächelte gezwungen und schüttelte seinen Kopf , während er ihn anhob und  wieder in die Ferne sah.

" Nein, Rüya. Ich. . Also es ist so.. Ich habe vor-.. Egal wir reden später weiter. Ich kann nicht weiter fahren ohne diesem Ba*tard eine Lektion erteilt zu haben. Sag mir wo er dich, also euch fest gehalten hat"

wollte er wissen.

Meine Antwort war klar: schweigen.

Ich wollte nicht, dass meinem Bruder etwas passiert. Ich meine er ist mein einziger Bruder und andere Geschwister hab ich auch nicht.  Ausserdem liebe ich ihn über alles.

Plötzlich drehte er sich zu mir und fragte, wo Levents Versteck sei. Ich gab ihm wieder keine Antwort sondern sah ihm einfach ins Gesicht.

Ohne Vorwarnung griff er nach meinem Arm und drückte ihn. Ich stöhnte auf vor Schmerz. Levent hatte schon genug gedrückt. Doch es kümmerte Yasin gar nicht.

Ich war kurz davor in Tränen auszubrechen. Nicht nur wegen dem Schmerz, sondern wegen seinem ernsten Blick. Früher ich seinen Blicken auch nicht standhalten.  Entweder ich weinte oder ging weg.

Burak ,der das schon ahnte, sprach

"Yasin, bruder den schnappen wir uns später. Die Beiden sind sehr erschöpft. Lass uns nach Hause fahren hade."

Erst nachdem Burak ihn zurück zog reagierte er und setzte sich wieder aufrecht auf den Fahrersitz.

Er fuhr mit Vollgas weiter.

Nach ner Zeit entspannte er sich wieder und fuhr in angemessenem Tempo weiter.

Ich dachte nach. Was meinte er vorhin mit " und dann Mama"?

Weiss er mehr als ich? Ist irgendwas passiert? Normalerweise ist er immer derjenige, der mich aufmuntert, aber heute hatten wir wohl Rollen getauscht.

"Abi?" fragte ich vorsichtig.

"Hm"brummte er.

"Was ist mit Mama? " fragte ich.

Keine Antwort.

"Yasin abi?"fragte ich erneut, immernoch leise.

Doch er antwortete nicht, er fuhr einfach schneller.

"Yasin! Anne iyi degil mi?! ( Yasin! Geht es Mama nicht gut?!)" schrie ich diesesmal.

" Rüya wir reden später" schrie er zurück.

Ich verstummte. Angst durchfloss meinen ganzen Körper. Er würde es nur verschieben,  wenn was schlimmes passiert wäre. Gänsehaut bildete sich unwillkürlich. Auch Tränen stauten sich in meinen Augen, bevor sie sich schlossen und ich in einen kurzen Schlaf fiel.

Ich machte meine Augen auf und fand mich in den Armen eines Mannes wieder, ich wurde grade getragen. Durch die Straßenlaternen erkannte ich Buraks Gesicht.

------------------------------------- So Leute unser 8. Kapitel, wir hoffen sehr, dass es euch gefallen hat und ihr schön weiter lest.

Sibel und Esra

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