Kapitel 10
Yasin's Sicht
Ich guckte Rüya kurz an. Sollte ich ihr sagen, dass die Chancen für unsere Mutter sehr niedrig sind? Das würde sie nicht verkraften und ausserdem kann ich sie auf dem Weg ins Krankenhaus nicht die ganze Zeit weinen sehen. es würde mir als ihr Bruder mein Herz brechen.
Also fragte ich sie nur, ob wir ins Krankenhaus fahren wollen. Sie guckte mich an und ihre Augen fingen an zu glänzen vor Tränen. Sie nickte abwesend und Burak kam natürlich mit uns.
Wir stiegen ins Auto.
Da meine Mutter bei meiner Tante war und dort in ein Krankenhaus gebracht wurde, mussten wir ca. 2 Stunden fahren.
Die Fahrt über war es still. Rüya saß hinten und ich hatte das Gefühl sie wäre am Schlafen.
Als wir vor dem Krankenhaus ankamen stieg Rüya so schnellst wie möglich aus dem Auto und rannte in Richtung Eingang. Anscheinend war sie nicht am Schlafen.
Als sie unsere Tante vor dem Eingang sah lief sie zu ihr und blieb vor ihr stehen. Rüya umarmte sie ganz fest.
Rüya's Sicht
" Rüya? Dein Vater ist oben bei deiner Mutter" sagte unsere Tante mit einer leisen Stimme, als sie sich von mir löste. Sie führte uns durch die Gänge bis zu einem Zimmer.
Mit zittrigen Knien batrat ich das Zimmer und sah vor mir in einem Bett meine Mutter, vor ihr saß mein Vater.
Es war so unwirklich. So unreal.
İch wollte es nicht glauben.
Nein, das konnte nicht wahr sein! Meine Mutter? Mein Engel? Das kann nicht sein. Engel können nicht sterben.
Meine Augen füllten sich. Mein Vater kam zu mir, guckte mich traurig an strich mir über den Rücken und sagte:" Üzülme güzel kizim." (sei nicht traurig meine schöne Tochter).
Kurz danach ging er raus.
İch sah zu meine Mutter und fühlte immer mehr Tränen, die an meinen Wangen hinunterflossen.
İch drückte meine Hände zusammen und ging näher zu ihr. İch nahm ihre Hände in meine und Küsste sie. Mehrere Stunden verbrachte ich dort. Ob mir langweilig war? Auf keinen Fall!
Mitlerweile war es schon sehr spät geworden.
İrgendwann fiel ich in einen traumlosen Schlaf.
Nächster Tag
Die Sonne ging langsam auf. İch spürte wie die Sonnenstrahlen versuchten mich zu wecken. Doch ich kniff die Augen nur noch fester zu. İch wollte nicht wieder den Schmerz spüren.
Meine Hand lag immernoch auf der Hand von meiner Mutter.
Ich gab auf, die Sonne hatte gewonnen. Mein Kopf hob sich und ich sah meine Mutter immernoch mit geschlossenen Augen.
Sie wurde gestern schnell operiert und in eine Intensivstation verlegt. Als sich ihr Zustand besserte, brachte man sie in ein normales Einzelzimmer.
Meine Mutter sieht im Moment sehr blass aus. Wenn sie nicht an diese Geräte angeschlossen wäre und eins davon nicht gleichmäßig piepen würde, würde ich denken sie wäre tot.
Ich streichelte sanft ihre Haare und hielt mit meiner anderen Hand ihre Hand und hielt sie ganz fest. Ich lasse ihre Hand nicht los. Ich lasse sie nicht einfach so von uns gehen. Sie hat sich noch nichtmal verabschiedet oder sonstwas.
Ich weinte wieder und flehte sie an, ihre Augen zu öffnen. Ich weinte und weinte immer mehr und immer lauter.
Meine Schluchzer holten mich ein, auch wenn ich wollen würde, könnte ich nicht aufhören. Aber ich wollte es nicht. Ich will meine Gefühle nicht mehr verstecken, jeder soll es sehen, es interessiert mich nicht. Es war ja außer uns beiden niemand im Raum.
Wie lange ich geweint habe weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass irgendwann eine Krankenschwester kam und mich mitnahm. Auf einem Bett wurde ich abgelegt und ich nahm einen Stich in meinem Oberarm wahr.
Kurz darauf schlief ich erneut ein.
Burak's Sicht
Ich wurde wach. Einfach so. Ohne Grund. Meine Augen öffneten sich einfach so.
Ich sah mich kurz um. Mir kam alles so fremd vor. Stimmt ich habe ja im Krankenhaus übernachtet.
Neben mir lag Yasin ebenfalls auf einem Krankenbett.
Kurz zückte ich mein Handy hervor und sah Benachrichtigungen.
34 verpasste Anrufe
25 SMS
57 WhatsApp Nachrichten
Die meisten waren von meiner Schwester Alev und von meiner Mutter. Die wird mich umbringen. Naja Ich musste mich jetzt um Yasin kümmern, den Rest erledige ich später.
Ich blickte wieder neben mich. Yasin
bestarrte die Decke und die Wände des Krankenhauses. Er hatte nicht gemerkt, dass ich wach war. Ich rief nach ihm.
" Ey bro"
Yasin reagierte nicht.
" Yasin"
Er zuckte zusammen und sah mich an.
Seine Augen waren voller Tränen, so hatte ich ihn noch nie gesehen.
" Burak. Was soll ich machen, wenn sie es nicht schafft? Was ist mit meiner Schwester? Sie ist erst 16 verdammte 16 jahre alt! Rüya braucht eine Mutter. Ich kann ihr Bruder sein, auch ihr Vater kann ich sein, aber nicht ihre Mutter. Mutter zu sein ist nicht leicht, ich würde das nicht schaffen. Außerdem brauche ich auch meine Mutter. Ich liebe sie doch.."
Er war verzweifelt, wer wäre es denn nicht? Ich konnte nur hoffen, dass sie es überlebt.
" Yasin es wird alles wieder gut. Glaub mir. Alles wird wieder wie frü-"
" Nein es wird nichts mehr wie früher!!!" schrie er, stand auf und warf die kleine Kommode um.
"Du darfst nicht so denken" sagte ich beruhigend und stand ebenfalls auf.
" Denk positiv" sprach ich, als er nichts darauf antwortete.
" Was bringt mir das, wenn ich positiv denke?! Ich werde doch sowieso wieder enttäuscht!!!!!!!" brüllte er außer sich. Ich bekam schon etwas Angst.
" Wenn du schon selber nicht daran glaubst, dann nimm wenigstens Rüya ihren Glauben daran nicht weg! Sie hatte schon genug Probleme mit Levent" platzte es laut aus mir heraus.
" Dieser verf*ckte Levent!!!" fluchte er wie ein Löwe und warf alles um.
Es entstand lauter Krach und ich versuchte ihn zu beruhigen, aber er war viel zu sauer und aggressiv.
Kurz darauf kam ein Mann im weißen Kittel rein. Er stand einfach am Türrahmen und sah zu. Sekunden später lief er raus und kam mit blau gekleideten Männern wieder rein.
Es ging alles so schnell. Die Männer schnappten sich meinen Freund und drückten ihn aufs Bett. Der vermutliche Arzt holte eine Spritze raus und injizierte Yasin etwas in den Arm.
Er wurde noch fest gehalten, bis er aufhörte sich zu wehren.
Der Arzt meinte zu mir, dass er spätestens in 2 Stunden wieder wach wäre. Er meinte auch, dass er das machen musste, damit Yasin sich beruhigt und andere nicht verletzt. So verließ er mit den Krankenpflegern das Zimmer.
Toll hast du das gemacht Yasin.
Hey Leute erstmal danke für die vielen Votes, uns bereitet es immer sehr viel freude.
Wie hat euch dieses Kapitel gefallen?
Wie soll es weiter gehen?
habt ihr vielleicht wünsche?
Liebe Grüße: Esra&Sibel
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Schicksal ∞
RomanceDie 16 jährige Rüya lebt ein normales Leben in einer glücklichen Familie. Ein ganz normales Leben, was sich bald jedoch ändern wird.