8. Kapitel - Team

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Wunderschöne Klänge hallten durch den Raum. Ich spielte eines der schönsten Lieder, die es gab. Meiner Meinung nach. Die Mondscheinsonate war wirklich schön. Zwar schwer zu spielen, aber wunderschön. Das fand Kilian auch, und die ganzen anderen Bediensteten die zuschauten auch, denn gerade als ich geendet hatte fingen alle an zu klatschen. Kilian strahlte mich an. „Wunderschön, meine Kleine! Du bist wirklich ein Naturtalent!", rief er. Ich sah zu Flo, der mich anlächelte und auch klatschte. Er mochte es schon immer, wenn ich Klavier spielte. „Komm doch mal her, meine Kleine!", sagte Kilian von der Sitzecke aus, wo sich eine kleine Gruppe versammelt hatte, um mir zuzuhören. Mit einer Handbewegung, schickte er sie weg und ich musste mich beherrschen nicht die Nase zu rümpfen. Ich hatte Kilian versprochen mich damit abzufinden, dass ich nun einmal "mächtiger" war, als andere Feen. Und ich versuchte es, wirklich. Flo blieb sitzen und so setzte ich mich neben ihn. Er lehnte sich zurück und legte einen Arm auf die Rückenlehne des Sofas. „Ich habe dir versprochen, dass ich dir alle Fragen beantworte, wenn wir im Schloss sind. Und ich finde, du hast es dir mehr als verdient, nachdem du uns mit deinem Spiel beglückt hast. Also fang an!", forderte er.

Kurz sah ich ihn irritiert an, dann fing ich aber an zu plappern. „Also erstmal von vorne. Zuerst war da dieser komische Traum, als Flo und die zwei Männer in meinem Haus waren und irgendwas wegen Milan geredet haben..." Flo unterbrach mich. „Du hast das mitbekommen?"

„Geträumt", verbesserte ich. „Deswegen habe ich mich auch gefragt, als dann diese Frau aus dem anderen Traum seinen Namen erwähnte. Und Vandora. Und meinen... Bruder." Flo nickte. „Dass du von Malia geträumt hast wusste ich schon."

„Moment! Arabella hat von Malia geträumt? Und das erzählst du mir nicht?", fragte Kilian aufgebracht. Flo zuckte mit den Schultern. „Ich hatte noch keine Zeit es dir zu sagen." Kilian schüttelte mit dem Kopf. „Gibt es noch irgendwas was ich wissen sollte?"

„Mal sehen. Dass Bella ohnmächtig geworden ist, weißt du ja schon. Das war dann auch nochmal bei mir zu Hause so. Aber da war ihr nur schwindelig.  Ach, und ja. Sie hat auf dem Weg zu dir mal eben mit einem Einhorn gesprochen und hat es Snow getauft. Sie sind nun beste Freunde", sagte Flo leichthin. Kilian sah mich staunend an. „Was? Ein Einhorn? Du hast ein Einhorn gezähmt? Ist das wahr?", fragte er. Ich nickte. „Ja, aber sind wir nicht hier, um meine Fragen zu beantworten?", fragte ich. Kilian sah mich immer noch beeindruckt an, versuchte sich dann aber wieder an die Frage zu erinnern. Ich half ihm auf die Sprünge. „Die Männer? Wer waren sie und was hatten sie bei mir zu suchen? Und woher kennst du sie, Flo?", fragte ich daher. „Der eine war mein Vater. Er arbeitet für Kilian, als Botschafter. Genau wie der andere. Mir den dunklen Haaren. Er heißt Sima. Mürrischer Typ, aber eigentlich ganz okay", erklärte Flo. Ich versuchte mich an meinen Traum zu erinnern. Matthew konnte wirklich dort gewesen sein. Und an diesen Sima konnte ich mich auch erinnern. „Und wie gesagt, sie sind Botschafter. Sie überbringen mir wichtige Nachrichten, wie zum Beispiel das Malia im Sterben liegt. Sie überbringen mir die Nachrichten, weil ich so etwas aus der Welt der Sterblichen nicht mitbekomme. Eigentlich ist es nicht vorgesehen, dass du aufwachst. Wir verabreichen dir vorher ein Schlafmittel, sodass wir ungestört reden können, aber anscheinend hat es dieses Mal nicht geholfen." Als ich das hörte, sah ich ihn empört an.„Was heißt das ihr verbreicht mir ein Schlafmittel?"

Vandora - Der Garten der ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt