Nach ein paar Stunden beschloss ich meine Hausaufgaben zu machen und trottete wieder hoch in mein Zimmer. Ich ging zu meinem Schreibtisch und holte meine Sachen heraus und versuchte meine Mathehausaufgaben zu lösen. Doch nach ein paar Minuten schweiften meine Gedanken ab und ich musste wieder an den Traum von letzter Nacht denken. Ich versuchte an was anderes zu denken, und dachte über Luke nach. Ob er heute wieder in der Eishalle ist. Der Gedanke brachte mich zum Lächeln ohne das ich wirklich einen Grund dafür hatte. Er spuckte mir immer weiter im Kopf herum und irgendwie kam mir immer wieder die dumme Idee, vorbei zu fahren und zu schauen ob er da war. Ich würde einfach Onkel Dean als Vorwand benutzen und eigentlich wollte ich ja nur vorbeischauen, und wenn ich ihn dann zufällig traf umso besser.
Mensch Mary ! Reiß dich zusammen ! Er ist nur irgendjemand. Du kennst ihn nicht mal !
Aber immer wieder musste ich an diese wunderschönen grünen Augen denken und sofort wurde mein Herz ganz weich.
Okay ich bin deutlich Schizophren. Und Gestört. Und besitze kein Hirn.
Aber ich konnte gegen den Gedanken nichts tun und wie ich mich versah zog ich mir meine blaue zerissene Jeans an und mein Hoodie und lief hinunter um mir meine Schuhe anzuziehen. Ich war eindeutig bekloppt, aber was hatte ich besseres zu tun ? Mathehausaufgaben.
Das bestätigte meinen Entschluss und mit Schlüssel und Tasche bewaffnet machte ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle und in den warmen Bus hinein.
Man merkte langsam, dass wir uns auf den Winter zu bewegten, denn es wurde recht schnell frisch. Ich kuschelte mich in den warmen Sitz des Buses und machte mich auf meinen Sitz breit. Der Bus war fast leer, bis auf einen alten Mann mit einem Rolli, der sich vorne mit dem Busfahrer unterhielt. Ich schaute aus dem Fenster und dachte über meinen gescheiterten Versuch nach aufs Eis zu gehen. Es ist verrückt, dass ich immer wieder zur Eishalle gehe, obwohl ich am liebsten alles was mich erinnert meiden und einfach ganz hinten in eine Schublade verstauen möchte und nie wieder rausholen wollte. Ich seufzte.
Nach zwei Stationen kam meine Haltestelle und ich stieg aus. Mit schnellen Schritten machte ich mich auf den Weg in die Eishalle. Ich öffnete die Eingangstür und sofort knalle ich gegen eine harte Brust.
"Mary ? Was machst du den hier ?" Überrascht schaute ich in Onkel Deans Gesicht, der mich verwirrt anschaute. Verdammt. So weit habe ich gar nicht gedacht. Man bin ich hohl. Natürlich kann ich nicht erwarten, dass ich her komme und keiner mich bemerkt. Und ich hab nicht mal eine gute Ausrede parat.
"Alles gut ? Ist irgendwas passiert ?" besorgt fragte er mich weiter und schaute ich prüfend an.
"Ich ... Ich wollte nur ... äähh vorbeischauen." Er legte seine Stirn in Falten und ich konnte sehen dass er mir nicht so recht glaubte. Doch plötzlich fing er an zu lächeln.
"Wusste ich es doch ! Ich kenn dich doch ! Du hättest doch einfach fragen können, das muss dir nicht unangenehm sein."Verwirrt schaute ich ihn an . Wovon redet er ? Kennt er den wahren Grund ? Meine Wangen färbten sich Rot und nervös fing ich mit meinen Händen zu spielen.
"Wo von ... was redest ... du ?" stotterte ich. Verwirrt zog er seine Augenbrauen hoch.
"Ich rede davon, dass du nochmal probieren möchtest, aufs Eis zu gehen . Oder nicht ?" Er schaute mich wieder skeptisch an.
"Äh ...jaaaa. Genau ! Ich wollte nur mal sehen ... ob ich es heute schaffe." Ich versuchte es so klar wie möglich zu sagen und nicht nach oben rechts zu schauen. Ich hatte mal gelesen, dass man daran erkennt, dass einer lügt.
Erst dachte ich er hat mich durchschaut, doch dann bewegten sich seine Mundwinkel nach oben und er sagte glücklich.
"Ich bin froh, dass du das sagst. Warte ich glaube deine Schlittschuhe sind noch im Büro ich hole sie schnell." Ohne auf eine Antwort oder Reaktion meinerseits zu warten lief er in sein Büro und kam ein paar Minuten später mit meinen Schlittschuhen zurück. Er drückte sie mir in die Hand und ich lächelte ihn dankend an.
"Möchtest du das ich diesmal mitkomme ?"
"Nein !" sagte ich etwas zu schnell und laut. Überrascht zog Onkel Dean seine Augenbrauen hoch.
"Ich meine ... nein ... es ist besser wenn ich das alleine mache." sagte ich diesmal bedachter. Er sah nicht wirklich überzeugt aus, nickte aber.
"Wenn du mich brauchst, du weißt ja wo ich bin." Ich nickte und gab ihm zum Abschied ein Kuss auf die Wange und ging in die Eishalle hinein.
Mann, Ich bin so hohl. Nächstes mal muss ich vorher nachdenken, bevor ich einfach irgendwas mache. Am liebsten würde ich mich immer noch Ohrfeigen, aber das Geräusch von Schlittschuhen holt mich wieder aus meinen eigenen Foltergedanken. Ich sah hinunter zur Eisfläche und hatte Glück, den Luke spielte unten und machte ein paar Sprintübungen auf dem Eis. Als sich lautstark die Tür hinter mir schloss, lenkte sich seine Aufmerksamkeit auf mich und er stoppte kurz seine Übungen. Er hatte heute wieder sein Trikot an, doch diesmal war die Halle mit einigen Hütchen bestückt und einige Slalomstangen waren auf der Eisfläche verteilt.
Als er mich sah, fing er an zu grinsen und lief zu mir rüber. Er nahm seinen Helm ab und seine Haare fielen ihm ins Gesicht. Er hatte sich nicht rasiert weshalb er einen leichten Bart hatte und unglaublich heiß aussah. Mein Herz machte einen Hüpfer.
"Hey, hattest du wieder Sehnsucht nach mir ?" fragte er grinsend und sofort wurden meine Wangen rot. Wie recht er doch hatte.
"Hättest du wohl gerne." sagte ich unsicher lachend und ging zu ihm runter.
"Ich sehe du übst wieder." sagte ich um vom Thema abzulenken und deutete auf die Eisfläche.
"Ja ich mache heute mal ein paar andere Übungen." Ich nickte.
"Und du ? Willst du heute aufs Eis ?" fragte er mich und deutete auf meine Schlittschuhe. Verdammt. Sofort wurde ich steif und mein Puls schlug schneller. Mensch heute lief auch nichts wie ich wollte.
"Ähm, ja vielleicht später ... äh", stotterte ich und versuchte die Schlittschuhe wieder unauffällig hinter meinem Rücken zu verstecken. Aus den Augen aus dem Sinn. Ich schaute mich um und mein Blick fiel auf die Kamera.
"Kann ich dir vielleicht helfen ? Ich könnte dich wieder filmen ?" fragte ich und hoffte er sagte ja, so dass ich nicht aufs Eis muss. Skeptisch schaute er mich an und ich konnte sehen, dass er sich fragte was mit mir los war, doch er zuckte mit den Schultern und fuhr sich mit seiner Hand durchs Haar.
"Na Klar."Erleichtert lief ich die letzten Treppenstufen herunter, schmiss meine Schlittschuhe in die Ecke und schnappte mir die Kamera.
"Und was trainierst du heute ?" fragte ich und ging zur Bande. Luke war wieder zurück auf die Mitte der Eisfläche gelaufen.
"Heute mache ich ein paar Sprintübungen. Filme mich einfach beim laufen." Ich nickte und schaltete die Kamera an. Er fing an und machte ein paar Sprints. Wie er so lief, sah es aus, als ob er mal eben übers Eis läuft und es ihn kaum Kraft kostete. Doch ich wusste es besser. Es sieht immer so einfach aus, aber es ist ein enormer Kraftakt und es bedeutet viel Übung so präzise übers Eis zu laufen. Fasziniert schaute ich ihm dabei zu und musste mich immer wieder darauf konzentrieren ihn zu filmen und nicht weiter zu starren. Nachdem er mit den Übungen fertig war kam er wieder zu mir rüber und nahm einen Schluck aus seiner Flasche. Ich machte kurz die Kamera aus und setzte mich auf die Bank.
"Und ist dir schon langweilig ?" fragte er mit einem Grinsen und nahm noch einen Schluck von seiner Flasche. Seine Grübchen kamen wieder hervor welche im Kontrast mit seinem leichten Bart stand.
"Fast, aber noch nicht ganz." sagte ich mit einem Grinsen, worauf er lachte. Er stand auf und setzte wieder seinen Helm auf. Er lief wieder aufs Eis und drehte sich dann zu mir.
"Könntest du mir bei der nächsten Übung helfen ?" fragte er mich.
"Na klar ? Was soll ich tun ?" Er zeigte auf die Pucks und sagte:
"Könntest du mit aufs Eis kommen ?"
Ich hoffe euch gefällt, was ich bis jetzt geschrieben habe. Ich versuche wirklich öfter zu schreiben. Über Feedback würde ich mich freuen ^^
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My Lovely Ice Hockey Player
RomanceManchmal reicht ein einziger Augenblick, um ein ganzes Leben zu verändern. Es kann eine Entscheidung sein, die man trifft. Es kann eine Erkenntnis sein, die man erlangt. Aber manchmal reicht auch nur eine Person, die in dein Leben tritt und alles v...