"Und los !", schrie ich und schon fing Luke an, quer über das ganze Eis zu sprinten. Wir übten gerade Sprints auf dem Eis, denn Luke wollte seine Schnelligkeit verbessern. Er ist schon sehr schnell, aber er meint, er könnte besser sein. Und nach drei Sprints konnte ich auch sehen, was er damit meinte.
Er sprintete weiter und als er bei mir ankam, stoppte ich die Zeit. 15,6 Sekunden. Genauso so viel wie vorhin.Wir übten schon seit einer gefühlten Ewigkeit die Sprints und es war ziemlich niederschmetternd wenn sich auf der Zeittafel nichts änderte.
"Und ?" er lief zu mir hinüber und nahm wieder seinen Helm von seinem Kopf. Ich warf ihm seine Trinkflasche entgegen und er fing sie locker auf und trank einen Schluck.
"Genauso viel wie vorhin." sagte ich und zeigte ihm die Zeit.
"Verdammt."
"Du nutzt nicht das Eis." sagte ich, als er mir wieder seine Wasserflasche zurück warf. Man konnte sehen, dass er schon etwas erschöpft war. Seine Haare lagen wieder wild in seinem Gesicht und sein Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig.
"Wie meinst du das?", fragte er mit gerunzelter Stirn.
"Du nutzt beim Sprint nur deine Stärke. Du versuchst nur durch Muskelkraft ans Ziel zu kommen. Es ist richtig, dass du deine Kraft verwendest, aber nutz deine Umgebung. Du bist schon auf dem Eis, also nutz es auch. Lass dich gleiten, das spart Kraft und du bist schneller im Ziel." sagte ich. Luke dachte drüber nach und lief dann wieder zum Start.
"Okay ich versuchs. Wieder auf drei?" Ich fing an zu grinsen und nickte. Ich war froh, dass er auf mich hörte und mir diesen Punkten immer vertraute.
"Eins .... zwei ... DREI !" Ich startete die Stoppuhr und Luke sprintete los. Am Anfang konnte ich sehen, dass er wieder nur seine Kraft benutzte und am liebsten hätte ich die Augen verdreht. So typisch. Doch dann veränderte er seine Laufart und nutze etwas das Eis. Er drückte sich stark vom Eis weg, nutze aber das Eis um etwas weiter zu kommen und zu gleiten.
Ich stoppte die Zeit und ich konnte es kaum fassen. 13,9 Sekunden. Über eine Sekunde besser !
Ich fing an zu lachen und konnte es kaum fassen, dass ich wieder Recht hatte. Ich weiß Eigenlob stinkt, aber ich war grad sehr stolz auf mich und froh, dass Luke es geschafft hatte. Ich wusste es einfach!
"Du hast es geschafft! Du hast es geschafft! 13,9 Sekunden!!", brüllte ich ihm zu und fing an zu jubeln. Luke konnte es kaum fassen und kam grinsend zu mir gerannt. Er lief vom Eis herunter und hob mich hoch in seine Arme und drehte sich jubelnd mit mir im Kreis. Ich musste lachen und als er mich wieder runter ließ, grinste ich ihn an.
"Okay es ist offiziell, du bist absolut die Beste.", sagte Luke und mein Grinsen wurde breiter. Erst jetzt bemerkte ich, wie nahe wir uns gekommen waren. Ich stand nur wenige Zentimeter von ihm entfernt und mein Herz pochte automatisch schneller. Seine Augen fixierten mich und fingen an zu funkeln. Mir wurde wieder klar wie schön seine Augen eigentlich waren. So ein himmlisches Blau. Sein Blick wanderte zu meinen Lippen und sofort schlug mein Herz wie wild und meine Knie wurden schwach. Wollte er mich küssen?
Doch bevor sich meine Fragen überhaupt beantworten ließ, klingelte plötzlich mein Telefon und wir brachten wieder etwas Raum zwischen uns. Ich versuchte meinen Atem zu kontrollieren und begab mich auf die Suche nach mein Handy.
"Ja?" fragte ich etwa drei Oktaven zu hoch, da ich mich immer noch nicht so recht unter Kontrolle hatte.
"Hey Mary, bist du fertig? Ich habe alles erledigt und Dean hat gerade Feierabend." Ich schaute zu Luke, der sich locker mit einem Grinsen an die Bande lehnte und meinem Gespräch lauschte.
"Ja ich komme. Wo hast du geparkt?"
"Wir treffen uns beim B Ausgang."
"Okay, bis gleich." sagte ich und schmiss mein Handy zurück in die Tasche.
"Musst du gehen ?" Fragte er mich mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich strich mir durch Haar und nahm meine Tasche.
"Ja mein Onkel wartet auf mich. Es tut mir leid, ich hätte dir gern mehr geholfen." sagte ich ehrlich und schaute ihm in seine Augen. Er lächelte mich an und sagte:
"Du hast mir schon mehr als genug geholfen. Ich mach auch für heute Schluss."
"Okay, dann ... bis dann." sagte ich etwas zögerlich und ging Richtung Ausgang.
"Mary ?" Luke Stimme ließ mich umdrehen und mich ihn ansehen.
"Morgen, selbe um die selbe Zeit?", fragte er und lehnte sich gegen die Bande.
"Wir sehen uns morgen." sagt ich mit einem Grinsen und verschwand durch die Tür.
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My Lovely Ice Hockey Player
RomansaManchmal reicht ein einziger Augenblick, um ein ganzes Leben zu verändern. Es kann eine Entscheidung sein, die man trifft. Es kann eine Erkenntnis sein, die man erlangt. Aber manchmal reicht auch nur eine Person, die in dein Leben tritt und alles v...