Jade blieb bis 19:00 Uhr und musste dann widerwillig gehen, da sie noch auf ihre Geschwister aufpassen musste."Denk an das was ich dir gesagt habe und ruh dich schön aus. Wir sehen uns morgen in der Schule", sagte sie, als sie mich noch zum Abschied umarmte.
"Jade, ich bin so froh das du meine Freundin bist", sagte ich ernsthaft und drückte sie enger an mich. Sie hatte den ganzen Nachmittag damit verbacht mich aufzuheitern und für mich da zu sein. Sie ist einfach die beste.
Wir schauten den ganzen Nachmittag Downton Abbey und redeten über alles mögliche. Sie versuchte mich abzulenken und sie schaffte es, dass ich mich wieder besser fühlte.
Gerade als sie sich die Schuhe anziehen wollte, öffnete sich plötzlich die Haustür und Onkel Sam und Onkel Dean standen im Flur und schauten Jade überrascht an.
"Hey na Mädels, wie gehts euch ?", fragte Onkel Dean und zog sich seine Jacke aus. Onkel Sam kam hinter ihm hervor und schaute zu Jade.
"Jade, wir haben uns ja ewig nicht gesehen. Mensch bist du groß geworden! Ich glaube ich werd wirklich alt und ich bin noch nicht mal 30! Was machen die Zwillinge und deine Eltern?"Onkel Sam zog Jade in eine Umarmung und begrüßte sie herzlich. Stimmt ja, die beiden hatten sich, seit dem Onkel Sam wieder gekommen ist, nicht gesehen. Onkel Sam und Onkel Dean kennen Jade schon seit dem sie klein ist und da sie meine beste Freundin ist, gehörte sie für Onkel Dean und Onkel Sam praktisch zur Familie.
"Den Zwillingen geht es gut und sie sind zurzeit die reinsten Quälgeister. Und wie war dein erster Arbeitstag? Mary hat mir erzählt, dass du zurzeit im Sportzentrum in der Stadt arbeitest."
"Es hat eine menge Spaß gemacht und die Sportler, die ich betreue, sind wirklich cool drauf", sagte er mit einem Lächeln und ich freute mich sehr für ihn. Er hatte schon öfters sehr unfreundliche und aufgeblasene Sportler gehabt, die seinen Job nicht gerade einfach gemacht hatten, aber er schien nun wirklich glücklich zu sein.
"Hey Sam, welche Sportler betreust du eigentlich so?", fragte Jade beiläufig und nahm sich ihre Tasche. Worauf wollte Sie hinaus?
"Einige Sportler aus dem Leichtatlethik Team, ein paar Fußballer und einige mehr", antwortete Onkel Sam ruhig.
"Und auch die Ice Hockey Spieler ?", fragte sie und mir blieb kurz das Herz stehen. JADE ! Was tust du ?
"Diese auch. Naja nicht alle, einige haben eigene Ärzte. Ich kümmere mich besonders um die, die alte Sportverletzungen haben oder gerade mit welchen kämpfen. Warum?", fragte Onkel Sam sichtlich irritiert über die Frage.
"Ach ich kenn nur jemanden, der ist die Schwester eines Spieler und deshalb war ich neugierig", sagte sie möglichst gleichgültig und zuckte mit den Schultern. Ich atmete erleichtert auf, als Onkel Sam das Thema fallen ließ und dafür Onkel Dean anfing zu sprechen.
"Apropo Ice Hockey, wir hatten doch letztes mal darüber gesprochen, dass wir mal wieder uns ein Spiel anschauen sollten. Ratet mal wer Karten für das kommende Spiel am Freitag Abend hat." Onkel Dean grinste uns an und ich hatte das Gefühl mein Herz setzte einen Moment aus. Jade sah ebenfalls schockiert zu mir. Was??? Ernsthaft? Okay ich glaube weitere Herzaussetzer verkraftet mein Herz nicht.
"Aber ...", setzte ich an, doch verstummte sofort. Wie konnte ich ihnen erklären, dass ich nicht zum Spiel gehen wollte? Onkel Dean und Onkel Sam schauten mich abwartend an.
"Aber Mary wollte am Freitag zu mir kommen, da meine Oma Geburtstag hat und mir bei den Vorbereitungen helfen" , sagte Jade schnell und ich könnte sie dafür abknutschen. Erleichtert schaute ich zu Onkel Dean.
"Genau ich soll ihr die Haare machen", sagte ich schnell und erntete einen amüsierten Blick von ihm.
"Du möchtest Jade die Haare machen?", fragte er ungläubig. Wie bitte? Glaubte er mir etwa nicht das ich jemandem die Haare machte?
"Nur mal so, ich hab super Flechtfrisuren drauf", zischte ich. Onkel Dean hob beschwichtigend die Hände und sagte:
"Du kannst Jade gerne bei den Vorbereitungen helfen und ihr die Haare machen". Das "die Haare machen" betonte er extra mit einem Lächeln, worauf er von mir einen weiteren wütenden Blick kassierte.
"Das Spiel fängt erst um 20 Uhr an, also habt ihr genügend Zeit für alles und wir holen dich danach von Jade ab", erklärte er weiter.
"Klingt doch nach einem guten Kompromiss", sagte Onkel Sam und ich wusste wir konnten nichts mehr tun. Ich schaute zur Jade, die mich entschuldigend anschaute und mir stumm zuflüsterte: "Ich habe es versucht"
"Und warum stehen wir eigentlich hier alle im Flur anstatt reinzugehen?", fragte Onkel Dean und schaute uns an.
"Jade wollte gerade nach Hause gehen. Sie muss heute Abend auf die Zwillinge aufpassen", sagte ich erklärend.
"Na komm Jade, dann fahr ich dich schnell nach Hause", sagte Onkel Dean und zog sich wieder seine Jacke an.
"Ach alles gut, ich habs ja nicht weit", sagte Jade und verabschiedete sich von Onkel Dean und Onkel Sam. Ich brachte sie noch vor die Tür und drückte sie zum Abschied.
"Das schaffst du. Du wirst einfach Zeit mir deinen Onkels genießen", flüsterte sie zum Abschied und lief darauf die Straße hinunter zu sich nach Hause. Als sie aus meiner Sicht verschwand, ging ich wieder hinein ins Haus und das einzige an das ich denken konnte war: Wie soll ich das überstehen ?
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My Lovely Ice Hockey Player
Roman d'amourManchmal reicht ein einziger Augenblick, um ein ganzes Leben zu verändern. Es kann eine Entscheidung sein, die man trifft. Es kann eine Erkenntnis sein, die man erlangt. Aber manchmal reicht auch nur eine Person, die in dein Leben tritt und alles v...