Offenbarungen und die Schlacht von Durbs

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Am Morgen wachte die Dunkle Fee von dem belanglosen Geschwätz der Wachen auf. Doch diesmal wurde ihr nicht wie jeden morgen schlecht und auch spürte sie keinen Druck in ihrem Bauch. Irgendwas stimmte nicht...Nein sie hatte es verloren... Sie fing an zu schreien und zu weinen. Der ganze Turm bebte und wurde in seinen Grundfesten erschüttert. Doch dann wurde es still... Sie lag wimmert auf ihrer Liege.

„Aufstehen, Dämonin! Heute kommt noch hoher Besuch für dich! Ich würde an deiner Stelle schön brav sein und kooperieren, vielleicht wirst du dann leben."

Sie verabscheute diesen Menschen. Er fühlte sich ja so überlegen, Ha! Wenn sie nur frei wäre, dann würde er als Häufchen Asche enden! Sie blickte ausdruckslos aus dem Fenster, während er das Zimmer verließ. Die Sonne ließ die Gitterstäbe glitzern. Sie konnte eine kleine Blume erkennen, die sich einsam und erbittert in den Fugen des Gesteins am Fenster hielt. Sie dachte wehmütig an ihre Kindheit zurück, Freya hatte damals Recht, als sie sagte, dass alles besser war bevor sie diesen Menschen kennengelernt hatte. Jetzt war es zu spät und sie konnte nichts mehr ändern.

Plötzlich ging die Tür erneut auf und Henry der 3. stand in ihrer Zelle, in einen edlen Mantel gehüllt mit der Goldkrone auf dem Haupt.

„Ich wollte nie, dass es soweit kommt. Aber nun muss ich beenden, was du begonnen hast. Glaubst du wirklich du kannst dir einfach so meine Städte nehmen ohne, dass es Konsequenzen gibt?"

„So weit kommt? Du hast es doch dazu kommen lassen! Du hast alles zerstört! Wir waren glücklich! Du hast mich für deine Krone verkauft und nicht mal eine Sekunde an mich gedacht! Und dann hast du es nicht für nötig gehalten mich darüber zu informieren! Ich hasse dich!"

„Das Leben ist halt nicht fair! Okay! Mein Vater hat mich gezwungen sie zu heiraten!"

„HA gezwungen, das ich nicht lache! Das hast du doch gerne gemacht. Ich hatte ein Kind von dir! Doch durch dieses scheußliche Eisen und dich habe ich es verloren! Ich hasse dich!!!! Ich wünschte wir wären uns nie begegnet! Und komm mir bitte nicht mit „nicht fair"! Das ist Schwachsinn! Mein Leben ist nicht fair! Ich verliere immer alles und jeden! Ich habe nie Glück! Immer wenn ich etwas will, bin ich dabei alles zu verlieren! Und ich kann nichts ändern, denn ich werde immer nur enttäuscht, immer, und hintergangen, belogen und verraten! Ich bin so allein und einsam! Das Schicksal hasst mich! Meine Eltern haben mich nie geliebt! Meine Schwester hat mir den Thron gestohlen! Selbst dich habe ich verloren!", sie brach in Tränen aus, „Doch du wirst für alles bezahlen was du mir angetan hast!"

„Ei..ein Kind? Von jener Nacht? Das kann nicht sein..."

„Doch; es ist aber so! Du hast mein Leben zerstört!", sie schluchzte immer lauter.

Ein lautes Geräusch durchschnitt die Luft. Eine Fanfare, Ihre Fanfare. Cynthea war also mit Verstärkung gekommen. Sie beschwor mit der letzten Kraft, die sie noch aufbringen konnte unter einem unmenschlichen Schrei eine magische Schockwelle und befreite sich. Dabei zerstörte sie auch das Dach ihres Verlieses. Sie breitete ihre Flügel aus und hob ab, immer höher. Sie musste schnell zu ihrer Armee. Wie ein Schwarzer Schemen raste sie über die Dächer der Stadt, es war nachmittags und ihre Heere versammelten sich im Norden und im Süden. Sie erreichte ihr Zeltlager als die ersten Katapulte der Menschen schossen. Ihre Armeen antworteten darauf mit erbittertem magischen Beschuss. Eine schwarze krächzende Wolke erhob sich aus ihren Reihen und hielt auf die feindlichen Geschosse zu. Die riesigen Raben zerstörten viele Katapulte und jagten die Soldaten von den Wehrmauern. Ihr Heer konnte vorrücken. Auch im Süden gelang es die Mauern zu überwinden. Die Serpentinen schlängelten sich mühelos die Mauern hinauf und ließen die Soldaten erstarren. So waren die Mauern bald von Unmengen an steinernen Figuren geschmückt. Der erste Befestigungsring war gefallen. Ihre Truppen marschierten in die Stadt ein und bestürmten den Zweiten Ring. Die Soldaten des Königs versuchten im Straßenkampf mit Eisennetzen und Waffen den Feind aufzuhalten. Cynthea führte nun eine Elitegruppe von Kämpfern in die Schlacht, um schnell einen Sieg erzwingen zu können. Sie schlachtete alle feindlichen Soldaten, die ihr begegneten, mit ihren beiden Mondsichelklingen ab.

So waren die Straßen bald mit Blut getränkt.

„Achtung da kommt was!", die Soldaten hatten eine Gestalt erblickt

„Es ist eine Frau!"

„Argh...", schon war der Erste zusammengesackt.

„Sie ist der Tod rettet euch! Das Ende IST GEKOMMEN!"

„HEXE!!!!!!! WIR WERDEN STERBEN!!!"

„Ihr stumpfsinnigen Maden! Rennt nur, dann macht es mehr Spaß!", Cynthea lachte laut und schnitt dem nächsten die Kehle auf. Sie hatte so viel Genugtuung wie selten in ihrem Leben. Sie schnitt und stach gewissenlos zu und ihr Weg zierte eine Blutspur. Morgana hatte sich jetzt entschlossen auch aktiv am Kampfgeschehen teil zu nehmen. Sie beschwor schwarzen Nebel, der die feindlichen Soldaten verätzte und auflöste. Die ganze Stadt war erfüllt von verzweifelten Schreien. Der König indes hatte sich schnell genug in Sicherheit bringen können und war nach Oppidia gereist. Nach einiger Zeit stand nur noch der innere Ring der Stadt mit dem Verliesturm und der Festung.

„Ihr kommt HIER NICHT VORBEI! Dies ist unsere Stadt und unsere Festung! IHR WERDET STERBEN!"

„DIE STADT IST NUN UNSER! IHR SEID DIE, DIE STERBEN WERDET!"

„NIEMALS!", Die verbliebenen Soldaten wehrten sich heftig und die Mauern der Festung waren mit Eisen beschlagen. Angriffe aus der Luft waren ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt, da die Mauern mit vielen Armbrüsten und Bögen bewehrt waren. Bis in die Nacht wurde der innere Ring bestürmt. Dann rief Morgana ihre Heerführer in ihr Zelt, um die Lage zu besprechen.

„Wir brauchen einen neuen Plan! So werden wir nicht siegen!"

„Aber was können wir denn sonst machen? Wir sollten sie solange angreifen bis sie sich ergeben."

„Das werden sie nicht. Es wird Verstärkung kommen und dann sind wir im Nachteil."

„Wir werden sie bombadieren mit magischen Feuern bis kein Haus mehr steht!"

Da ertönte eine Fanfare, eine der Menschen. Andoriens Verstärkung war eingetroffen. Das lief nicht nun mehr nach Plan. Die gegnerischen Soldaten drangen in die Stadt ein und trieben ihr Heer zurück. Die Straßen brannten und es tobten heftige Straßenkämpfe. Überall Schreie und Blut, ganz viel Blut... Immer mehr ihrer Diener der Finsternis fielen. Morgana eilte nochmals in die Schlacht, vielleicht könnte sie noch etwas bewirken. Ihre beschworenen Blitze und Feuerbälle schickten dutzende Feinde ins Grab. Es waren aber einfach zu viele. Die Verstärkung des Feindes war zu schnell gekommen, wohingegen sie noch nicht mal eine angefordert hatte. Sie musste umkehren, raus aus der Stadt. Vorher jedoch musste sie Cynthea suchen und mitnehmen! Ohne ihre Generälin würde sie verloren sein. So bahnte sie sich einen Weg durch die brennenden Gassen und fand die dunkle Fee auf einem blutgetränkten Platz. Ihre Mondsichelklingen blitzten in dem Morgenlicht.

„Wir müssen fliehen. Der Feind ist zu stark."

„Ja, du hast Recht..."

Die beiden Feen der Dunkelheit breiteten ihre Flügel aus und flogen davon. Sie mussten schnellstens verschwinden. Zurück in ihr Reich, in ihre Festung.

Die Serpentinen waren ebenfalls auf dem Rückzug und krochen zurück südwärts. Sie hatten vor sich in ihrer besetzten Stadt Turris Servati zu verschanzen. Dort könnten sie Nachschub und Verstärkung aus der Wüste erhalten. Und die Menschen wären nach diesem mühsam erkämpften Sieg kaum in der Lage ihre Stadt zurück zu erobern. Darüber hinaus war Durbs nur noch eine Ruine und somit auch nutzlos geworden für den König. Der Nachthimmel war bedeckt von Rauch und die Luft erfüllt von Klageliedern...

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