Die zweite Schlacht um Durbs

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In Erbial traf eine Prozession aus wilden rauen Menschen ein. Barbaren wurden sie genannt. Die Verstärkung war da.

„Dicentrall du wirst das Heer am Gebirge vorbei begleiten. Mit mir. Jadell führt die zweite Armee durch die Barbarenlande. Die dritte Armee im Gebirge wird auf meinen Befehl losschlagen, per Rabenbotschaft überbracht.", Cynthea traute Dicentrall zwar, aber wollte ihr dennoch keine wichtigen Aufgaben zu teilen.

„Gut, wann brechen wir auf?"

„Jetzt. TRUPPEN! WIR ZIEHEN LOS!"

Die dunklen Diener setzten sich in Bewegung. Die erste Armee an den Ausläufern des Gebirges, die zweite Armee weiter nach Osten durch die Territorien der Barbaren und die dritte Armee würde durch das Gebirge ziehen und von dort aus operieren ein Beben erschütterte ihren Zug, doch dessen ungeachtet gingen sie weiter. Es ging endlich los...

Wie erwartet begegnete der ersten Armee einige Abfangtruppen der Menschen. Doch diese wurden von ihnen zermalmt. So standen sie nach einem Tag vor den Toren von Durbs. Sie bezogen ihr Lager. Nach all diesen Jahren bauten sie wieder hier an diesem Ort ihre Zelte auf. Die Katapulte erwarteten sie. Das Sperrfeuer wurde eröffnet. Augenblicklich beschworen ihre besten Magier mächtige Schutzwälle. Die Geschosse verglühten an ihm. Doch trotzdem feuerten die Verteidiger weiter. Immer weiter bis tief in die Nacht. Nun mussten sie warten bis die zweite Armee erschien. Am nächsten morgen war es soweit. Jadells Kämpfer und die Barbaren erreichten die Stadt. Unter lauten Gebrüll und Kriegsgeheul taten die Barbaren ihre Kriegsbegeisterung kund. Sie reckten ihre Schwerter und Äxte hoch. Nun konnten sie dazu übergehen selbst ein Bombardement zu organisieren. Ein magisches, schwarz-magisches natürlich. Die Mauern zerstoben förmlich unter ihrem Trommelfeuer.

Cynthea schickte sofort einen Raben zu der Verstärkung.

Jadells Armee griff nun an und bestürmte die Mauern, die magischen Pfeile durchbohrten die Körper der menschlichen Verteidiger und die Barbaren erklommen die Wälle mit Holzleitern. Dort angekommen kämpften sie erbittert gegen die Soldaten des Königs. Sie schlachteten viele ab.

Im Süden gelangten die Serpentinen nun auch zum Schlachtplatz. Sie schlängelten sich die Brüstungsmauern hoch und versteinerten die Wachleute.

„Endlich kommen wir wieder zum Zug. Endlich fügen wir ihnen eine verletzende Niederlage zu!", Medusas Lippen zierten ein teuflisches Lächeln. Ihre Garde rückte immer weiter vor.

Die Hauptstreitmacht indes griff die Nord-Westfront der Stadt an. Die Oberbefehlshaberin ließ ihre Soldaten aufmarschieren und vor dem Tor in Stellung gehen. Cynthea zerstörte mit einem Feuerball das große Tor und marschierte in den äußeren Verteidigungsring ein. Jadell konnte das östliche Torhaus ebenfalls mit Waffengewalt einnehmen.

Die dritte Armee kam aus den Bergen und ergoss sich in die Stadt. Diese Größe des Heeres hatten die Menschen nicht vorrausgesehen. Es traf sie völlig unvorbereitet. Diesmal würde sie keine Verstärkung aus der Hauptstadt retten. Die Rache war gekommen. Die Verteidigung der Stadt war größtenteils nur wieder aufgebaut worden, aber nicht verbessert. Ein großer Fehler für den sie jetzt bezahlen würden, mit Blut, viel Blut. Zwei Mondsichelförmige Klingen wurden gezückt und Cynthea lief durch die feindlichen Reihen. Der Tod war gnadenlos an diesem Tag. Die Menschen kannten die legenden um den Schnellen Sicheltod. Von denen, die damals Cyntheas Attacke überlebt hatten, erfuhren sie es.

„Die Sichelhexe!!!!! Sie wird uns alle töten"

„Lauft! Lauft um euer Leben, wir werden alle sterben!"

„Arghhhhh..."

„Das wird wirklich nie langweilig... So wie damals.", Cynthea dachte an damals, während sie die Kehlen ihrer Opfer durchschnitt. Ja genau wie damals.

Dicentrall ging hinter ihr und konzentrierte sich auf das rote Lebenswasser ihrer Gegner. Sie beherrschte das Blut. Die Soldaten gehorchten so ihrer Kontrolle. So rieb sie die Truppen gegeneinander auf. Oder tötete sie direkt, indem sie das Blut zum Stillstand brachte. Ein schneller Tod. Ein häufiger Tod.

„Sie ist eine Hexe! Sie verdirbt unser Blut! Rettet euch!"

Die Angstschreie der Menschen hallten in ihren Ohren. Dicentrall lachte diabolisch.

„Ihr werdet alle sterben! Wenn ihr rennt geht es nur schneller!"

Sie nahmen die Stadt ein mit grausamer, brutaler Perfektion. Der innere Ring an dem sie damals vor so vielen Jahren versagten stellte nun kein Problem mehr da. Sie rannten die Tore nieder. Doch für weitere Schritte würden sie auf Morgana warten. Ihre Herrscherin würde den finalen Schlag ausführen.

Zwei Tage dauerten die Straßenkämpfe an, bis am dritten Tag die Gebieterin der Finsternis und die Dryade eintrafen. Die gesamte Gegend wurde in Dunkelheit getaucht als sie ankamen.

„Herrin, seid gegrüßt. War eure Unternehmung erfolgreich?"

„Ja das war sie. Die Hafenstadt liegt auf dem Meeresgrund. Doch jetzt werden wir diese Stadt auf ihre Grundfesten niederbrennen und dem Erdboden gleich machen.

Zündet sie an!"

Cynthea, Jadell, Morgana und ihre talentiertesten Feen machten sich auf einen Gewaltigen Feuerexplosionszauber auf die Gebäude zu wirken.

Worte in alter Sprache, ähnlich der des Zaubers in Portu, flüsterten sie in den Wind.

Der Himmel begann rot zu glühen und die Wolken kamen den Häusern spiralförmig näher. Dann fingen sie Feuer, der Himmel brannte. Immer näher kamen die brennenden Wolken dem Boden. Die ersten Häuser brannten lichterloh. Morgana sprach als der Chor geendet hatte ein Wort kurz und scharf, aber dennoch laut aus:

Die gesamte Stadt explodierte von innen nach außen. Zum Glück waren ihre Diener schon aus der Stadt in das Lager geschickt worden. Die Erschütterung war so gewaltig, dass ganz Andorien erbebte. Alle bekamen ihre Rache mit.

So auch in dem königlichen Schloss in Oppidia. Die Erde bebte und der große Kronleuchter schaukelte an der Decke.

„Was war das?", das Gesicht des Königs legte sich in leichte Sorgenfalten.

„Das war der Klang des Falls des Ostens... Sie hat Durbs zerstört. Portu ist ebenfalls zerstört, das war das Erdbeben von dem vorigen Tag.", Freyas Blick wirkte abwesend. Ihre Augen schauten leer in die Ferne.

„Das... ist doch unmöglich", Henrys Audruck wurde immer bestürzter.

„Sie hat es aber dennoch vollbracht. Niemand kann sie nun mehr aufhalten..."

„Nein das kann nicht sein! Wir müssen eine Armee aufstellen, die sie vernichtet! Nichts ist unbesiegbar!", einer der Kriegsminister war in den Saal getreten.

„Nein das ist Zeitverschwendung! Wir haben doch nichts mehr ihr entgegenzusetzen! Unsere Städte sind alle gefallen bis auf diese! Auf den Süden haben wir faktisch keinen Einfluss mehr: Die Wege sind versperrt! Es gibt für unsere Soldaten keinen Weg mehr zu den Dörfern im Süden. Die Nahrungsversorgung von dort zu uns ist unterbrochen. Wir haben faktisch nur noch diese Stadt und das Umland! Unsere einzige Chance ist es Turris Servati zurück zu erobern. Dann sind wir die Serpentinen los. Dann können wir die Dörfer und Türme im Süden befestigen.", der König hoffte inständig, dass dieser verzweifelte Versuch gelingen würde. Seine Generäle gaben ihm recht. So wurde ein Angriff mit großen Katapulten und vor allem gewaltigen Spiegeln um die Serpentinen endgültig zu schlagen organisiert. Und so Andorien zu retten. Die Truppen brachen nach einer halben Woche auf nach Süden. Alex war zu der Zeit nicht in Oppidia, sondern mit einer Truppe seiner Soldaten im Osten, um die feindlichen Armeen auszukundschaften.

So erfuhr Morgana nicht von dem Aufmarsch.

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