Moonlight-JiKook

Kapitel 16:

Dieser Traum... Tränen rollten meine Wangen entlang. Ich wischte sie weg und lief ins Bad. Es war nur ein Traum. Ich sollte mir keine Gedanken machen. Geschäft erledigen, Hände & Gesicht waschen, anziehen, Kaffee trinken, Morgen Routine erledigt.
Heute war Sonntag. Ich musste also nicht arbeiten. Nach längerer
Überlegung schrieb ich schließlich Liya an. Sie schrieb überraschenderweise zurück.

Jimin:
Hallo Liya!
Ich bins, Jimin.
Der Kellner von gestern:)

Liya:
Achso, ja! Ich erinnere
mich. Ja, was gibt's?

Jimin:
Weil heute ja Sonntag
ist und mir langweilig ist,
wollte ich dich fragen ob du
zu mir kannst. Zum labern...

Liya:
Ja, klar;D
Musst mir dir nur
deine Adresse schicken xD

Jimin:
*Standort geschickt*

Liya:
Okay, danke!
Bin in etwa 10
Minuten da:)

Jimin:
Bis dann!

Ein ganz schwaches, fast nicht erkennbares Lächeln huschte über meine Lippen. Das erste Lächeln seit langem. Nach kurzer Zeit klingelte es auch schon. Ich machte die Tür auf und wurde von einer ungeschminkten und gammelig angezogenen Liya begrüßt. Ihre Augenringe könnten Rekorde brechen.
,,Was'n mit dir passiert?",fragte ich sie überrascht.
,,Frag erst gar nicht...",murmelte sie und latschte in die Wohnung.
Sie ließ sich auf die Couch fallen und seufzte.
,,Kaffee oder Tee?",bot ich dem Mädchen an.
,,Gar nichts. Mir ist gerade nicht danach. Trotzdem danke.",gab sie leise von sich. Ich nickte als Antwort und setzte mich als Antwort neben sie.
,,Ich hab dir gestern ja so gut wie mein ganzes Leben erzählt. Jetzt bist du dran. Wie läufts bei dir so?",fragte sie dreckig grinsend worauf sie ein tiefes Seufzen von mir als Antwort bekam.
,,Also gut.",gab ich von mir.
Sie schaute mir tief in die Augen und konzentrierte sich nur auf mich.
,,Ich bin vor jetzt fast einem Jahr hier her gezogen. Allerdings nicht freiwillig. Ich musste meinen Freund aus familiären Gründen verlassen. Ansonsten würden sie ihm wehtun. Es war schwer und das ist es immer noc-"
,,BIST DU IRGENDWIE BESCHEUERT?!",unterbrach sie mich. Ich war ziemlich erschrocken. Ihr Gesicht glühte vor Wut rot.
,,Eine Familie will immer dein Bestes und akzeptiert dich so wie du bist! Und wenn sie das nicht ist, scheißt du auf solche Leute!",schrie sie mich an.
Wow. Das war mal 'ne Ansage.
Ich starrte sie regelrecht mit aufgerissenen Augen an.
Sie hatte Recht. Doch es war nicht so einfach...

Jungkooks Sicht:

Da stand ich wieder. Am Ufer des Sees. Seit einigen Wochen ging ich immer hier her. Denn das Video, die Kette und dieser See waren die einzigen materiellen Dinge, die ich noch von ihm hatte. Es heißt ja ein gebrochenes Herz kann nur die Zeit selbst heilen. Jimin ist jetzt schon seit einem ganzem
Jahr weg. Eine unglaublich lange Zeit. Wie lange noch, bis mein Herz aufhört zu schmerzen?
Wie lange noch, bis meine Trauer nachlässt?
Wie lange noch, bis alles wieder normal ist?
Obwohl so lange Zeit vergangen ist, hoffe ich immer noch auf seine Rückkehr und kann mir immer noch kein Leben ohne ihn vorstellen. Für manche klingt das wie ein kitschiges Märchen. Nur mit der einzigen Ausnahme, dass der Prinz womöglich nie wieder zurückkommt. Ja, mein Prinz...

Timeskip: 4 Monate
Diese 4 Monate waren für Jungkook die schlimmsten. Taehyung hatte ihn bei einer Tanzschule angemeldet. Dadurch schaffte er es Jimin immer wieder zu vergessen. Und genau das hasste er. Er wollte Jimin nicht vergessen. Aber würde er sich, wie er es immer getan hatte, sich an Jimin erinnern, würde sein Herzschmerz nicht nachlassen. Also beschloss er Jimin zu vergessen. Ihn als Erinnerung zu behalten.
Doch Jimin litt mehr als alles andere. Er wäre schon mal fast wegen schwerer Körperverletzung und illegalen Drogenkonsum ins Gefängnis gekommen. In diesen Monaten wurde er um so viel aggressiver als vorher. Denn Liyas Worte hatten ihn getroffen. Er hätte nicht gehen müssen. Er hätte Jungkook und ihre Beziehung nicht aufgeben müssen. Er hätte ihre Liebe nicht aufgeben müssen. Aber er hatte es getan. War es ihm so leicht gefallen, Jungkook wie eine Puppe fallen zu lassen? Nein, war es nicht. Warum hatte er es dann getan? Er wusste es nicht...

Jimins Sicht:

Ich saß auf dem Sofa und dachte über all meine Fehler nach. Jungkook hatte so etwas nicht verdient. Ich hatte Jungkook nicht verdient.
Der Klang meiner Klingel riss mich aus meinen Gedanken. Ich stand angepisst auf und öffnete die Tür. Liya? Was machte sie denn hier? Ich dachte sie hätte heute eine wichtige Klausur. Warum war sie hier? Sie schob mich in die Wohnung und schloss die Tür hinter sich.
,,Packe deinen Koffer. In einer halben Stunde bist du fertig.",sagte sie mit der kältesten Stimme, die ich je gehört hatte.
,,Warum?",fragte ich äußerst überrascht.
,,Wir fliegen nach Korea.",gab sie zurück. Ich war wie versteinert. Korea? Was hatte sie vor? Wenn es das war, was ich dachte...
,,Sag mir nicht, wegen Jungko-"
,,DOCH!",fiel sie mir ins Wort.
,,Du kannst mich dazu nicht zwingen! Ich kann nicht zu ihm! Er hasst mich jetzt zu 100%! Ich kann ihn nicht glücklich machen. Ich habe meine Chance schon längst vergeigt. Wahrscheinlich hat er schon einen neuen und ist in einer glücklichen Beziehung!",schrie ich Liya ungewollt laut an. Jetzt, wo ich über meine Worte nachdachte, durchfuhr ein stechender Schmerz meinen gesamten Körper. Was, wenn Jungkook wirklich schon wieder vergeben ist?
Ein lautes Geräusch, gefolgt von einer unglaublichen Hitze auf meiner Wange verriet mir, dass Liya mir gerade tatsächlich eine geknallt hatte.
,,Du verdammter Idiot! Bist du wirklich so schwach und erbärmlich, um deine große Liebe aus Angst zu vergessen?! Bist du wirklich so ein Schwächling, der bei jedem Scheiß den Schwanz einzieht? Sag mal hast du sie noch alle?!"
So wütend hatte ich Liya noch nie gesehen. Jeder ihrer Muskeln war angespannt und das machte mir Angst. Doch das war nebensächlich. Denn sie hatte Recht. Mit jedem Wort, das ihren Mund verlassen hatte. Tränen rollten still meine Wangen herunter. Ich machte eine Schritt auf Liya zu und umarmte sie. Ich heulte mich an ihrer Schulter aus.
,,D-Danke...",brachte ich leise zwischen den Schluchzern heraus.
Als wir uns lösten, schaute sie mir mit einem verwirrten Blick in die Augen.
,,Warum bedankst du dich?",flüsterte sie.
,,Weil du mich endlich zur Vernunft gebracht hast.",lächelte ich, was sie nur erwiderte.

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So Leute🌸
Das wars mit dem 16. Kapitel •~•
Ich hoffe es hat euch gefallen^~^
Bis zum nächsten mal,
eure MrsBangtangParkJimin <3