Kapitel 7:

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Ich schwieg und schaute nur auf den Boden. Nach einigen Sekunden, die mir wie gefühlte Jahre vorkamen, machte Jimin einen großen Schritt auf mich zu und packte mich mit einem festem Griff am Hals, sodass ich in seine Augen blicken musste. In ihnen erkannte ich Wut, Neugier und ein Hauch von Verzweiflung und Trauer.
,,Ich habe dir gerade eine Frage gestellt und erwarte eine Antwort.", zischte Jimin. Wieso machte er das? Wieso war er plötzlich so grob und kalt zu mir? Ich verstand ihn nicht.
,,ANTWORTE ENDLICH!", brüllte Jimin mich aufeinmal an. Ich erstarrte bei der Feststellung, in welcher Tonlage er mit mir gerade 'redete'. Trotzdem blieb ich still und wagte es nicht auch nur einen Ton von mir zu geben. Sein Griff festigte sich, doch als er bemerkte, dass ich nicht vor hatte ihm eine Antwort zu geben, ließ er mich ohne jegliche Rücksicht auf den Boden fallen und raste aus der Eingangstür. Ich hörte nur noch die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fallen. Tränen kullerten meine Wangen herunter.
,,Ja...", flüsterte ich so leise, dass ich es selber fast nicht hören konnte.
,,JA ICH LIEBE DICH PARK JIMIN!", schrie ich, doch ich wusste, dass er mich jetzt nicht hören konnte. Warum tat er mir so weh? Es fühlte sich so an, als würde mein Herz in tausend Splitter zerspringen..

Jacksons Sicht:
Ich und Mark saßen noch auf der Couch und sahen nichtsahnend Fern.
Doch dann ertönte der Laut der Klingel, worauf Mark aufstand, die Tür öffnete und von einem Jimin, der sichtlich mehr als wütend war, fast über den Haufen gerannt wurde.
,,Ich muss mit euch reden.", sagte Jimin direkt.
,,Das ist mir klar.", sagte ich lachend zu Jimin, welche überhaupt keine Gegenreaktion zurückgab. Das war jetzt echt komisch. Wo war der Jimin, der nie sein Lächeln aus seinem Gesicht verschwinden ließ nur hin?
Wir setzten uns auf die Couch und nach wenigen Sekunden gesellte auch Mark sich zu uns.
,,Also, was ist los?", fragte mein WG-Partner mit ruhiger Stimme. Jetzt wo ich Jimins Gesicht näher betrachtete, musste ich zugeben, dass ich diesen Jungen noch nie so fertig gesehen hatte. Er atmete tief durch und sprach schließlich: ,,Jungkook..."
,,Ja, was ist mit ihm?", hackte Mark mit erkennbarer Sorge, aber auch Neugier in seiner Stimme.
,,Er ist schwul...", antwortete dieser leise worauf sich unsere Augen fast zeitgleich weiteten.
,,Hast du denn was dagegen?", fragte ich etwas verwirrt, da Jimin nicht der Typ war, der die Menschen nach ihrem Aussehen, Geschlecht oder Sexualität irgendwie anders behandeln würde.
,,Nein, nein. Absolut nicht. Aber er liebt mich...", antwortete Jimin mit zitternder Stimme, worauf meine und sichtlich auch Marks Kinnlade fast zu Boden fiel. Warte. Ich musste erst mal meine Gedanken sortieren. Einer meiner besten Freunde liebte einen anderen sehr nahestehenden Freund von mir.
,,Bitte was?!", gab Mark von sich.
,,Helige Scheiße... Aber was ist denn so schlimm daran, Jimin?", fragte ich etwas verwirrt.
,,Das ich nicht weiß, ob ich das gleiche empfinde.... Als ich hier her gekommen bin, habe ich ihn angeschrien und bin sehr aggressiv gegenüber ihm geworden. Das war aber nicht meine Absicht. Er hasst mich wahrscheinlich dafür.",sagte er mit dem traurigsten Gesichtsausdruck, dass ich je an ihm gesehen hatte.
,,Ey, komm. Das wird schon wieder. Lass euch beiden etwas Zeit.", sagte Mark und strich  Jimin auf den Rücken hoch und runter, um ihn wenigstens etwas zu beruhigen, was er nur mit einem schwachen Lächeln beantwortete.
,,Ich muss wieder mal meine Familie besuchen... Könnt ihr bitte Jungkook irgendwie versuchen beizubringen, dass ich die nächste Woche mich nicht mehr blicken lasse?", sagte er dann aber mit fester Stimme und ich sah etwas eisblaues in seinen Augen aufblitzen.
,,Okay, machen wir. Sollen wir es den anderen auch sagen, dass du erst mal weg bist? ", fragte Mark mit ebenfalls ernster Miene.
,,Sag ihnen wie immer, dass ich jagen gehen musste. Sie werden es verstehen.",antwortete Jimin.
Ich und Mark nickten nur und sahen zu, wie er aufstand und mit einem kurzen Abschied das Haus verließ.

Perspektive der 3. Person:

Jimin ließ die Haustür seiner Freunde ins Schloss fallen und machte sich auf den Weg zu seinem Heimatwald. Er stieg somit in den Bus ein und stieg eine Haltestelle vor seinem, beziehungsweise Jungkooks Haus aus und lief so schnell er nur konnte in den Wald, der sich gegenüber der Straße befand. Ich lief tiefer und tiefer in den dunklen Wald hinein und hielt schließlich vor der ihm nur allzu bekannte Höhle an, ging rein und zog sein Shirt, seine  Hose und Schuhe aus. Er frierte jetzt zwar, was sich aber bald ändern würde. Der Junge versteckte schließlich    seine Klamotten unter ein paar Blättern, Steinen und Ästen, damit man sie nicht sehen und vorallem nicht riechen konnte. Dann ließ er sich auf die Knie nieder und schloss seine Augen. Seine Haut fing an zu glühen, seine Fingernägel wurden langsam zu Krallen und seine Eckzähne zu gefährlichen Reißzähnen. Sein Körper wurde von einer Sekunde auf die andere sichtbar muskulöser, er gab knurrende Geräusche von sich und es wuchs nun Fell auf seiner blassen Haut. Nach einigen Minuten hatte sich Jimin in einen himmelblau-Äugigen Wolf mit schneeweißem Fell verwandelt. Wolf war allerdings ein sehr untertriebenes Wort. Denn Jimins jetzige Statur glich eines Grizzlybären.

Seine eisblauen Augen glänzten nahezu in dem düsteren Wald

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Seine eisblauen Augen glänzten nahezu in dem düsteren Wald. Mit einem mal fing der Wolfjunge an zu rennen, noch tiefer in den Wald, als er ohnehin schon war. Nach einiger Zeit des Rennens, erreichte er schließlich sein Ziel: die Wolfshöhle. Andere nannten es auch die Höhle des Teufels oder die Hölle auf Erden. Denn hier wohnte einer der mächtigsten Wolfclans. Mit meiner Ankunft galt die ganze Aufmerksamkeit natürlich mir. Wahrscheinlich waren sie überrascht, mich, den Sohn ihres Anführers, nach mehr als 5 Monaten wieder zu sehen.
,,Jimin!", hörte ich auch schon eine mir sehr bekannte Stimme nach mir rufen. Mein Bruder. Seine Anwesenheit ließ mich leicht Grinsen. Kaum schaute ich zu der Quelle dieser Stimme, wurde ich von ihm regelrecht über den Haufen gerannt.
,,Okay, okay! Schon gut kleiner.", lachte ich, um ihn von mir runter zu bekommen. Nun kamen auch meine anderen Familienmitglieder, Freunde und Jagdkameraden zu mir und begrüßten mich einer nach dem anderen. Wie ich die vermisst hatte...
,,Wo warst du denn so lange Zeit?!", fragte meine Mutter mich anschließen besorgt.
,,Das würde ich auch gerne wissen.", gab mein Vater noch seinen Senf dazu.
,,Ich habe es vermisst zu jagen. Würde es in Ordnung gehen, wenn ich es euch danach erkläre?", fragte ich.
,,Wie du meinst.", antwortete mein Vater. Ich nickte dankend und wendete mich zu meinen Jagdpartnern Luhan, Kai, Lion und Jamie zu.
,,Ach, Jimin?", erklang die Stimme meines Vaters erneut.
Ich drehte meinen Kopf zu ihm.
,,Schön dich wieder bei uns zu haben mein Sohn...", sagte mein Alter mit einem Lächeln. Ich machte es ihm nach und haute mit meiner Truppe ab. Schon nach kurzer Zeit hatten wir eine kleine Gruppe von Rehen gefunden. Wir suchten uns fünf von den ältesten und somit größten raus, hetzten sie bis sie nicht mehr rennen konnten und erlegten sie schließlich. Wie ich den Geruch von Wildblut vermisst hatte.
Wir trugen das Ergebnis unserer doch äußerst erfolgreichen Jagd zum Rudel und aßen erst einmal gemeinsam. Nach der Mahlzeit setzte ich mich mit meinen Eltern zusammen um ihnen, wie es zuvor versprochen hatte, von meinen nicht ganz so positiven Erlebnissen zu erzählen.
Mein Herz fing automatisch an wie verrückt zu rasen. Ich hatte um ehrlich zu sein Angst vor ihrer Reaktion.
Meine Eltern schauten mich fragend an. Ich atmete einmal tief durch und fing an: ,,Also..."
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So, da haben wir auch schon das 7. Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen*~*
Ich habe jetzt doch noch beschlossen, auch mal aus anderen Perspektiven zu schreiben, da ich dann die Situation von allen Seiten gut zeigen kann.
Bis zum nächsten mal,
Eure MrsBangtangParkJimin <3

Moonlight-JiKookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt