Prolog

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PROLOG - 9. JANUAR 1960

Es war ein düsterer Tag. Und im Nachbarzimmer war etwas, dass ihn noch düsterer erscheinen ließ. Seine Frau. Er seufzte und wandte sich zum Fenster. Während er auf die verschneiten Häuser in Spinner's End blickte, dachte er an sie. Er liebte sie. Als Frau. Nicht aber als Hexe. "Das ist doch unnormal! Wie kann so etwas denn passieren?", grummelte er leise vor sich hin, in der Hoffnung, ihn würde niemand hören. Aber es war ja niemand da. Sie alle waren bei ihr. Er hoffte bloß, sein Sohn würde nicht genauso werden, wie sie. Auch wenn sie gesagt hat, es bestehe wenig Hoffnung. Er schnaubte. Das würde er schon zu verhindern wissen, er war schließlich immer noch der Mann im Haus. Und ein Mann ließ sich von einer Frau nichts vorschreiben! Er hieb mit der Faust auf die Fensterbank. Dann beobachtete er das Treiben draußen. Allerdings gab es nicht viel zu sehen, nicht hier, in dieser heruntergekommenen Gegend. Nur Miss Forkert lief mit hochgezogenen Schultern auf ihre Eingangstür zu, während sie nach dem Schlüssel suchte. "Muggel sind unheimlich interessant, nicht wahr?" Er zuckte zusammen und zischte den ersten Sprecher an: "Benutzen sie dieses Wort nicht!" Dann erst drehte er sich um. Vor ihm stand ein großgewachsener Mann mit silbrigem Haar und langem Bart. Er trug genauso ein albernes Kleidchen wie sie es auch immer tat. "Wer sind Sie?" "Das tut nichts zur Sache. Ich bin nur hier, weil ich wissen möchte, ob der Junge magische Fähigkeiten hat. Wenn er das hat, müssen wir ihn in unsere Kartei aufnehmen, damit wir ihm einen Brief schicken können." "Einen Brief wofür? Ach, egal, ich will es gar nicht wissen. Tatsaxhe ist, selbst wenn er magische Fähigkeiten hätte, werde ich schon dafür sorgen, dass er sie wieder verliert. Sie können also beruhigt wieder gehen." Der Zauberer lächelte milde. Dann sprach er sehr autoritär und ohne einen Widerspruch zuzulassen: "Nun, ich glaube kaum, dass Ihnen das gelingen wird. Sind sie da drin?" Bei diesen Worten zeigte er auf die Tür hinter der sie sich aufhielt. Er nickte. Daraufhin lächelte der alte Mann ihn dankend an und begab sich wartend in eine Ecke des Zimmers. Er quittierte dies abermals mit einem abfälligen Schnauben und wandte sich wieder dem Fenster zu. Bis die Tür sich mit einem Quietschen öffnete. Er drehte sich um. Dort stand sie, mit einem kleinen, fest eingepackten Bündel im Arm und sah in an. "Eileen." "Tobias."

Severus Snape - Schurke oder HeiligerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt