Kapitel 4

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Aurons Sicht:

Wie hypnotisiert machten wir uns wieder auf den Rückweg. Illivrin ging schweigend hinter mir her und wäre einfach gegen die Glastür gerannt, wenn ich diese nicht rechtzeitig aufgemacht hätte.

Als wir das Schulgebäude verließen, schlug uns die laue Herbstluft entgegen. Gefolgt von André, der uns wieder nach Hause fuhr, trotteten wir auf den Parkplatz. Noch immer schweigend, stiegen wir ein, der Lehrer ließ den Motor warmlaufen und ich kurbelte das Fenster runter, um den Fahrtwind zu spüren. Fort von der Schule und dem [Dragonidentimaten], welcher Illivrins Schicksal aufgedeckt hatte.

Meine Haare flatterten im Wind und die Sonne schien mir auf die Nasenspitze. Was sollte jetzt nur aus Illivrin werden?, fragte ich mich untermalt von einem überlauten Seufzer, welcher sogleich mit einem weiteren Seufzer von hinten kommentiert wurde.

Auch Illivrin schien sich Gedanken über ihre Zukunft zu machen, was ja auch selbstverständlich war. Alles lag nun in einer Kiste aus Ungewissheit. Würde sie die Schule wechseln müssen? Die Lehrer? Die vertraute Umgebung? Freunde hatte sie traurigerweise eh keine. Sie war schlichtweg der Außenseiter im Land.

Okey vielleicht nicht ganz so krass, aber trotzdem...
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Der Wagen rollte auf den heimatlichen Parkplatz. Türen knallten und zwei, sich innerlich fertig machenden, Teenies stiegen aus. André verabschiedete sich ohne Umschweife bei uns und war schon wieder weg, als Mum die Tür aufriss, uns entgegenstürmte und Illivrin in die Arme schloss.
André der Pfosten, hatte ihr die Ergebnisse gefaxt. Bemerkte ich trocken in Gedanken und folgte meiner Schwester ins Haus. Illivrin verkroch sich sofort wieder in ihr Zimmer und ich sah sie und Mum bis zum Abendessen, für das sich gnädigerweise Dad opferte (das Opfer musste kochen, nicht er selber wurde geopfert😂), nicht mehr.

Meinerseits verzog ich mich in den Garten und somit zum Pool hinter dem Haus. Sollten die anderen doch machen, was sie wollten, ich würde mir nach der Aufregung erstmal einige Bahnen Chlorwasser gönnen.

Die "warmen" Tage würden sowieso nicht mehr lange anhalten. (Für Ende Oktober war es wirklich noch sehr warm.)

Nachdem ich mich meiner Kleider entledigt und mir eine Badehose über gestreift hatte, ließ ich mich ins Wasser plumpsen wie ein Nilpferd.  (Fragt einfach nicht nach, wie ich auf diesen Vergleich gekommen bin xD)

"Eine Familie mit Sorgen, versaut dir den Morgen!", murmelte ich und überredete meinen Missmutigen Körper zu 20 Bahnen Wasserschaufeln.
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Eine halbe Stunde später beschloss ich, dass es besser war, sich mit einem Buch auf die Terrasse zu setzten, als sich unnötig im Wasser abzukämpfen.

Tropfen spritzen umher, als ich mich am Beckenrand hochzog und Richtung Liege ging um mich mit dem dort befindlichen Handtuch abzutrocknen. Ich lief also über das Knöchelhohe Gras und spürte mit einem mal, einen stechenden Schmerz an der Fußsohle. Mit einem Aufschrei ließ ich mich auf den Boden fallen, um besagtes Körperteil zu untersuchen.

Mich schauderte.

Ein 5cm langer Nagel ragte aus dem Fleisch und Blut lief aus der Öffnung. "Ach, du Sch****!!!😈", fluchte ich und zog mit grimmiger Miene das mörderische Teil heraus.

Illivrin-Die Suche nach dem FeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt