Kapitel 11

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"Bitte tun sie doch etwas!"

Mellin redete schon seit einer Viertelstunde auf den Arzt ein, welcher Auron versorgte.

"Im Moment können wir leider nicht mehr tun, als ihn von seinen Schmerzen zu befreien und den Atem zu unterstützen. Die Schwester untersucht noch seine Blutprobe. Wenn wir wissen, was zu seinem derzeitigen Zustand geführt hat, können wir etwas unternehmen. Davor ist es uns nicht möglich etwas auszurichten." Der Arzt klang leicht genervt, versuchte aber dennoch geduldig Mrs. Wellingston zu beruhigen.

"Aber ich könnte ihnen sicher weiterhelfen!" Redete Mellin weiter auf ihn ein.

"Wie denn?" Jetzt klang der Doktor interessiert.

"Ich weiß, dass es an dem Gift liegen muss, was ihn in diesen Zustand versetzt."

"Wovon sprichst du Schatz? Welches Gift denn?" Warf Claudio verwundert ein.

"Der Nagel... Das Gift..." Mellin geriet ins Stocken, als sie sich an die Worte des Erpressers erinnerte.

"Bitte reden sie Mrs. Wellingston! Das Leben ihres Sohnes steht auf dem Spiel. Was reden sie von Gift? Hat er ein gefährliches Mittel zu sich genommen? Putzmittel vielleicht?"

"Nein, nein, das..... war vor etwa einem halben Jahr..."

"Du meinst doch nicht etwa diesen Vorfall mit dem Nagel? Aber der war doch gar nicht vergiftet?" Ihr Mann stellte genau die selbe Frage, die sie den Typen am Telefon gefragt hatte.

"Bitte lassen sie doch ihre Frau aussprechen, wir haben nicht ewig Zeit", ermahnte der Arzt Claudio.

"Doch, der Nagel war auch vergiftet. Nur war das Gift nicht so stark wie das, der violetten Nägel, die doch diese Katze auf der Stelle umgebracht haben", erklärte Mrs. Wellingston nun.

Der Arzt nickte nur verständnislos vor sich hin.

"Das Gift des Nagels, der Auron vor einem halben Jahr verletzt hat, hat länger gebraucht, als die anderen, da das Gift noch nicht erprobt war."

Verwundert unterbrach Claudio seine Ehefrau nochmals. "Könntest du mich bitte aufklären !?"

"Da..., es hat einer angerufen, aber er hat gesagt ich darf es niemandem erzählen, sie... sie wollen sie umbringen, aber der Nagel... Auron...", die Frau brachte vor Schluchzen kein Wort mehr heraus.

"Jetzt beruhig dich doch erstmal!", versuchte Claudio seine Frau zu beschwichtigen und hielt sie an den Schultern fest. Doch sie wehrte sich und rief: "Wir müssen zu ihr! Wir müssen zu Illivrin! Sie darf das Haus nicht verlassen..."

"Ich fahre zu ihr und ich rufe dich an, wenn es ihr gut geht, und ich bin sicher das tut es", gab Mellins Ehemann nun nach und stand auf. Sie starrte ihm hinterher, bis sich die Tür hinter seinem Rücken schloss.

Voller Sorge wartete sie auf den Anruf und sah alle paar Sekunden auf ihre Armbanduhr.

Als endlich der langersehnte Klingelton erschallte, hatte sie vor lauter Hast, Mühe abzuheben.

Sie hielt ihr Telefon ans Ohr, lauschte, fing an zu zittern und schließlich glitt ihr das Gerät aus den Fingern und sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.
Claudio hatte ihr die Situation erklärt, die er vorgefunden hatte, als er nach Hause gekommen war.

Seine Tochter hatte er natürlich nicht gefunden und zudem war die Haustüre aufgebrochen und sein Arbeitszimmer durchwühlt worden.
Und ihren kleinen Hund hatte er bewusstlos neben der Tür liegend, gefunden.

Er hatte wohl versucht, das Haus vor den Eindringlingen zu beschützen, doch vergeblich.

Die Dokumente, auf denen die Ergebnisse von Dr. Andrés Untersuchung festgehalten worden waren, waren entwendet worden, was bewies, dass die Einbrecher im Zusammenhang mit Illivrins Verschwinden standen.

Illivrin-Die Suche nach dem FeuerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt