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Mittwochabend

Harry POV

Es war eigentlich schon viel zu spät für Harry, um unterwegs zu sein. Um diese Uhrzeit schlief er normalerweise wie ein Stein. Aber dieser Tag war anders.

Nachdem die Jungen Fizzy und Daisy zu Fizzys besten Freundin gefahren hatten, machten sie sich auf dem Weg ins Krankenhaus. Lottie hatte Glassplitter am Fuß und Louis bestand darauf, sie zum Arzt zu bringen. Er meinte, dass Niall und Harry seinetwegen auch nach Hause fahren konnten, aber er würde im Krankenhaus bleiben, bis es seiner Schwester gut ging.

Harry hatte den Kopf geschüttelt und gesagt, dass es so schon okay sei. Insgeheim war er sogar erleichtert, dass sie ins Krankenhaus fuhren, damit Louis auch untersucht werden konnte.

Er behauptete zwar, dass es ihm gut ging, aber Harry hatte genau gesehen, wie sein Vater auf ihn eingeschlagen hatte und er konnte sich ziemlich gut vorstellen, dass er ihn ernsthaft verletzt haben könnte.

Nun saß er mit Niall, und Louis im Flur, während Lottie behandelt wurde, und hielt die Hand seines Freundes.

"Wieso bist du zurück?", fragte Louis leise und strich mit dem Daumen über den Handrücken von Harrys Hand.

Harry biss sich auf die Unterlippe, während mit einem Schlag die Erinnerung an heute morgen zurückkam. An Eleanor, wie sie plötzlich vor seiner Türe stand und anfing, Louis in Schutz zu nehmen. An ihren traurigen Blick, als ihr endlich bewusst wurde, dass sie nicht diejenige war, der Louis' Herz gehörte. An ihre Offenheit und Ehrlichkeit, die Harry dazu gebracht hatte, Louis endlich zu verzeihen.

Menschen machen Fehler. Und Louis hat dich beklaut. Aber du kannst mir nicht erzählen, dass du nicht in seinen Augen siehst, wie sehr er es bereut. Ich liebe Louis, aber er liebt dich. Du hast großes Glück, dass dir sein Herz gehört. Ich wünschte nur, du würdest das auch sehen ...

Eleanor hatte geredet und geredet, aber nach diesem Satz hatte Harry aufgehört, ihr zuzuhören und angefangen nachzudenken. Schließlich kam er zu dem Entschluss, dass sie recht hatte. Denn Harry hatte gemerkt, dass irgendetwas zwischen den beiden war, das er nicht ignorieren konnte.

Und, Gott sei Dank, hatte er sich so entschieden! Er war gerade noch pünktlich gekommen, um Louis und seine Schwestern aus diesem Irrenhaus herauszuholen.

"Harry?", fragte Louis abwartend. Ach ja, da war ja was.
"Eleanor ist vorbeigekommen und hat mir einiges erklärt. Sie liebt dich und will, dass du glücklich bist", antwortete Harry leise und fuhr durch Louis' schönes, braunes Haar.

"Und du weißt hoffentlich, dass ich dich liebe?" Harry musste bei diesen Worten lächeln und nickte. "Ja, jetzt schon."

Gerade, als sie sich näher kamen, um sich zu küssen, rief Lotti, die gerade aus dem Behandlungsraum kam: "Louis, du kannst jetzt rein."

Widerwillig zog er sich von Harry zurück und verdrehte die Augen.
"Bis gleich, Babe." Er stand auf, drückte Harry einen Kuss auf die Stirn und schlenderte davon.

Lottie nahm seinen Platz ein und Harry musterte sie etwas besorgt. Er konnte sich nicht ansatzweise vorstellen, was sie durchgemacht haben musste.

"Wie geht es dir?", fragte er und sie lächelte freundlich. "Gut, danke."

Schnell blickte Lottie wieder weg und sie spielte mit ihren zierlichen Fingern, während ihr Lächeln schwankte. Harry runzelte die Stirn.

"Bist du dir sicher?", hakte der Lockenkopf nach.

Sie antwortete nicht, stattdessen guckte sie Niall vorsichtig an, der ihren Blick erwiderte. In ihren Augen lag die stumme Bitte, kurz zu verschwinden. Aber Niall checkte es nicht.

"Was schaust du denn so?" Ihre Pupillen huschten kurz Richtung Harry und erst dann nickte Niall verständnisvoll. "Okay. Ich hol uns mal Kaffee."

Kaum war er schließlich um die Ecke gebogen, legte Lottie auch schon los: "Hör zu, ich bin wirklich froh, dass du gekommen bist. Ich kann mir gut vorstellen, dass Dad ihn ... totgeprügelt hätte oder so. Du hast Louis gerettet. Und ihr liebt euch, das weiß ich. Aber Louis war gerade dabei, seine Reise nach New York zu planen."

Harrys Herz zog sich zusammen und er wusste, dass das, was jetzt kam, ihn brechen würde.

"Sein bester Freund hat ihm angeboten, ihn zum Tätowierer auszubilden. Und weil sein Laden richtig gut läuft, kann er dieses Angebot auch nicht ausschlagen. Das ist die Chance seines Lebens und ich will nicht, dass er sich das entgehen lässt. Ich habe schon mit meiner Tante geredet. Die Mädchen und ich können bei ihr unterkommen, deshalb braucht er sich um uns keine Sorgen zu machen. Ich habe nur das Gefühl, dass er wegen dir wirklich hierbleiben würde. Und, so sehr ich dich mag, er darf das einfach nicht wegwerfen."

Harry nickte und blinzelte, um die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken, während sein Herz sich anfühlte, als würde es in tausend Teile zerbrechen.

"Wir haben doch noch den Rest des Schuljahrs, oder?", fragte Harry hoffnungsvoll. Aber seine Hoffnungen wurden schnell von Lotties mitleidigem Blick zerstört. Langsam schüttelte sie den Kopf.

"Seine Abschlussprüfungen wurden auf morgen vorverlegt, damit er am Sonntagmorgen nach New York kann."

Harry klappte die Kinnlade runter. "Wir haben also nur noch drei Tage?", flüsterte er.

"Wenn du ihn gehen lässt." Er konnte es nicht glauben. Harry hatte seinen Louis doch erst zurück! Wie sollte er ihn gehen lassen? Würde Louis das überhaupt wollen?

Verzweifelt suchte Harry nach einem triftigen Grund, um Louis hierzubehalten, aber ihm fiel einfach nichts ein, das so wichtig war, dass Louis seine Karriere aufgeben konnte.

Am Ende musste er sich geschlagen geben. Er gestand sich ein, dass er ihn wohl oder übel ziehen lassen musste und dass das Ende ihrer Liebesgeschichte am Samstagabend erreicht sein würde ...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 05, 2018 ⏰

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Saturday Evenings ✴ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt