30.

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Sonntagmorgen

Als Harry am nächsten Morgen die Augen öffnete, sah er nicht seine weiße Zimmerdecke so wie jeden Morgen, an der von seiner Kindheit noch Sterne klebten, die nachts leuchteten. Stattdessen umfing den Lockenkopf tiefe Dunkelheit. Und obwohl er nichts sah, wusste er sofort, wo er war; in Louis' Armen.

Er lag komplett unter der Decke mit dem Kopf auf Louis' Bauch. Während er unter der Decke hervorkroch, fragte sich Harry, wie er wohl dort hingekommen war. Aber die Gedanken in seinem Kopf verpufften wie eine Wolke, als er bemerkte, dass Louis wach war. Sofort machte sich ein Grinsen auf seinem Gesicht breit.

"Hey, Baby Cakes", nuschelte Louis und bevor Harry auch nur irgendwas sagen konnte, hatte Louis auch schon die Lippen auf seine gedrückt. Sie fühlten sich so gut an, dass Harry sich daran gewöhnen könnte. Aber ob das eine gute Idee war, war eine andere Frage, eine, worüber er sicherlich nicht jetzt grübeln würde. Louis' Lippen waren rau und Harry wollte nie wieder weiche Lippen schmecken.

Der Lockenkopf entfernte die Lippen nur wenige Zentimeter von Louis und flüsterte: "Ich geh uns Frühstück machen."
"Ich habe keinen Hunger", schmollte Louis, schlang seine Arme um Harry. Er wollte ihn nicht gehen lassen, nicht jetzt und nie wieder. Harry lachte und Louis konnte an kein Lied denken, kein einziges, das schöner sein konnte als Harrys Lachen. "Ich aber."

Und ehe der Wuschelkopf sich versah, hatte es Harry auch schon geschafft, sich aus seiner Umarmung zu lösen und stand nun in Boxershorts vor dem Bett. Louis ließ wieder einmal den Blick über Harrys Körper wandern und er konnte immer noch nicht so recht glauben, dass das alles nun ihm gehörte. Unter seiner Kleidung war mehr, als Louis geglaubt hatte.

Louis gab auf und ließ sich zurück aufs Kissen fallen. "Ich warte hier."
"Komm mit", widersprach Harry, während er sich ein Shirt überzog. Harry wollte jeden noch so kleinen Moment mit Louis genießen.

Louis tat, als würde er darüber nachdenken, obwohl er sich schon längst entschieden hatte, mit Harry in die Küche zu gehen. Er würde ihm überall hinfolgen.

"Na gut, mein Engel." Im nächsten Moment stand er hinter Harry und schlang seine Arme um den muskulösen Oberkörper seines Freundes. Er könnte für die Ewigkeit so dastehen.

Harry lehnte sich an ihn und er konnte nicht annähernd beschreiben, wie gut sich das anfühlte. Wie fliegen. Geborgen in dem frischen Wind, das einen auf angenehme Art umzingelte, sorgenlos und frei.

"Ich bin froh, dass du gestern gekommen bist."
"Ich auch, Baby Cakes." Harry drehte sich in Louis' Armen um und küsste seinen Freund lieblich und sanft. Die Schmetterlinge in seinem Bauch flogen direkt in sein Herz und dort verwandelten sie sich in Feuerwerkskörper und gingen in die Luft. Wahrscheinlich pochte Harrys Herz deshalb so schnell. Aber dann unterbrach das Knurren von Harrys Magen die Magie und Harry löste sich. Er verhungerte.

Der Lockenkopf schnappte sich Louis' Hand und ging mit ihm in die Küche.

Kaum angekommen, riss Harry die Schränke auf um nach etwas Essbarem zu suchen, dessen Vorbereitung nicht zu viel Zeit in Anspruch nahm. Er hatte jetzt einfach keine große Lust auf kochen oder so etwas.

So schnappte er sich das Brot im Schrank, das glücklicherweise in Scheiben geschnitten und noch weich war. Wenn Harry eines hasste, dann war es hartes, kaltes Brot.

Aus dem Kühlschrank holte er Butter und Marmelade und kaum setzte er sich an den Tisch, begann Louis ihm auch schon auf  die Nerven zu gehen. Aber auf einer schönen Art und Weise.

Harry seufzte grinsend, als Louis ein Bein um ihn schlang, sich auf seinen Schoß setzte und die Arme um seinen Nacken legte. Der Lockenkopf selbst umschloss Louis mit seinen Armen und er fragte sich, ob er davon jemals genug bekommen könnte.

"Ich liebe dich", flüsterte Louis und küsste ihn. Nein, er würde ganz sicher nie genug von ihm bekommen.

Saturday Evenings ✴ Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt