Kapitel 16

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„Warum ist das so kompliziert? Da kann ja niemand mit umgehen!“, meckerte ich und war drauf du dran mein iPhone durchs Zimmer zu schmeißen.

Blondie verkniff es sich loszulachen. Glück für ihn. „Du musst nur mit WhatsApp klar kommen, der Rest kann dir erst einmal egal sein. Naja und es lautlos zu stellen wäre für dich von Vorteil“, schlug er munter vor. „Hast du schon eine Idee wie du es mitschmuggelst?“

Ich seufzte. „Nö.“

Er sagte nichts, sondern zog mich auf seinen Schoß. Dann schnappte er mein Handy, tippte ein bisschen drauf rum und hielt es über unsere Köpfe. Ich sah ihn irritiert, während er stolz zum Handy grinste. Ich sah ebenfalls hin, aber er ließ mir keine Zeit um die Situation zu analysieren. Ein Finger piekte mich in die Seite und ich quietschte entsetzt auf. Vorwurfsvoll sah ich ihn an und er begann mich mit einer Hand zu kitzeln, die andere balancierte immer noch das Handy vor uns. Ich konnte nicht anders als loszulachen.

Sichtlich zufrieden entfernte er seine Hand und drehte mein iPhone zu sich.

„Was soll der Scheiß?“, fragte ich kichernd.

Er hielt mir das Handy vor die Nase und ich schnappte nach Luft. Mit dem Zeigefinger scrollte ich weiter und sah, dass er Fotos gemacht hatte. Und nicht wenige. Eins wo ich ihn verwirrt ansah, die Augen aufgerissen hatte, wo ich schmollte und mehrere wo ich lachte. Er hatte bei den ersten Fotos sein Popstarlächeln aufgesetzt, aber je mehr ich ihn amüsierte, desto lockerer wirkte er und desto deutlicher wurde das Funkeln in seinen Augen. Das letzte gefiel mir am besten: Er strahlte regelrecht mit den Augen auf mich gerichtet, während ich lachend in seinen Armen lag. Es gefiel mir wirklich. Ich konnte nicht anders als wie verblödet den Bildschirm anzulächeln.

Niall schien das zu merken, schnappte mir das Handy aus der Hand, tippte drauf rum und zeigte mir, dass er das Bild als Hintergrund eingestellt hatte.

Aus Impuls setzte ich mich auf seinen Schoß und drückte ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen. Er warf das Handy neben uns aufs Bett und schlang seine Arme um mich. Ich legte all meine Gefühle in den Kuss, wohlwissend, dass ich nicht mehr lange in seinem Armen verbringen durfte. Seine Lippen wanderten über meinen Mundwinkel zum Kinn und den Hals abwärts. Ich krallte mich in seinen Haaren fest, als er an einer empfindlichen Stelle saugte. Seine Hände umkreisten meine Hüftknochen und bahnten sich ihren Weg unter mein Top. Eine Hand unter sein Kinn gelegt, drückte ich seinen Kopf wieder zu meinem Mund. Und Strich mit meiner Zunge über seine angeschwollenen warmen Lippen. Er öffnete sie und ließ ein leises Stöhnen hören. Allein dieses Geräusch erweckte mein Verlangen. Ich wollte ihn, wollte ihm Freude bereiten. Er scheinbar auch, denn ich fühlte ihn unter meinem Hintern hart werden.

Schweratmend löste er sich von mir. „Ich bereue gerade gestern keine Kondome mitgenommen zu haben“, hauchte er ihn mein Ohr. Ich erschauderte.

„Ich merk‘s“, kicherte ich. „Leider gehören die bei uns nicht zur Grundausstattung.“

„Schade aber auch.“ Er knabberte an meinem Ohrläppchen. „Wie sieht’s mit der Pille aus?“

„Erst ab zwanzig.“

„Warum?“, fragte er überrascht.

„Keine Ahnung … wurde so geregelt. Wäre vielleicht zu teuer daran zu kommen, wenn so viele wären.“

Er seufzte und rückte mein Top wieder zurück. „Bedauerlich.“ Er klang enttäuscht und dieses Mal konnte ich ihm nur zustimmen. Allerdings war dort ein kleiner Teil in mir, der immer noch an dem Realismus des Ganzen zweifelte, und der war jetzt schadenfroh. Vielleicht war es auch besser so. Wenn ich Pech hatte würde ich ihm nie wieder begegnen. Ich wusste nicht ob ich mich ihm deshalb so weit öffnen sollte. Aber dieser Teil, der diese Zweifel streute, war so klein, dass mein Verlangen Niall wiederzusehen siegte. Ich konnte mir gar nicht mehr vorstellen, wie es sein würde Tag für Tag dort unten eingepfercht zu sein und nur zu Spähgängen raus zu dürfen. Dieser Trip hatte meine Einstellung komplett umgeworfen. Vielleicht war das der Grund warum Big B solche Operationen nur selten anordnete und nur die Besten von den Besten mitnahm, zu denen ich wohl nicht mehr gehörte.

Love Me The Way I Am || 1D | njh || GER || UNCOMPLETEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt