Kapitel 21

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So viele Stimmen. Fremde Stimmen. Sie sagten Dinge, die ich nicht verstand. Sie sollten weg gehen. Ich kniff fest die Augen zusammen. Nein. Die Stimmen wurden immer lauter. Ich wollte sie nicht mehr hören.

„Nein … geht weg …“

 „Schätzchen.“

„Wir wollen dir nur helfen.“

„Lass dir doch helfen, Liebes.

 Nein! „Geht weg!“

Sie kamen immer näher. Wurden immer lauter. Es wurden immer mehr. Nein, bitte nicht.

„Was eine süßes Mädchen.“

„Tragisch, was mit ihren Eltern passiert ist.“

Nein! Redet nicht über sie! Ihr kennt sie nicht.

„Soll sehr schlimm gewesen sein.“

„Überall Blut.“

Nein, nein, nein! Hört auf! Ich wollte es nicht hören. Sie sollten aufhören, einfach nur aufhören. Verzweifelt presste ich mir die kleinen Hände auf die Ohren. Die Stimmen hörte ich immer noch. Nein. Nein. Nein!

„Sie haben sie alles mit ansehen lassen.“

„Sie muss traumatisiert sein.“

„Ich wundere mich warum sie sie nicht auch getötet haben.“

„Ja, warum haben sie sie verschont?“

„Mitleid kann es nicht gewesen sein.“

„Was dann?“

„Warum haben sie sie verschont?“

„Warum nur?“

Warum nur?

Warum … ?

„Warum wacht sie nur nicht auf?“ Träge wurde ich aus einer unendlichen Tiefe gezogen. Nur langsam. Ich spürte meinen Körper nicht. Das einzige was sich real anfühlte war die Stimme. Blondie … Niall, mein Niall.

„Mach dir nicht so viele Sorgen. Sie wird schon wieder.“ Wuschelkopf. Harry.

Ich wollte die Augen aufschlagen, meine Hand nach Niall ausstrecken. Aber es funktionierte nicht, so sehr ich mich auch anstrengte. Ich spürte nichts. Hörte nur den leisen Atem der Personen im Raum. Welchem Raum? Wo war ich überhaupt? Warum war Niall hier?  Die Trägheit kam zurück. Nein! Langsam sank ich zurück in die endlose Tiefe.

„Och, hat die kleine Keira ihre Mummy und ihren Daddy verloren?“ Der Junge war groß. Er klang nicht mitleidig. Er klang böse. Ich hatte Angst vor ihm. Er hatte kurze schwarze Haare. Er war größer und älter und stärker als ich. die anderen Jungen hörten auf das was er sagte. Ich mochte ihn nicht. Niemand mochte ihn, aber sie hatten alle Angst vor ihm. Das hatte ich ihm gesagt. Mummy und Daddy hatten gesagt, ich soll immer die Wahrheit erzählen. Jetzt waren sie weg.

„Mrs. Heller hat gesagt jemand hätte sie getötet. Stimmt das, kleine Keira?“ Ich musste ihm nicht antworten. Er war böse. Er verdiente keine Antwort.

„Stimmt das?“ Lass mich in Ruhe! Ich ging einen Schritt zurück, meine Arme um meinen Teddy geschlungen. Da stand jemand. Einer der Freunde des bösen Jungen. Er grinste auch so fies. War aber kleiner. Aber nicht viel. Ich hatte auch vor ihm Angst.

„Hast du deine Eltern umgebracht, kleine Keira?“

Was? Nein. Nein!

„Aber Keira! So was macht man doch nicht! Hast du sie wirklich getötet? Deine eigenen Eltern?

Love Me The Way I Am || 1D | njh || GER || UNCOMPLETEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt