Kapitel 31

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Nialls POV

„Niall!"

„Alter, wag es ja nicht!"

Die Rufe und Schritte von Liam und Louis wurden immer lauter, also beschleunigte ich meine Schritte. Die Schiebetür des Vans wurde genau im richtigen Moment geöffnet, sodass ich reinspringen konnte. Sie knallte hinter mir wieder zu und ich hörte nur noch das dumpfe Klopfen und Rufen von meinen Freunden. Die Scheiben waren verdunkelt und ich musste mich erst einmal an das diffuse Licht gewöhnen.

„Sieht so aus, als seinen deine Freunde nicht ganz so zufrieden mit deiner Entscheidung."

Der Typ mit der Lederjacke saß lässig zurückgelehnt auf der gegenüberliegenden Sitzbank und schien sich durch die zwei nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Ich setzte mich aufrecht hin und zuckte mit den Schultern. Meine Unruhe sollte man mir möglichst nicht anmerken. Das hier war der Typ von eben. Ich erkannte es an seiner rauchigen Stimme.

„Wo ist Keira?", fragte ich geradeheraus.

„Da, wo sie sein sollte", erwiderte er immer noch seelenruhig. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.

Ich stellte überrascht fest, dass der Van gar nicht losfuhr. Scheinbar hatte der Typ nur einen ungestörten Platz zum Reden gesucht. Louis und Liam schienen das auch zu merken, denn sie beobachteten den Van nur noch aus ein paar Meter Entfernung und unterheilten sich leise.

„Nein, ist sie nicht." Ich lachte humorlos auf. Was sollte das denn bitte heißen? „Dann wäre sie nämlich jetzt hier bei mir." Oder wenigstens bei uns in der Villa.

Nun lachte der Typ. „Da kann sie später auch noch sein, aber jetzt hat sie erst einmal etwas zu erledigen."

„Für wen?", fragte ich. Die Frage „was?" wäre vielleicht angebrachter gewesen.

„Für sich selber." Der Typ räusperte sich und lehnte sich, die Ellenbogen auf die Knie gestützt, nach vorne. „Ich werde dir nicht sagen, dass sie in Sicherheit ist, aber sie hat genug Unterstützung und weiß sich außerdem gut zu helfen. Allerdings kann sie es nicht gebrauchen, wenn auch noch hier draußen alle Aufmerksamkeit auf ihr lastet."

„Hier draußen? Heißt das, sie ist wieder bei dieser Sekte?", fragte ich alarmiert, auch wenn ich mir sowas schon gedacht hatte. Wenn sie das für sich selber tat, wie der Typ gesagt hatte, konnte es nur eins bedeuten: Sie wollte ihre Freunde da raus holen. Verdammt, ich hätte bei ihr bleiben sollen!

„Das tut jetzt nicht zur Sache! Wichtig ist, dass du und deine Freunde Ruhe bewahrt und das dämliche Suchspiel sein lasst, damit die Aktion nicht unter der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu leiden hat. Wartet ab bis sie ihren Auftrag erledigt hat."

Ich verlor die Geduld - oder die Nerven, genau konnte ich das nicht sagen. „Was für ein gottverdammter Auftrag?!"

„Das kann ich dir nicht sagen, tut mir leid. Die „Sekte", wie du es nennst, hat ihre Fühler bereits ausgebreitet und dein Mitwissen könnte der Mission schaden."

„Ach und jetzt soll ich Ihnen glauben oder was? Wer weiß, vielleicht gehören Sie ja dazu!" Spöttisch sah ich mein Gegenüber an und versuchte mir meine Wut nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Dein Mitwissen könnte der Mission schaden. Ja danke, gleichfalls. Arschloch.

Gesagtes Arschloch steckte die Hand in seine Jackentasche. Hervor blitzte etwas kleines Silbernes. Er hielt es mir hin. Da ich schon einen Verdacht hatte was es war, benötigte ich nur einen kurzen Augenblick um es zu erkennen. Es bildete sich ein Kloß in meiner Kehle. Es handelte sich um Keiras Kette, die mit dem Medaillon, welches ich ihr geschenkt hatte, und der kleinen Schleife.

Love Me The Way I Am || 1D | njh || GER || UNCOMPLETEDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt