Kapitel 33

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„Deine Eltern, Matt und Clara, waren schon immer wertvoll für die Organisation. Matt hat mich hier eingewiesen. Wir haben ein ähnliches Schicksal geteilt. Rebellische Jugend mit Sehnsucht nach Zugehörigkeit, die wir hier gefunden haben. Deine Mutter wurde hier geboren, aber erst nach dem Tod ihrer Eltern bei einer gefährlichen Aktion konnte aus den zweien was werden. Anthony, unser damalige Boss, hatte nichts dagegen, solange die zwei der Org treu waren. Als sie ausgestiegen sind hat er sie verfolgt. Damals waren die Zügel hier noch etwas lockerer und sie konnte leicht fliehen. Am Ende blieb ihnen aber keine andere Wahl als ihn zu töten. Du warst dabei, als dein Vater ihn erschossen hat.“

„Ich war was?“ Verblüfft riss ich die Augen auf. Ich hatte nicht einmal gewusst, dass meine Eltern in der Organisation gewesen waren.

„Es war die Nacht als deine Eltern starben“, klärte Stephen mich mit sanfter Stimme auf, auch wenn das weniger nötig war. Ich wollte es wissen. Er brauchte keine Angst haben, dass ich in Tränen ausbrechen würde. Meine Eltern waren tot, daran konnte ich nichts mehr ändern.

„Anthony hatte Clara bereits erschossen. Danach ist er an den inneren Blutungen - verursacht durch die Kugel deines Vaters -  gestorben.“

Wie ein Film huschten Erinnerungen durch meinen Kopf, wie ich neben den toten Körpern meiner Eltern hockte. Der Typ war Anthony gewesen? Der ehemalige Boss der Org?

„Wer war der Mann hinter ihm? Der mit der Maske?“, fragte ich intuitiv.

Stephen nickte.  „Ich hatte mir schon gedacht, dass du noch Erinnerungen an die Nacht hast. Du bist niemand der so etwas einfach verdrängt“, sagte er mehr zu sich selbst und ging dann auf meine Frage ein. „Fast niemand der heute noch lebt weiß, dass Anthonys damaliges Protegé dabei war. Big B wusste seine Anwesenheit bei dem Mord aus guten Gründen zu vertuschen.“

Puzzleteile aus weiteren Erinnerungen und neu in Erfahrung gebrachten Dingen setzten sich zusammen. Es war kein Zufall gewesen, dass Big B in dem Kinderheim als der nette Mr. Burns aufgetaucht war. Er hatte einfach nur nicht „mein Talent vergeuden“ wollen.

Ich schluckte meine Wut hinunter. Es wäre einfach Big B einfach eine Kugel in den Kopf zu jagen, allerdings würde es mir nicht viel bringen solange ich hier unten fest saß. Ich hoffte nur, dass ich mich im Notfall auf Stephen und die anderen Maulwürfe verlassen konnte, sonst wäre ich geliefert.

„Ich lass dich für heute alleine“, riss mich Stephen aus den Gedanken. „Wenn ich länger hier drin bleibe, als du isst, weckt das Verdacht.“

Ich nickte, reichte ihm das leere Tablett und machte es mir auf der Pritsche so bequem wie möglich. An der Tür hielt Stephen nochmal kurz inne.

„Ach und bevor ich es vergesse…“, er drehte sich um und runzelte die Stirn. „Du hast ja einen Privatdetektiv auf Susan Montgomery angesetzt, richtig?“

Ich nickte. „Ja, hat er was rausgefunden?“

„Ja, hat er“, erwiderte er und fummelte seine Karte aus der Tasche. „Sie ist tot.“

„Was?!“ Nein, das konnte nicht sein! Hatte Big B sie getötet? Als Grund für Jay hier zu bleiben?

Stephen entkräftete meine Gedanken mit dem Wort „Selbstmord“ nur teilweise.

„Irgendwelche Anzeichen von Manipulation?“, hakte ich nach.

Er schüttelte den Kopf. „Ich hab die Akte gelesen. Ihr damaliger Therapeut hat Depressionen festgehalten, der Verlust eines Freundes soll der Grund gewesen sein und der Sprung von der Brücke die Endlösung.“

Ich wollte gerne glauben, dass es sie bei dem Verlust um Jay handelte. Entweder hatte jemand ihr weisgemacht, dass er umgekommen war oder sie hatte nach seinem plötzlichen Verschwinden nur das als Lösung gesehen. So oder so würde es Jay das Herz brechen zu wissen, dass sie tot war.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 17, 2015 ⏰

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