Kapitel 7

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"WAS!? Das is nicht so leicht wies aussieht! Versuch du doch mal!" motzte mich Plisetsky an. Wie kann ein Mensch nur so große Wut in mir aufbringen. "Wenn es beweist, dass du n Idiot bist, gern!" fauchte ich und sprang auf. Die zwei Russen gingen an den Rand, während ich mich in die Mitte begab. Ich band wieder meine forderen Haare zusammen und gab Viktor ein Zeichen für die Musik. Sie fing an zu spielen und ich began mich zu bewegen. Das einzige was ich hörte war mein Herzschlag und die klare unschuldige Melodie. Ich ließ mich auf das Thema ein und setzte einen Fuß vor den anderen. Die Schrittfolge war fließend aber trotzdem deutlich zu erkennen. Schau mir zu Plisetsky. Siehst du das? Ich tanze nicht verbissen, ich tanze aus dem Herz heraus. Ich hielt meine Atmung ruhig und meine Augen geschlossen. Bis zur letzten Sekunde. Ich blieb ein paar Momente in der Endpose stehen bevor ich mich den anderen zuwendete und mir den Haargummi aus den Haaren riss. "Siehst du. Garnicht so schwer. Du musst nur wissen wofür du läufst." murmelte ich im vorbeigehen. "Ach ja, und wofür lauft ihr denn bitte?" knurrte er Nikiforov und mich an. "Tja, das kann man nicht in Worte fassen, oder Mira?" lachte Victor und sah zu mir. Ich zuckte mit den Schultern. Das Tanizen war für mich wie Flucht vor der Außenwelt. Es bedeutete für mich sowas wie Freiheit. "Vielleicht hilft dir der Tempel, Yurio." schlug Nikiforov vor. Yurio legte den Kopf schief. Wahrscheinlich meinte er diesen Ninja-Tempel. "Willst du mitkommen?" fragte er mich lächelnd. Ich schüttelte den Kopf. Wie konnte der nur immer so glücklich sein. Schnell wechselte ich meine Schuhe und stopfte die anderen in meinen Rucksack. Es war schon Abend geworden und die Sonne würde jede Minute unter gehen. Ich könnte auf das Dach der Eishalle klettern und den Sonnenuntergang anschauen. Von dort obern hat man bestimmt ne gute Aussicht über die Stadt. Da links ist eine Leiter. Von der könnte ich zu dem Laternendings springen und mich an der etwas höhergelegenen Leiter hochziehen. Es war allerdings doch etwas schwieriger als gedacht aber schaffbar. Als ich obern war setzte ich mich an den Rand und konnte über ganz Hasetsu blicken. Ich aß den Apfel den ich heute früh eingesteckt hatte. Das ich es den ganzen Tag ohne Essen ausgehalten hatte war ein Wunder. Eigentlich war ich die ganze Zeit nur am futtern aber hatte es wohl vergessen. Ich zog mein Handy raus und machte ein Foto von dieser Aussicht. Es war unglaublich. Schnell postete ich das Bild auf Instagram. Ich poste nicht wirklich oft aber das musste sein. Kurz darauf schrieb mir jemand. Wer zur Hölle war das. Schließlich gab ich nur sehr selten meine Nummer her und mein Vater schrieb mir nur im Notfall. Als ich nachsah war sie von Viktor der mir über Instagram schrieb. Wie hat der mich gefunden. Verwirrt schüttelte ich den Kopf und sah nach. >Wo bist duu? Es ist schon spät.< schrieb er. Der hat bestimmt getrunken. Ich antwortete einfach mit >Eishalle< und nichts weiter. Oh. Es war ja wirklich spät. Kurz vor Mitternacht. Das ging schnell. Also packte ich alles wieder in meinen Rucksack und kletterte nach unten. Als ich unten ankam waren ein paar Leute stehen geblieben und sahen mich mit großen Augen an. "Was ist!" rief ich zu ihnen. Starrt nicht so dumm. Sie reagierten nicht. Ich verdrehte meine Augen und machte mich auf den Weg zum Onsen. Als ich rein gehen wollte, kam mir ein rennender Katsuki entgegen und er murmelte irgendwas. Makkachin war dicht hinter ihm. Ich legte meinen Kopf schief und zog eine Augenbraue hoch bervor ich nach drinnen ging.

Anscheinend schliefen schon alle. So unbemerkt wie möglich schlich ich mich in mein Zimmer. Gerade als ich mich in mein Bett werfen wollte stoppte ich im letzten Moment. Da hatte sich dieser kleine Mistkerl die Freiheit genommen, in meinem Bett zu schlafen. Und Plisetsky hatte sich tatsächlich an meinem Chipsvorrat bedient!? Wenn er schlief sah er aber nur halb so angepisst aus wie wenn er wach ist. Trotzdem. Raus!! Er hatte sich in meine Decke gewickelt. Ich nahm eine Seite der Decke und riss einmal kräftig daran. Er krachte unsanft auf den Boden vor mich und rieb sich die Augen. Wütend strarrte ich ihn an während er noch realisieren musste was passiert ist. Natürlich musste er nur in Jogginghose schlafen, was die Situation unglaublich verschlimmerte. Naja. Schlecht gebaut war er ja nicht. Mira, nein. Konzentrier dich auf das böse schauen. "Was soll das?" knurrte Plisetsky und richtete sich auf. "Das wollte ich dich fragen," fauchte ich "du schläfst ja schließlich in meinem Bett und nich andersrum." Er sah weg und murmelte : "In meinem Zimmer ist es zu kalt." Zu kalt? Dieser Typ lebt in Russland!! "Wie wärs wenn du dir n Oberteil anziehst. Is gut gegen Kälte." schlug ich vor. Er riss die Augen auf und fing an zu blushen. Ich verdrehte die Augen. Eigentlich sollte ich diejenige sein die blusht aber egal. "Jetzt geh wieder in dein Zimmer." sagte ich und ließ mich auf mein Bett fallen. "Da ist es aber so kalt!" protestierte Blondchen und stampfte auf wie ein kleines Kind. "Geh!" fauchte ich ihn an aber der verschränkte nur beleidingt die Arme und sagte: "Nö." Dein Ernst. "Ich geh mich jetzt unziehen und wenn du danach immernoch da bist, werd ich dafür sorgen das du gehst. Und das wird nicht angenehm!" entgegnete ich und ballte meine Faus in meiner Jackentasche. Wortlos ging ich ins Bad und schloss ab. Schnell zog ich mir meinen Jumpsuit über und putzte meine Zähne. Verdammt, war ich müde. Hoffentlich hat Plisetsky die Drohung ernst genommen und ist gegangen. Ich ging aus dem Bad und was sah ich? Einen schlafenden Yurio. Kurz durchschnaufen und nicht ausrasten, Mira. Nein. Doch nicht. Mit voller Wucht trat ich dieser Pissnelke in den Rücken und legte mich in das, jetzt freie, Bett. Er war wirklich über das ganze Doppelbett gekullert. Mir entwich ein leises Kichern während vom Boden nur ein aufgebrachtes Knurren kam. Ich schmiss mich auf das Bett und beachtete Plisetsky nicht mehr. Soll er doch machen was er will. Ungefähr nach einer Sekunde schlief ich ein und kümmerte mich nichtmehr um Plisetsky. Soll er doch in seinem Zimmer erfrieren.

Little miss perfect (Yuri Plisetsky)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt