Kapitel 5

2.2K 89 2
                                    

Als er vor mir stand, stand ich auch wieder auf und sah ihm in die Augen. "Dann tötest du mich jetzt auch?" 

Er begann wieder zu lächeln und sagte dann:"Eigentlich wollte ich dich auch töten doch dann hab ich es mir anders überlegt. Und jetzt komm, wir fahren nach England!"

"Ich komme nicht mit dir mit. Wieso sollte ich auch? Du hast schließlich meine Eltern umgebracht!" schrie ich ihn an und rannte aus dem Haus. 

Ich wusste nicht wohin ich rannte, doch als ich dann von weitem das Meer hörte, wusste ich das ich zum Strand gerannt bin. Also rannte ich weiter zum Strand. Als ich am Strand dann angekommen war setzte ich mich in den Sand und schaute zum Horizont. Die Sonne war schon längst untergegangen und der Mond erhellte mit seinem Licht alles. Das Meer war heute Stürmisch und die Luft war eiskalt, doch dies merkte ich nicht, Ich war viel mehr damit beschäftigt meine Tränen zurückzuhalten. 

Irgendwann schaffte ich es aber nicht mehr und die Tränen flossen über meine Wangen. Ich zog meine Beine näher an meinen Körper und legte meinen Kopf auf die Knie. Danach flossen immer mehr Tränen meine Wangen hinab und landeten halb auf meinem Kleid und halb auf meinem Dekolté. 

Es kam mir wie Stunden vor, in denen ich hier saß und weinte und nach einiger zeit hörte ich sogar schritte die aus der gleichen Richtung kamen, aus der ich auch gekommen bin. Dich Schritte kamen immer näher und kamen hinter mir dann zum stehen. 

"Man kann die Gefühle auch einfach ausstellen." sagte eine Stimme neben mir und ich musste nicht hinsehen, um zu wissen wer da neben mir war.

"Und dann wird man so wie du?" fragte ich ihn mit brüchiger Stimme. 

"Komm die Kutsche wartet." sagte er und wartete darauf dass ich aufstand, um ihm dann hinterher zu laufen.

"Wie oft soll ich ist dir noch sagen? Ich will nicht mit dir mitgehen!" schrie ich ihn wieder an und sah endlich zu ihm auf. 

Als er mein verheultes Gesicht sah, wurde sein Gesichtsaufdruck weicher und ich konnte sogar kurz Mitleid in seinen Augen erkennen. 

"Ich kann dich aber nicht alleine hier lassen!" sagte er leise und kniete sich neben mich. 

Nur um dann einen Arm unter meine Knie zu legen und den anderen Arm hinter meinen Rücken. So hob er mich dann hoch und trug mich mühelos weg. Er ging den weg wieder zurück. Ich versuchte mich am anfang wehren, doch nach einiger zeit hörte ich damit auch schon wieder auf. Klaus war einfach zu stark. Am ende lehnte ich mich sogar mit meinem Kopf an seiner Brust an. Ihm schien es nicht zu stören und so ging er einfach weiter. 

Plötzlich hörte ich ein Pferd und weitere Schritte die auf uns zu kamen.  

"Guten Abend Lord. Können wir dann los fahren?" fragte eine tiefe Stimme. Ich sah auf und sah einen etwas älteren Mann. 

"Ja, wir können los." sagte Klaus mit seiner emotionslosen Stimme, die ich bis jetzt noch nicht gehört hatte. 

Der Mann -der anscheinend der Kutscher war- nickt und stieg vorne auf die Kutsche und nahm die Zügel in die Hand.

Klaus ließ mich währenddessen runter auf den Boden, legte eine Hand auf meinen Rücken und führte mich näher zu der Kutsche. An der Kutsche angekommen, öffnete er die Tür und zwang mich mit leichter gewallt in die Kutsche einzusteigen. Als ich in der Kutsche mich auf die Bank gesetzt und Klaus setzte sich neben mich. Er schloss wieder die Tür und die Kutsche begann los zu fahren. 

Wir schwiegen uns eine zeit lang an. Doch ich wollte jetzt wissen was mit Katarina war. 

"Was ist jetzt eigentlich mit meiner großen Schwester?" fragte ich ihn deswegen. 

"Sie ist auch ein Vampir. Eigentlich wollte ich mit ihrer Hilfe den Fluch -der auf mir liegt- brechen, doch sie ist abgehauen und hat sich von einen anderen Vampir verwandeln lassen." erzählte er mir.

"Was für einen Fluch?" wollte ich, nachdem er zu Ende gesprochen hatte, wissen.

Er holte einmal tief Luft und erzählte mir seine gesamte Geschichte, dass er als Werwolf geboren wurde und diese Seite von ihm dann aber von seiner Mutter -die eine Hexe war- verbannt. Um diesen Fluch zu brechen müsste man einen bestimmte Zeremonie machen. Doch warum er genau meine Schwester brauchte, wollte er mir nicht sagen. 

Nachdem er zu Ende gesprochen hatte fragte ich ihn dann:"Wie lange brauchen wir nach England?" 

"Eine Woche. Du solltest dich jetzt aber ein bisschen hinlegen und Schlafen." war seine antwort. 

Anscheinend hatte er bemerkt, dass ich müde bin doch eine Sache wollte ich noch von ihm wissen. 

"Wieso hast du mich angelogen? Du hast gesagt, du würdest im Flur auf mich warten." denn letzten Satz fügte ich hinzu, als er mich fragend ansah.

Er schwieg und nach mehreren Minuten schloss ich meine Augen. Ich lehnte mich wieder gegen Klaus -der ein tolles Kissen war- und schlief ein.

Die Geschichte der Alexandra PierceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt