Kapitel 6

2.2K 79 0
                                    

Es war schon eine Woche vergangen, in der wir von einem Land in das nächste gereist sind. Natürlich hielten wir mindestens einmal am Tag an, um in Dörfern oder in kleinen Städten, Bewohner der Gegend ihr Blut zu Trinken.
Auf der Fahrt veränderte ich mich immer mehr. Ich erzählte immer weniger etwas über mich -wenn er mich dazu aufforderte etwas von mir zu erzählen- und wenn er mich etwas anderes fragte gab ich ihm nur eine kurze antwort. Mir machte sogar das Morden -was am Anfang für mich schrecklich war- nichts mehr aus. 
Klaus veränderte sich auch. Als ich ihn kennen gelernt hatte war er total anders. Zwar ist er als erstes nett zu seinen Opfern -wo die meisten Frauen waren- doch dann tötet er sie grausam. 
Auf der gesamten Fahrt, machte Klaus mir immer mehr Angst. Nicht nur seine grausamen Morde machten mir Angst, sondern auch die Ungewissheit, was mich in England erwarten würde. 
Schließlich kamen wir in England an, gingen vom Schiff -das uns über das Wasser gebracht hatte- und stiegen in eine Kutsche die auf uns gewartet hatte. Nachdem sich die Tür der Kutsche geschlossen hatte, fuhren wir auch schon los. In der Kutsche schwiegen ich und Klaus uns an, doch auch wenn ich nicht mehr viel mit ihm sprach, so wollte ich doch wissen was mich hier erwartet. 
"Was passiert wenn wir da sind mit mir?" meine Stimme war leise und hatte einen ängstlichen klang. 
Er sah mich an. "Ich weiß noch nicht, was ich mit dir mache. Aber eines steht fest, du bleibst bei mir und wirst auch nicht abhauen. Denn wenn du dies tust, werde ich dich immer wieder finden und noch mehr bewachen lassen als davor. Also lass es gleich und mach keine unnötigen Schwierigkeiten." sagte er und ich zuckte ein bisschen erschrocken zusammen.
Ich erwiderte nichts mehr und nach kurzer zeit kamen wir sogar in einer Stadt an. Die Kutsche hielt vor einem großem Haus und Klaus stieg aus. Ich wollte auch aussteigen, da hielt mir auch schon Klaus seine Hand entgegen um mir zu helfen. Diese nahm ich etwas widerwillig an und so half er mir aus der Kutsche. Er ließ meine Hand los, nur um mir gleich danach seinen Arm anzubieten an dem ich meinen einhackte. Und so zog er mich dann auch zum Haus. Klaus öffnete die Tür und bat mich in das Haus. 
Drinnen angekommen schloss Klaus die Tür wieder und von weiter weg vernahm ich eine Stimme die begann zu sprechen, doch den Besitzer der Stimme konnte ich nirgends sehen.
"Nik, bist du auch wieder da?" gerade als derjenige zu ende gesprochen hatte, kam ein Mann mit Schulterlangen braunen Haaren und braunen Augen. Als er mich sah, sah er kurz irritiert zu Klaus der hinter mir stand und kam dann weiter auf uns zu. 
"Ich bin Elijah und wehr seit ihr?" er hielt mir seine Hand hin und als ich meine Hand auf seine legte, Gab er mir einen Handkuss.
"Ich bin Alexandra." war meine antwort.
"Es freut mich, sie kennen zu lernen Alexandra." sagte er und lächelte mich freundlich an. Doch über irgendetwas schien er Nachzudenken. "Bruder, wieso hast du sie hier her gebracht?" fragte er Klaus. 
Hat Elijah gerade Bruder zu Klaus gesagt, oder hab ich mich verhört. Die beiden sahen sich gar nicht ähnlich. 
"Sie ist die kleine Schwester von Katarina und so ein Hübsches Mädchen konnte ich einfach nicht umbringen. Deswegen habe ich sie verwandelt ." Klaus sagte dies so als sei es das normalste auf der Welt. 
Schon bei dem Teil mit meine Schwester, weiteten sich Elijahs Augen und er sah mich wieder an. 
"Ich werde Alexandra, ihre Gemächer zeigen." sagte Klaus wieder und legte eine Hand auf meinem Rücken um mich dann ganz sanft vorwärts zu schieben. Als wir an Elijah vorbei gingen, sagte dieser noch:
"Mach das Nik." dann wandte er sich an mich, "Ich hoffe ich sehe sie später noch mal." 
Ich nickte kurz und wurde auch schon von Klaus weiter geschoben. Wir gingen den Flur entlang und blieben vor einer große Hölzernen Tür stehen. 
"Diese Tür führt zu meinem Arbeitszimmer." sagte er und machte auch schon die große Tür auf. Drinnen war alles schön eingerichtet. Es gab einen Schreibtisch, den passenden Stuhl zu dem Tisch und in einer Ecke sogar einen kleinen Karmin um dem auch ein paar Sessel standen. Außerdem gab es mehrere große Fenster und eine weitere Tür. 
"Wohin führt diese Tür?" fragte ich ihn und zeigte auf diese. 
"Schön das du fragst. Diese Tür führt zu unserem Schlafzimmer." sagte er und ein Breites Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. 
Aber ein anderer Gedanke ließ mich erstarren. Ich konnte doch nicht mit diesem Mann in einem Bett, geschweige denn im selben Zimmer schlafen. Er hatte immerhin meine Eltern umgebracht -was ich ihm wahrscheinlich nie verzeihen würde- und mich dann noch ohne mein wissen in einen Vampir verwandelt hatte. 
Ich wurde aus meinen Gedanken geholt, als Klaus mich zu der Tür zog und mich dann -nachdem er die Tür geöffnet hatte- in den Raum brachte. Der Raum war genauso groß wie sein Arbeitszimmer. Ein riesiges Bett stand in der Mitte und links an der Wand stand ein riesiger Kleiderschrank. Rechts war eine weitere Tür, die wahrscheinlich in das Badezimmer führte. 
"Und gefällt es dir?" fragte er mich nach kurzer zeit. 
"Wieso kriege ich denn kein eigenes Gemach?" fragte ich leise und wollte ihm gar nicht auf seine Frage antworten. 
Er kam auf mich zu und ich wich zurück. Da er die ganze Zeit neben mir gestanden hatte und die Tür sich jetzt immer weiter von mich weg bewegte konnte ich jetzt nicht fliehen. Nach weiteren fünf Schritten stieß ich jedoch gegen eine Wand und versuchte mich immer mehr gegen die Wand zu drücken. Klaus kam leider immer näher und blieb dicht vor mir stehen.
"Du bleibst hier weil ich es so will und ich habe dir schon mal gesagte das du bei mir bleibst." sagte er bestimmend. 
"Und ich habe dir schon mal gesagt, dass ich nicht bei dir sein möchte." faucht ich ihn an und wollte ihn von mir weg drücken. 
Klaus begann nur zu lachen. "Das ist mir leider egal." mit diesen Worten kam er meinem Gesicht näher und kurze Zeit danach legte er bestimmend seine Lippen auf meine. Grob Küsste er mich und hob mich an Taille hoch.  Als Ich merkte das er auf das Bett zuging, versuchte ich mich zu wehren davor war ich nämlich zu geschockt gewesen.
Er legte mich auf das weich Bett und legte sich selber gleich auf mich. Somit hatte ich mal wieder keine Fluchtmöglichkeit. Während ich in Gedanken war, machte Klaus einfach weiter. Seine Hände strichen meine Seiten lang. Doch weit kam er nicht, denn ein Räuspern erklang aus der Richtung wo die Tür war. 
Klaus seufzte genervt und richtete sich ein bisschen auf, damit er sehen konnte wer ihn grad stört. Auch ich drehte meinen Kopf in Richtung Tür und sah einen Jungen Mann der so aus sah, als ob er am liebsten sterben würde. Anscheinend war es sehr schlimm Klaus bei irgendwelchen Sachen zu stören. 
"Ich soll dir von Elijah sagen, dass er mit dir sprechen Möchte. Er wartet im Keller." begann der Mann zu sprechen dann verschwand er schnell und ließ uns wieder alleine. 
Als wir wieder alleine waren, strich Klaus mit seinem Daumen über meine Wange und sagte:"Ich komme gleich wieder!" dann Küsste er mich kurz und war dann auch schon verschwunden. 
Erleichtert darüber, dass ich wieder alleine war, stand ich auf und ging auf das Fenster zu. Die bereits aufgegangene Sonne, schien mir entgegen und sah mir die Umgebung an.
Plötzlich erklangen Schritte und ich hatte Angst das es wieder Klaus ist, bis eine andere Stimme erklang. 
"Alexandra, ich bin es Elijah." nach diesen Worten drehte ich mich um und es stand wirklich Elijah vor mir. "Ich wollte dich bitten wegzulaufen. Ich habe Klaus in den Keller gesperrt aber dies wird ihn nicht lange aufhalten. Im Gasthaus der Straße entlang wartet jemand auf dich, diese Person wird mit die fliehen. Und keine Sorge du erkennst die Person sofort." Er lächelte mich an und ich konnte ihn nur verwirrt ansehen. 
Doch als ich endlich verstand was er mir gesagte hatte nickte ich und Elijah brachte mich dann auch schon nach draußen. Vor der Tür angekommen Umarmte ich ihn noch mal vor Freude und rannte in die Richtung in der Elijah zeigte. 
Ich konnte es mir nicht erklären, aber ich vertraute Elijah. Und nach kurzer Zeit fand ich sogar das Gasthaus und machte die Tür auf. Ich sah mich im Gasthaus um und als meine Augen an einer Person hängen blieben, begann ich vor Freude zu Weinen. 
Denn diese Person war Katarina.

Die Geschichte der Alexandra PierceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt