Kapitel 17

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Niall POV

Ich konnte nicht glauben dass das wirklich geschah, sollte ich wirklich ins Gefängnis gehen? Im Moment saß ich in Untesuchungshaft, in einer ungemütlichen und kahlen Zelle. Ich zitterte am ganzen Körper, dieses Gefühl verließ mich seit Stunden nicht. Ich hatte einen Menschen getötet...ihm sein Leben genommen!

Ich starrte auf meine Hände. Wie hatten sie so eine Tat vollbringen können? Liam war vielleicht kein guter Mensch gewesen, aber sein Leben war das nicht wert... Und meines auch nicht.. Ich werde mein viele Jahre in einer ekeligen Zelle hocken, ohne Aussicht auf ein zivilisiertes Familienleben. Leo wird ihr Kind alleine großziehen müssen.

Eine Träne rollte meine Wangen runter. Ich vermisste sie jetzt schon. Sie war mein ein und alles, ab dem Moment wo ich sie das erste mal sah war mir das bewusst. Ich wollte sie nie verlassen und für immer lieben. Warum war diese Welt so traurig?

Stundenlang lag ich auf dem steinharten Bett, reglos und wach. Ich konnte nicht einschlafen obwohl ich müde war. Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren und wusste deshalb nicht wie spaät es war. Plötzlich kam ein Beamter auf meine Zelle zu und schloss sie auf.

"Herr Niall Horan, hiermit sind sie offiziell aus der Untersuchungshaft befreit. Bitte gehen sie in das Eigentumskabinett und holen ihren Persönlichen Sachen ab." sprach er in einem monotonen Ton.

Ich konnte es nicht fassen. Was hatte er gesagt?! Ich war FREI? Ich stand langsam auf und folgte dem Mann in das Kabinett. Was war hier los? Träumte ich etwa?!

Nachdem ich meine Sachen abgeholt hatte lief ich sofort in das Büro von Frau Wieduwilt, ich musste wissen was passiert war. Wieso war ich plötzlich "frei"?  Frau Wieduwilt saß an ihrem Schreibtisch und sah zu mir auf als ich reinstürmte. Sie lächelte mich an und bedeutete mir mich hinzusetzen.

"Du fragst dich sicherlich was los ist?" sagte sie mit freundlicher Stimme. Ich nickte neugierig aber war sehr unsicher. "Die Ärtze in Herr Paynes Krankenhaus haben herausgefunden dass er nicht durch ihre Hand gestorben ist sondern an einer Überdosis Heparin, welches Hirnblutungen verursachen kann. Sie sind also nicht schuldig. Allerdings müssen sie eine Geldstrafe von 850 Euro zahlen, wegen der Körperverletzung."

Es war als würde mir jemand Tonnen an Gewicht vom Herzen nehmen. Ich hatte doch niemanden getötet. Ich konnte es nicht richtig wahrnehmen, aber ich platzte vor Freude. Ich rannte aus dem Präsidium und wollte sofort zu Leo.

Leo POV

Ich ging in meinem Zimmer auf und ab... Mein Leben war einfach schrecklich! Ich war schwanger und hatte den Vater meines Kindes umgebracht. Und jetzt wo ich darüber nachdachte klang es noch viel schlimmer. Ich werde ganz alleine dastehen, meine Mutter wird irgendwann sterben und Venice wird mit Harry ihre eigene Familie gründen. 

Mein Kopf  spielte verrückt, ich wusste nicht was ich tun sollte. Meine Mutter war noch 2 Stunden weg. Ich ging also weiter nachdenklich und frustriert in meinem Zimmer umher bis ich total verrückt wurde. Ich brach auf dem Boden zusammen und weinte. Ich konnte nicht anders, ich war komplett am Ende! Mein Kopf drehte sich und mir war schlecht. Warum ich? Warum hatte ich so viel Pech?Der Spruch yolo- you only live once-- war überhaupot keine Motivation für mich. Mir fiel auf dass ich mein Leben garnicht mehr weiter leben wollte... Es war nix mehr übrig wofür ich leben sollte.

Tränen rannen meine Wangen herunter und ich schrie "WIESO?!" alles tat mir weh. Ich konnte nicht mehr- wirklich! Ich war fertig, mein Leben zerriss mich

Wie in Trance stand ich auf und schaute mich in meinem Zimmer um. Dann sah ich meine Gardinenstange und dachte nach. Wenn mein Leben nichts mehr wert war, warum kann ich es dann nicht beenden? Schluss mit den Tränen und dem Schmerz. Die Idee kam mir garnicht so falsch vor.

Ich suchte etwas langes und fand den xxl- Schal meiner Mutter. Zurück im Zimmer nahm ich meinen Schreibtischstuhl und schob ihn unter mein Fenster und stieg drauf. Den Schal befestigte ich an der Stange und das andere Ende an meinem Hals.

Ich schaute unsicher über mich. Wollte ich das wirklich? Wollte ich mein Leben so wegwerfen? Ich zitterte. Mein Körper fühlte sich schwach und leblos an.

Aber welches Leben denn? So wie es im Moment ist, bin ich sowieso schon tot. Ich schloss meine Augen und wollte gerade den Schritt vom Stuhl hinunter machen, die Sekunde kam mir wie eine Ewigkeit vor. Mein Leben zog an mir vorbei, meine Kindheit, mein Dad, mein Bruder... weitere Tränen verließen mein Auge. Nur ein Schritt und ich würde all das beenden. Ich könnte es so machen wie mein Bruder. Mich von der Grausamkeit des Schicksales verabschieden.

Meine Beine zögerten, mein Kopf überlegte nochmal, bis ich mich fest entschloss es zutun. Warum auch nicht. Die einzige Liebe meines Lebens war im Gefängnis, ich konnte ihn nichtmal besuchen wann immer ich wollte. Und ohne ihn werde ich die Lasten meiner Taten und meines Lebens nicht tragen können.

Dann stieß ich den Stuhl um.

Vergib mir (Niall Horan)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt