13 Theo und Klara

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An diesem Tag malte ich nicht mehr, es kam auch niemand mich zu holen, doch brachte mir Luna irgendwann mein Abendessen.

Dankbar lächelte ich sie an, während sie mir erzählte was die Dinge waren, die auf meinem Tablett lagen.

Ich wusste was es war und Luna wusste, dass ich es wusste. Dennoch tat sie es.

Sie redete mit mir, als wäre ich ein ganz normaler Mensch.

"Du BIST ein ganz normaler Mensch!", sagte Klara gereizt.

"Ich weiß. Aber manchmal komme ich mir so dämlich vor.", flüsterte ich meiner Freundin zu, doch Luna antwortete.

"Ich finde nicht, dass du dämlich bist. Nur still. Dabei hast du eine so nette Stimme. Benutz sie doch ruhig öfter."

Sie lächelte mich an, dann verabschiedete sie sich von mir und ging.

"Sie dachte ich habe mit ihr geredet.", sagte ich erstaunt und Klara seufzte genervt.

"Türlich. Ist ja sonst auch keiner da."

"Du bist da.", sagte ich verwirrt.

"Katrina?!", seufzte sie, "Echt jetzt? Ich bin nur in deinem Kopf. Niemand sieht mich. Nur du."

"Ich weiß. Aber du bist trotzdem da.", sagte ich bestimmt und setzte mich um zu essen.

Klara ging, ohne sich zu verabschieden. Sie kam auch nicht wieder. Erst am nächsten Morgen, als ich aufwachte war sie wieder da.

Sie kam mit in die Dusche und sah mir zu, wie ich mir die Haare wusch. Beobachtete mich, wie ich mich abtrocknete und anzog.

"Echt interessant.", sagte sie und deutete auf meinen Arm."Du hast da übrigens was."

"Ich weiß.", sagte ich wie so oft, "Von der Op."

"Nicht das.", deutete sie auf die Narbe, "Das da!"

"Du warst doch dabei, als ich mich geschnitten habe." Ich zog meinen Pullover über den deutlichen, roten Strich, der an meinem Handgelenk zu sehen war und rubbelte mir dann die Haare ab.

"Stimmt. War ich. Aber trotzdem bist du nicht geflogen. Du musst mutiger werden!", verlangte sie von mir. "Nächstes Mal schaffen wir es. Ganz sicher."

"Aber nächstes Mal fliegen wir wirklich ja? Wie die Vögel. Oder?", wollte ich unsicher wissen und sie nickte bestimmt.

"Wie ein Adler.", beteuerte sie und verließ mit mir das Bad. Doch ich war kaum in meinem Zimmer angekommen, als Luna den Kopf herein steckte.

"Na? Fertig?", fragte sie fröhlich und kam herein.

Ich nickte zustimmend und wartete darauf, was sie wollte.

"Dr. Franklin will heute wieder mit dir reden?", teilte sie mir mit und ich warf Klara sofort einen flehenden Blick zu.

"Bitte, komm mit.", sagte ich.

"Nur wenn Theo auch da ist.", sagte sie ablehnend und ich ließ den Kopf hängen.

"Ist er nicht.", sagte ich bedrückt. Wenn Luna mich hinbrachte, war Theo nie da. Er blieb nur manchmal, wenn er mich raufbrachte. Und auch nur, wenn Dr. Franklin es verlangte.

"Dann vergiss es. Ich komm nur bis zur Tür.", sagte sie bestimmt und ich seufzte betrübt.

Folgte Luna mit hängendem Kopf aus der Tür und schlich hinter ihr her.

"Was ist denn Katrina?", wollte Luna wissen, als sie merkte, wie niedergeschlagen ich war. Ich schüttelte den Kopf.

"Keine Lust?", wollte sie wissen und ich zuckte die Achseln, als Theos Stimme mich aufhorchen ließ.

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