Nachdem er sich erhoben hatte, analysierte er seine Situation. Er wusste nicht auf welchem Deck er gestrandet war, und er hatte keine Möglichkeit zu kommunizieren. Sein erster Plan, den Turbolift zu verlassen, und eine Jeffry's Röhre zu suchen, wurde durch die Tatsache, dass er nicht wusste, weshalb der Turbolift angehalten hatte, eher unratsam. Angenommen er würde gerade die Leiter am Rand des Turbolift Schachtes hinauf klettern, könnte es sein, dass der Lift auf einmal wieder beginnen würde zu fahren, und er würde ihn gnadenlos zerquetschen. Andererseits war es unratsam im Turbolift zu bleiben, denn die Chance eines Absturzes war nicht außer Acht zu lassen. Nach ein paar Minuten stand sein Plan fest.
Janeway war nun schon eine viertel Stunde auf allen vieren unterwegs. Trotz, dass sie das System ziemlich gut im Kopf hatte, war sie sich nicht sicher, wo sie gerade war. Frustriert suchte sie die nächste Deck Überleitung. Wenn sie sich richtig erinnerte, müssten die Deckzahlen dort stehen. Erst jetzt realisierte sie, wie sehr sie auf den Computer, oder andere Crewmitglieder angewiesen war. Sonst, wenn sie die Ehre hatte, die unglaublich human entworfenen Jeffry's Röhren zu besuchen, war meist ein anderer Offizier mit ihr gewesen, oder sie konnte den Computer nach ihrem aktuellen Standort fragen. Nun aber war sie vollkommen auf sich selbst gestellt, und sie hatte nicht die geringste Ahnung, wo sie sich befand. Dazu kam, dass ihre Knie langsam begannen zu schmerzen, und sie sich tatsächlich überlegte auf dem Bauch weiter zu robben. Außerdem schien sich die Temperatur mit jeder Minute, die sie weiter krabbelte zu erhöhen, der Schweiß lief ihr bereits in Strömen über Stirn, Rücken und Brust. Gequält zwang sie sich weiter zu gehen.
Er hatte sich dazu entschlossen durch die erste Jeffry's Röhre zu klettern, der er 'begegnete'. Zwar wäre das Risiko von dem Turbo Lift zerquetscht zu werden immer noch da, aber trotzdem war es geringer als das mit dem Lift abzustürzen. Der Vulkanier hatte von Natur aus eine übermenschliche Stärke, was es ihm ziemlich leicht machte, sich aus dem Lift zu ziehen, und sich in schnellen, kräftigen Bewegungen in die nächste Jeffry's Röhre zu begeben. Bei der ersten "Kreuzung" hatte er festgestellt, dass sich die Temperatur in den Röhren um einiges von der im restlichen Schiff unterschied. Ihm machte die Temperaturerhöhung nichts aus, aber er wusste aus Erfahrung, dass es beispielsweise Terranern schwerer fiel, sich anzupassen. Zusätzlich schien in den Jeffry's Röhren der Sauerstoffgehalt zurück zu gehen, womit der Vulkanier ebenfalls besser umgehen konnte, als Menschen. Trotzdem entschied er, dass es besser war so schnell wie möglich aus dem System zu kommen. Sein brillanter Orientierungssinn in Kombination mit seinem fotographischen Gedächtnis ermöglichte es ihm, seinen Standort schnell heraus zu finden. Er befand sich auf dem Weg zur Brücke, den er auch fortsetzte. Von dort aus war es ihm einfacher weiter zu kommen, und vor allem den nicht funktionierenden Lebenserhaltungssystemen auszuweichen, denn wie er annahm, beschränkte sich die Fehlfunktion auf die Jeffry's Röhren.
Eine Welle an Schwindel kam über sie, als sie sich in einer der 'Kreuzungen' innerhalb des Jeffry's Röhren Systems hinunter ließ. Es war inzwischen so heiss, dass sie sich dazu entschlossen hatte zumindest mal ihre Jacke auszuziehen, und so stand sie keuchend, an eine der Wände gelehnt irgendwo in ihrem Schiff. Das Denken fiel ihr immer schwerer, sie kam zu dem Schluss, dass der Sauerstoffgehalt langsam zurück ging. Mühsam schleppte sie sich durch einige weitere Röhren, und als sie das Bewusstsein fast komplett verlassen hatte, hörte sie, wie sich hinter ihr etwas bewegte. Der kurze Adrenalinschub reichte aus, um die nächste Decküberleitung zu erreichen, aber sofort, als ihre Füße den Boden erreicht hatten, gaben ihre Knie nach, und das letzte was sie sah, bevor um sie herum alles zu verschwimmen begann, war, zu ihrer Erleichterung, Tuvok, der sich besorgt über sie beugte.
Der Vulkanier war ein paar Jeffry's Röhren vor der Brücke auf den Captain gestoßen, aber trotz, dass er sie angesprochen hatte, hatte sie nicht reagiert, sondern bewegte sich weiter in Richtung Brücke. Tuvok ging erst davon aus, dass sie einfach keine Zeit verlieren, und so schnell wie möglich zur Brücke kommen wollte. Dann aber wusste er nicht, wie lange sein Captain bereits diesen Verhältnissen ausgesetzt war, und so beeilte er sich aufzuholen, um sich über ihr Wohlbefinden zu informieren. Doch als er sie in einer der Kreuzungen gerade erreicht hatte, hatte sie ihr Bewusstsein bereits verloren. Besorgt kniete er sich neben seine Vorgesetzte, und tastete nach ihrem Puls. Er kam zu dem Schluss, dass sie zwar sehr geschwächt, aber nicht in akuter Lebensgefahr war. Da er bereits auf dem Deck der Brücke war, beschloss er den Captain genau dort hin zu schaffen. Die Krankenstation war jetzt eindeutig zu weit weg.
Auch Chakotay wischte sich den Schweiß von der Stirn. Seit einigen Minuten erhöhte sich die Temperatur auf der Brücke konstant. Er hatte sich kurzfristig überlegt in den Maschinenraum zu gehen, um nach dem Rechten zu sehen, aber er war sich sicher, B'Elanna wusste bereits von dem Problem und versuchte es zu beheben. Außerdem sollte irgendjemand auf der Brücke bleiben. Auf einmal hörte er wie sich hinter ihm etwas tat, und griff sofort nach einem Phaser, als er das Geräusch einer Jeffry's Röhre zuordnen konnte, die auf die Brücke führte. So schnell er die Waffe gezogen hatte, so schnell hatte er sie auch wieder weggesteckt, als er sah, wer sich aus dem Röhrensystem zwängte. Es war Tuvok. "Tuvok, was..." Es stahl ihm die Worte, als er erkannte, weshalb der monotone Gesichtsausdruck des Vulkaniers eine Spur an Sorge zeigte. "Kathryn.." Brachte er nur heraus, bevor er Tuvok half, sie aus der Jeffry's Röhre zu heben, und sie vorsichtig auf den Boden zu legen. "Was ist passiert?" Fragte Chakotay unsicher. Er konnte und wollte sich nicht noch einmal vom Doctor aus dem Weg geschoben werden, weil er mal wieder Platz brauchte, um um das Leben des Captains zu kämpfen. Zu oft war er nur knapp daran vorbei gekommen, seine Liebe zu verlieren, und gerade jetzt, wo sie sich endlich 'gefunden' hatten, erschien es ihm erst recht nicht fair vom Schicksal, die beiden ein weiteres Mal durch solch eine Qual zu schicken.
Tut mir Leid wegen den unregelmäßigen Updates, ich bemüh mich...:/
LG Gillian
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Star Trek Voyager - Staffel 3,5
FanficDie USS Voyager. Verschollen im Deltaquadranten erforscht sie neue Sterne und fremde Zivilisationen. Diese mehr oder weniger tragische Geschichte ist uns allen bekannt, doch wie würde es sich auf die klassische Voyager-Crew auswirken, wenn es eine...