Playboy Angel

Drunk Turtle

Jimin

Ich höre den Schlüssel im Schloss und schließlich, wie die Haustür mit einem Rums gegen die Wand knallt. Yoongis Schritte sind lauter als sonst, als er sein trautes Heim betritt und ich stehe schnell von der Couch auf, auf der ich bin eben herumgelümmelt habe.

"Yoongi!," rufe ich erleichtert und werfe einen letzen Blick auf die kleine Uhr an der Wand, die mir zeigt das wir es bereits kurz nach zwölf Uhr haben. Eigentlich sollte Yoongi früher nach Hause kommen, aber irgendwie kam er jetzt erst um Mitternacht.

"Schimin," lallt er, als er mich erkennt und wankend seine Schuhe auszieht um sie dann in irgendeine Ecke zu pfeffern.
"Du bist betrunken," stelle ich überrascht fest und eile zu ihm, um ihn zu stützen.

"Lass mich," motzt er, schüttelt meinen Arm ab und trippelt zum Treppenaufgang. Bedrohlich schwankend erklimmt er eine Stufe nach der anderen und Ich folge ihm um ihn zu stützen, falls er runterfallen sollte. Aber es passiert nichts und mein betrunkener Gastgeber kommt heile oben an.

"Isch geh schlaf'n," hickst er und stolpert in Richtung seines Zimmers.
So habe ich ihn ja noch nie erlebt, denke ich und betrete hinter ihm ebenfalls den Raum. Ich hätte Yoongi nicht als den großen Trinker eingeschätzt, vielleicht mal was kleines aber nie, dass er sich richtig besäuft.

Dank meines hohen Alkoholkonsums dauert es bei mir mehr als lange bis ich betrunken bin, aber hier auf der Erde habe ich sowieso noch keinen Alkohol angerührt. Ich ficke und feiere gerne und das weiß Yoongi auch.

Deshalb verletzt es mich schon ein bisschen, dass er ohne mich feiern war. Immerhin haben wir erst gestern ein Bett - Pardon, eine Dusche - geteilt und heute lässt er mich links liegen.

Nicht mal ich, als anerkannte Schlampe, würde sowas machen. Yoongi ist ja nicht irgendwer, er ist mein Mitbewohner und von daher hoffe ich inständig, dass das mit uns wiederholt wird.

"Lahass miiich," motzt Yoongi erneut als ich ihm gerade helfen will, sein weißes T-Shirt auszuziehen. Er stinkt als hätte er in Alkohol gebadet und obwohl ich dieses Teufelszeug genieße, rümpfe ich die Nase.

Ich reagiere gar nicht auf Yoongis Einwand und helfe ihm weiter, und er lässt es einfach geschehen. Seine müden Augen fallen immer mal wieder von selber zu und dann reißt er sie wieder auf, sodass sein durchdringender Blick direkt in meine Seele zuschauen scheint.

Obwohl er stockbesoffen ist, bekomme ich davon eine Gänsehaut. Aber ich schüttele das Gefühl schnell wieder ab und konzentriere mich stattdessen auf seine Jeans.

Schließlich steht er nur noch in Boxershorts vor mir und ich überlege für einen kurzen Moment, ob ich die auch noch ausziehen soll.
Aber es wäre wohl echt unfair von mir, seinen betrunkenen Zustand auszunutzen um ihn zu begaffen.
Also lasse ich es, auch wenn ich es etwas bedauere.

"Ich h-hasse Alkohol," erklärt mir Yoongi als ich ihn vorsichtig aufs Bett setzte und er sich leise rülpsend hinlegt. Ihm scheint etwas schwindelig zu sein, also gehe ich kurz ans andere Ende des Raumes und hole den Papierkorb, nur zur Sicherheit.

"Meine Mutter...Sie...," beginnt Yoongi, als ich den Korb neben seinem Bett abstelle, in Reichweite seines Kopfes. Falls er sich übergeben sollte, ruiniert er nicht den Boden.

Dann Decke ich meinen Gastgeber noch zu, der angestrengt nach oben starrt und scheinbar versucht, dass Wirrwarr in seinem Kopf zu ordnen.

"Der Kerl, der sie m-mit seinem Auto...gerammt hat. Wo sie fast ...gestorben...wäre, der Kerl war b-betrunken. Deshalb hasse ich Alkohol."

Yoongi weint nicht als er das sagt, er sieht auch nicht zu mir. Er stellt die Tatsache einfach so in den Raum und trotzdem frage ich mich, warum zum Teufel er sich denn dann betrunken hat.

Ich schweige für einen kurzen Moment betreten und räuspere mich dann leise.
"Warum trinkst du dann?," frage ich und sehe auf Yoongi runter. Er liegt immer noch ruhig im Bett, aber jetzt richtet sich sein verklärter Blick auf mich.

"Das geht dich einen Scheiss an," zischt er wütend.

Überrascht zucke ich zusammen.
Ich bin erschrocken von seinem Ton, wo ich ihm eben noch geholfen habe und alles gut war. Trotzdem presse ich nur den Kiefer Wütend aufeinander und nicke einmal. "Gut."

Dann gibt es für mich nichts mehr zu sagen.
"Gut," schnaubt Yoongi auch, sieht mich noch einmal an als wäre ich alles Übel der Welt und wendet seinen Blick dann wieder der weißen Decke zu.

Ich mache auf dem Absatz kehrt und laufe mit abgehaktem Schritt Richtung Zimmertür, die ich vielleicht etwas zu schwungvoll aufreiße.
"Verpiss dich doch," höre ich Yoongi noch hinter mir sagen, aber ich drehe mich nicht zu ihm um.

Mit steigen heiße Tränen in die Augen, als ich auf den Flur hinaustrete und ich weiß nicht einmal wieso.

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Oww, poor ChimChim:c
Warum Yoongi wohl getrunken hat?