Tränen vergiessen

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Yoongi

"Er kommt nicht mehr zurück," wispere ich und schaue auf meine ineinander verschlungenen Hände.
Ich sitze wieder mit Namjoon in meinem Wohmzimmer und bin einfach nur fertig.

Jasmin und Malin haben wir noch zur Bushaltestelle gebracht, wobei letztere ununterbrochen mit Jungkook geschrieben hat. Der schüchterne Junge hat ihr nämlich seine Nummer gegeben und jetzt ist er das Thema Nummer eins bei den Mädchen.

"Das weißt du doch gar nicht," meint Namjoon sanft und legt mir eine Hand auf die Schulter.
"Doch. Wo soll er denn sonst sein? Er ist komplett verschwunden oder will nicht gefunden werden," schniefe ich und merke das warme Brennen in meinen Augen.
Oh nein, ich fange jetzt nicht an wegen Jimin zu heulen.

"Warum nimmt dich das denn so mit, Yoongi? Versuch doch nach vorne zu schauen," bittet Namjoon mich und ich sehe ihn an.
"Das geht nicht, Jimin soll einfach wieder zurückkommen," flüstere ich und merke wie mir eine kleine Träne über die Wange rinnt.

"Oh Gott Yoongi," meint Namjoon bestürzt und nimmt mich fest in den Arm.
"Bitte beruhig dich doch," murmelt er verzweifelt, während ich anfange richtig zu heulen und meine Hände in seine Stärken Schultern kralle.

"Du hast dich richtig in den Kleinen verliebt, oder? Sonst würdest du nicht so weinen," mutmaßt Namjoon und ich schaffe es nur zu nicken. Schniefend klammere ich mich an meinen besten Freund fest, der mir wie bei einem kleinen Kind beruhigend über den Rücken streichelt.

"Irgendwann kommt Jimin zurück. Vielleicht noch nicht jetzt, oder morgen, aber irgendwann. Hab Geduld."
Namjoons Versuche mich aufzuheitern scheitern kläglich, denn ich weine nur noch mehr und kann mich gar nicht beruhigen.

"A-Aber er soll doch," ich muss mich selber unterbrechen da ich vom vielen heulen anfangen muss zu husten, "jetzt zu mir zurückkommen," beende ich meinen Satz und hickse einmal.

Namjoon seufzt nur leise. "Ach Yoongi."
Mit seiner warmen Hand auf meinem Rücken, die immer wieder sanft auf und ab streichelt, beruhige ich mich langsam wieder. Meine Tränen versiegen, aber trotzdem schniefe ich noch kläglich.

"Sorry fürs heulen," murmele ich mit belegter Stimme und löse mich von Namjoon. Es ist mir unangenehm Schwäche zu zeigen und auch wenn mein bester Freund vor mir sitzt, ist es einfach nur schrecklich für mich zu weinen.

Noch schrecklicher ist allerdings der Grund, warum ich weine. Ich hatte mir geschworen mich nach Hoseok in niemanden mehr zu verlieben, man wird eh nur enttäuscht und verraten.

Aber jetzt kam der kleine Engel daher und hat alles auf den Kopf gestellt. Nichts läuft so wie ich es geplant habe und ich könnte mich Ohrfeigen dafür, wie schlecht ich ihn behandelt habe.

Kein Wunder das er weggelaufen ist! Bei so einem elendigen Griesgram wie mir würde es niemand länger als einen Tag aushalten. Ein Wunder das ich überhaupt Freunde habe, die zu mir halten.

Stopp, Yoongi, ermahne ich mich selber. Jetzt nicht in Selbsthass und Depressionen versinken. Vielmehr solltest du überlegen, was du alles noch tun kannst um Jimin zurück zu bekommen.

"Du Yoongi? Jin hat gerade geschrieben, ob ich nicht nach Hause kommen möchte...oder soll er hier hin kommen?," fragt Namjoon und ich finde es unfassbar lieb das er auf einen Abend alleine mit seinem Freund verzichten würde, nur um hier zu bleiben.

Aber ich will erst recht nicht das noch mehr Leute mich so verheult sehen. Und schon gar niemand so gutaussehendes wie Jin.

"Nein, nein, geh schon zu ihm. Ich komme gut alleine klar und ein bisschen Ruhe kann ich auch gebrauchen," lächle ich und versuche krampfhaft glücklich auszusehen. Ich will auf keinen Fall das Namjoon ein schlechtes Gewissen hat, wenn er mich hier alleine lässt.

"Sicher?," hakt er trotzdem nach und ich schiebe ihn als Antwort vom Sofa.
"Sehr sicher."
Ich begleite ihn noch kurz zur Haustür, wo er sich mit einer langen Umarmung von mir verabschiedet.

"Ich kann auch hierbleiben und Jin kommt nicht," schlägt er vor und ich finde sein Angebot mehr als verlockend. Aber er muss nicht den ganzen Tag mit einem Trauerklos rumhängen. Schließlich hat er dank mir die letzen beiden Abende außer Haus verbracht und seinen festen Freund gar nicht gesehen.

"Nein danke, mir geht's echt gut. Ich werde einen Film schauen und Schoko fressen, dass passt schon."
Wieder grinse ich und diesmal ist es sogar ein bisschen echter. Ich finde es so lieb von Namjoon, wie er sich Sorgen macht.

"Okay. Also bis dann, Kumpel," meint er noch, ehe er sich umdreht und den Kiesweg meines Vorgartens entlang läuft. Ich schaue ihm nur kurz nach, ehe ich wieder im Haus verschwinde und die Tür hinter mir schließe.

Dann mache ich mich auf die Suche nach Schokolade, aber nur die Lindor von Lindt. Was anderes schmeckt nicht annähernd so gut. Schließlich bin ich fündig geworden und halte triumphierend eine Schachtel in die Höhe.

Gerade möchte ich mich auf die Couch pflanzen, da klingelt es an der Haustür.
Wer zum Fick kann das jetzt sein? Ich bin noch vollkommen verheult und sicher nicht in der Verfassung für Besucher!

Mit meiner Lindtpackung und meinen rotgeränderten, verquollenen Augen schleppe ich mich wieder an die Tür und öffne sie missmutig. Aber das verlegene Gesicht was mir entgegen blickt, lässt mich den Atem anhalten und alles andere vergessen.

"Jimin?"











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Jaja, es war klar dass das Jimin an der Haustür ist ABER ICH KONNTE DIE BEIDEN LOVEBIRDS NICHT LÄNGER TRENNEN

Und es ist Lindtwerbung, aber auch das muss sein WEIL LINDOR DAS EINZIG WAHRE IST

Playboy AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt