Jungkook Pov
Wie immer lässt er mich sprachlos zurück. Daddy... mir ist aufgefallen, dass er sich gerne selber Daddy nennt. Schließlich ist es nicht das erste Mal, dass das vorkommt. Und dennoch verwirrt es mir genauso, wie als diese Worte das erste Mal seinen Mund verlassen haben. Ich meine, wer nennt sich selber schon Daddy, ohne wirklich Vater eines Kindes zu sein? Oder hat er vielleicht ein Kind und ich habe irgendwas verpasst? Nein, das wäre absurd. Vielleicht will er auch einfach den Älteren markieren. Ob das wohl irgend so ein Kink ist? Seufzend schüttel ich den Kopf. Ich mache mir wieder viel zu viele Gedanken. Statt hier rumzustehen und nachzudenken sollte ich mich tatsächlich beeilen. „Daddy" hat mir soeben schließlich mitgeteilt, dass er nicht gerne wartet.
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„Ich muss heute wieder arbeiten", teile ich ihm nach unserem gemeinsamen Frühstück mit. „Arbeiten?", wiederholt er meine Worte mit einem verzogenen Gesicht. „Ich dachte eigentlich, dass wir was anderes machen könnten", mit diesen Worten zieht er mich an sich. Sofort lege ich meine Hände auf seine Brust, um zu verhindern, dass er mir noch näher kommt, als es ohnehin schon der Fall ist. „Wann anders vielleicht. Ich muss gleich los." Spätestens als seine Hand an meinem Rücken weiter runter wandert, löse ich mich komplett von ihm. „Vielleicht sollte ich lieber ein wenig früher losgehen", gebe ich ihm stotternd Bescheid, woraufhin sich ein Schmunzeln auf seinen Lippen bildet.
„Ich fahr dich hin", entscheidet er und ergreift seine Schlüssel, die auf dem Küchentisch liegen. „W-was? Wieso?", kommt es direkt aus mir. „Ich meine, ich kann auch einfach mit dem Bus fahren oder so", füge ich gleich noch hinzu, was er jedoch mit einem Kopfschütteln abtut. „Kommt nicht in Frage, Baby. Ich fahre dich." Es ist deutlich, dass er keine Widerrede duldet, weswegen ich mich gar nicht traue, weiter darüber zu diskutieren.
Oh Gott, Jimin wird mich ausfragen, wenn ich mit Taehyung auftauche. Wenn ich Glück habe, lässt er mich vielleicht einfach vor der Tür raus, statt mit reinzukommen. Na ja, das ist Taehyung. Also was erwarte ich?
Angekommen schnalle ich mich ab. Taehyung tut es mir gleich, statt auszusteigen dreht er sich jedoch zu mir um und legt seinen Arm um meine Rückenlehne. „Ich gehe dann", sage ich und will mit diesen Worten auch gleich die Autotür öffnen, er hält mich mit einem „Warte!" jedoch davon ab.
„Du kannst Daddy nicht einfach so stehen lassen." Da ist es wieder. „Na ja, um genau zu sein sitzt du", merke ich an, entlocke ihm damit ein tiefes Lachen. Er beugt sich zu mir vor, statt mir aber direkt zu küssen, lässt er mich zappeln. „Ich komme noch mit rein", somit entfernt er sich wieder von mir, ohne mir, wie erwartet, einen Kuss aufzudrücken. Ein wenig enttäuscht darüber schürze ich die Lippen, steige dann aber ebenfalls aus.
„Willst du was trinken?", frage ich ihn, als wir das Café betreten. Mein Blick schweift dabei zur Theke, wo Jimin und Jin stehen und deren Aufmerksamkeit nun auf uns liegt. Jimin grinst uns breit entgegen, während Jin ein wenig verwirrt aussieht. Statt die beiden weiter zu beachten, drehe ich mich wieder Taehyung zu, welcher meine Frage verneint. „Ich lasse dich mal in Ruhe arbeiten und gehe lieber wieder", zwinkert er mir zu.
„Okay, wir sehen uns." Somit will ich mich von ihm Abwenden und nach hinten verschwinden, um mir meine Arbeitssachen anziehen zu können, Taehyung scheint das jedoch anders zu sehen. Wieder zieht er mich zu sich und beugt sich vor, um mir einen Kuss aufzudrücken. Diesmal bin aber ich derjenige, der seinen Lippen ausweicht. Ich werfe einen Blick zur Theke, wo die beiden uns gespannt beobachten, was mir, mal wieder, die Röte ins Gesicht treibt. „Ich glaube, wir sollten nicht... also hier nicht."
Nun wandert auch Taehyungs Blick zu den beiden und er versteht, was Sache ist. Schmunzelnd richtet er seinen Blick wieder auf mich. „Baby, es soll ruhig jeder wissen, dass du mir gehörst", raunt er mir ins Ohr. Seine Worte überraschen mich so sehr, dass ich die Tatsache, dass er sich ein weiteres Mal zu mir vorbeugt, nicht verhindern kann. Ehe ich mich versehe, liegen seine Lippen wieder auf meinen. Zwar erwidere ich seinen Kuss, genießen kann ich ihn jedoch nicht, da ich mich von Jin und Jimin beobachtet fühle. So löse ich mich gleich darauf von ihm, als er versucht den Kuss zu vertiefen.
„Okay, ich muss jetzt wirklich arbeiten... bye", gebe ich mit einem nervösen Lachen von mir. Ohne, dass er etwas erwidern oder wieder etwas Dummes tun kann, drehe ich mich um und steuere die Tür zum Umkleideraum an. Dabei muss ich diesmal besonders darauf achten, nicht über meine eigenen Füße zu stolpern.
Ich spüre, wie rot ich geworden bin, mein Herz rast und meine Lippen kribbeln. Zu gerne hätte ich den Kuss weiter geführt, aber es war einfach nicht der passende Ort dafür. Erst recht nicht vor den Augen meiner Kollegen... oder besser gesagt vor meinen Freunden. Jetzt werde ich erst recht nicht den Fragen der beiden entkommen.
Und wirklich beantworten werde ich sie letztendlich wahrscheinlich selbst nicht können.
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Partnerstory written by @riawinchesterx & @elijeon
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Starry Night || Vkook [Texting]
FanfictionJeon Jungkook war schon immer ein begeisterter Künstler und das hat sich auch in den vielen Jahren, in denen er älter geworden ist, nicht geändert. Ohne Einfluss vom Geld seiner Eltern geht er seiner Bestimmung als professioneller Künstler nach. Kim...