Kapitel 32

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Jungkook Pov

Heute ist es soweit. Unser zweites Date, die Kunstausstellung, steht vor der Tür. Ich kann schon seit Tagen an nichts anderes mehr denken, die Vorfreude ist einfach zu groß. Wir haben uns seit dem letzten Mal, als er bei mir war und mir beim Malen zugesehen hat, auch nicht wieder gesehen. Dafür war er zu sehr mit seiner Arbeit und ich mit Arbeit und Uni beschäftigt. Umso größer ist die Freude also ihn heute wieder sehen zu können.

Der einzige tägliche Kontakt, den wir hatten, war über Nachrichten und Anrufe. Und das ist, meiner Meinung nach, einfach nicht genug. Ich habe seine Küsse, seine Berührungen vermisst. Stattdessen habe ich meine Zeit mit Jin und Jimin verbracht. Zwar hat sich tatsächlich nichts zwischen uns verändert. Weder küssen sie sich vor mir, noch machen sie irgendwie den Anschein, als könnte da etwas laufen. Kein Wunder, wieso ich von Anfang an nichts geahnt habe. Aber ich bin nach wie vor traumatisiert und das wird mich wahrscheinlich bis zu meinem letzten Tag auf dieser Erde verfolgen.

Genug von Jimin und Jin, die beiden sind das letzte, an das ich gerade denke. Im Moment sind meine Gedanken nur bei Taehyung. Eigentlich ist geplant, dass er mich abholen kommt. Da ich aber schon viel früher fertig bin und ihn überraschen möchte, entscheide ich spontan, ihm einfach auf der Arbeit einen Besuch abzustatten. Immerhin soll er ohnehin bald fertig sein, somit werde ich ihn wohl kaum bei der Arbeit stören und wenn doch, kann er mich ja immer noch rausschicken.

Fest entschlossen von dieser Idee rufe ich mir ein Taxi. Zwar könnte ich auch einfach die Bahn nehmen, aber das würde jetzt viel zu lange dauern. Am Ende steht er vor meiner Haustür, während ich erst vor seinem Bürogebäude ankomme. Die Fahrt dauert weder lange, noch ist sie besonders teuer. Jedenfalls stehe ich wenig später vollkommen zufrieden vor dem großen Gebäude, in welchem Taehyung arbeitet. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass das alles ihm gehört. Und gleichzeitig unglaublich sexy.

An der Rezeption werde ich, da ich mich hier bereits bekannt gemacht habe, auch direkt zu Taehyung gelassen. Scheint wohl so, als hätte er ein gutes Wort für mich eingelegt. Bei diesem Gedanken breitet sich ein Lächeln auf meinen Lippen aus. Ich habe absolut keine Ahnung, ob man das zwischen uns Beziehung nennen kann, aber das ist mir zurzeit sowieso vollkommen egal. Ich bin unglaublich glücklich mit Taehyung, egal, ob er das zwischen uns eine Partnerschaft nennt oder nicht.

Oben angekommen laufe ich auf sein Büro zu, als plötzlich jemand aus seinem Büro kommt. Eine Frau. Ein wenig verwirrt bleibe ich stehen und beobachte das Ganze. Ich weiß nicht wieso, aber ich weiß direkt, dass es sich dabei nicht um jemanden handelt, der hier arbeitet. Dafür ist sie zu untypisch gekleidet, na ja, halt einfach ein wenig... freizügig? Sie dreht sich noch einmal zu Taehyung um und wirft ihm ein Luftkuss zu, ehe sie sich abwendet und mir entgegen läuft. Okay, es ist definitiv niemand, mit dem Taehyung zusammen arbeitet.

Mir wird ein wenig mulmig zumute. Sie ist groß und unglaublich hübsch. Was möchte sie von Taehyung? Aber gut, wahrscheinlich sollte ich mir keine dummen Szenarien im Kopf ausmalen. Taehyung hat mich, wieso sollte er sich für jemand anderes interessieren?

Ich wende meinen Blick von ihr ab, senke diesen stattdessen zu Boden und steuere nun ebenfalls auf Taehyungs Büro zu, dessen Tür nun geschlossen ist. Kurz klopfe ich an, ehe ich eintrete. Genervt sieht er zu mir auf, sieht aus, als würde er etwas sagen wollen, als seine Miene plötzlich wechselt und er vollkommen überrascht aussieht. „Jungkook!", kommt es von ihm. „Was tust du hier? Sollte ich dich nicht abholen?", stellt er in Frage. „Ja, aber ich war früher fertig und um ehrlich zu sein wollte ich nicht länger warten, also bin ich in das nächst beste Taxi gestiegen", zucke ich mit den Schultern.

Er klappt sein Laptop nun zu und kommt auf mich zu. „Ich bin jetzt sowieso fertig, wir können also gleich losgehen", sagt er, ehe er meinen Kopf zwischen seine Hände nimmt und mir ein Kuss aufdrückt. „Hast du Daddy vermisst?", raunt er an meine Lippen. Als Antwort nicke ich leicht. „Sehr." Mit einem zufriedenen Grinsen drückt er mir einen weiteren Kuss auf, ehe er mir daraufhin durch die Haare streicht. „Gut, Baby."

Ich löse mich langsam von ihm und deute zur Tür. „Wer war das eben?", frage ich ihn. Verwirrt zieht er die Augenbrauen zusammen. „Wen meinst du?", fragt er, scheint anscheinend wirklich absolut keine Ahnung zu haben, wovon ich rede. „Na ja, die Frau, die aus deinem Büro gekommen ist... kurz bevor ich gekommen bin", erkläre ich ihm, werde nun ein wenig nervöser. Ich möchte vor ihm nicht wie der eifersüchtige Freund vorkommen, welcher unglaublich nervig ist, aber es interessiert mich einfach. „Ach, sie...", erwidert er, gibt mir jedoch keine Erklärung. „Ja, sie...", kommt es von mir und ich sehe ihn erwartungsvoll an.

„Ist nicht so wichtig, du machst dir immer viel zu viele Gedanken, Baby", erwidert er und packt seine Tasche zusammen. „Und du wimmelst mich immer ab, statt mir mal klare Antworten zu geben", gebe ich frustriert zurück. Wieso kann er mir nicht einfach direkt sagen, was Sache ist? Muss ich ihm wirklich offensichtlich zeigen, dass mir etwas nicht passt? „Jungkook", stößt er mit einem genervten Seufzen hervor. „Erinnerst du dich noch an die Anrufe? Das ist sie", gibt er letztendlich nach.

Eigentlich habe ich gehofft, eine ganz einfache Antwort zu bekommen. Eine, wo ich mir im Nachhinein denke, dass die Eifersucht vollkommen lächerlich ist. Mein naives Ich hat sogar irgendwo noch gehofft, dass es doch eine Arbeitskollegin ist. Ich weiß nicht so recht, was ich darauf erwidern soll. „Was will sie denn noch von dir?", versuche ich ihn auszufragen.

Statt mir auch diesmal meine Frage zu beantworten, beginnt er zu grinsen. „Ist mein Baby eifersüchtig?" Ich spüre, wie ich rot werde und ich fühle mich plötzlich ertappt. So, als wären wir wieder am Anfang unserer kleinen Affäre, bringe ich kein Wort heraus. Wieder kommt er auf mich zu und zieht mich an sich. „Es gibt keinen Grund für dich, eifersüchtig zu sein. Daddy will nur sein Babyboy."

Seine Worte trösten mich ein wenig. Okay, trösten ist nicht unbedingt das richtige Wort. Auch, wenn ich nach wie vor ein wenig eifersüchtig bin, machen mich seine Worte doch irgendwie glücklich. Zufrieden darüber nicke ich also leicht und ziehe ihn zu mir runter, um ihn zu küssen. „Lass uns nicht wieder drüber reden. Eigentlich wollte ich heute das Date mit dir genießen", sagt er, während seine Hand meinen Rücken streichelt, und macht mir damit ein wenig Schuldgefühle. Wahrscheinlich hätte ich einfach den Mund halten und nicht so neugierig sein sollen.

„Ich will auch nur das Date mit dir genießen, Daddy. Ich hab mich so drauf gefreut", gebe ich entschuldigend von mir und senke den Blick wieder. Er legt seine Hand unter mein Kinn und hebt somit meinen Kopf, sodass ich ihn wieder ansehen muss. „Lass uns gehen, Baby", haucht er mir nochmal an meine Lippen, drückt mir einen Kuss auf und führt mich dann anschließend aus seinem Büro.

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Partnerstory written by @riawinchesterx & @elijeon

Starry Night || Vkook [Texting]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt