Kapitel 8

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Pov. Manu

Ich fasste den waghalsigen Entschluss, auch ohne Date auf die Abschlussfeier der 10. Stufe zu gehen. Ich fragte mich immer wieder, ob ich es bereuen würde, wusste aber nicht, in welcher Art dies geschehen sollte. Wenn ich niemanden hab, dann hab ich niemanden, na und? Schade war es trotzdem. Es gab so viele gute Typen, bei denen ich mir fast sicher waren, dass sie weder wen fanden, noch überhaupt hingehen würden. Ich könnte ja mit Kedos abhängen, wenn Delay schon feige Sau spielen musste. Wäre er mitgekommen, ja, natürlich hätte ich ihm Dominik als Gesprächspartner überlassen und mich anderweitig umgeschaut, die Leute beobachtet und so, aber Delay... naja, was soll man sagen. Ich wusste nicht mehr weiter mit ihm. Wieder eine Frage de mich nicht losließ. Würde ich mich genauso benehmen wenn ich ernsthaft auf jemanden stand? Ich weiß es nicht. Und mit satten 17 Jahren noch nie wirklich verliebt gewesen zu sein ist wirklich erbärmlich. Ja, ich war erbärmlich. Nicht nur etwas, nein, es reichte schon für ein ziemlich. Daher wusste ich nicht wie genau er sich fühlte und wusste nicht, ob er ein hoffnungsloser Fall war oder noch zu den normalen zählte. Ich starrte gegen die Latten der Etage im Stockbett über mir und sehnte mir die Sommerferien herbei. Es schien noch so lange zu dauern, die Zeit zog sich bis in die Unendlichkeit. Delay saß neben meinem Bett auf dem Boden und hatte bis gerade eben an etwas geschrieben, jetzt saß er nur da mit dem Kugelschreiber zwischen den Lippen und sah aus dem Fenster. Ich legte meine Hand auf seinen Kopf und fuhr ihm mit den Fingern durch die Haare, dabei schloss ich die Augen. Er legte seine Hand auf meine und ich hörte ihn leise kichern. Wenn das jemand anderes sehen würde, wir würden zu 100% als Paar abgestempelt werden. Eine Beziehung mit ihm...? Das könnte ich mir nie im Leben vorstellen. Auch wenn er es verdient hätte. Jemand der ihn liebt. Als sein bester Freund wusste ich viel über ihn, natürlich nicht alles, aber vieles und eine dieser Sachen war, dass er jemanden brauchte, der ihm täglich sagt wie sehr er ihn liebt und dass er schwer damit zu schaffen hatte, dass es genau so eine Person niemals gegeben hatte. Wirklich niemals. Seine Eltern hatten ihn geschlagen als er jünger war, in der Schule war er gemobbt worden, jetzt... Jetzt hatte er zwar Freunde aber... das war nicht das selbe wie jemand, der ihn wirklich von ganzem, ganzem Herzen liebte. Ich hatte nie verstanden, warum so wenige ihn mochten. Er war einer der nettesten und coolsten Menschen die ich in meinem Leben gekannt hatte. Das war auch der Grund, warum ich ihn unbedingt mit Dominik verkuppeln wollte, weil ich wusste, dass genau dieser Typ ihm echt gut tun würde. Aber nicht alles was man sich wünscht wird man genau so bekommen. Das war schon immer eine Falle des Lebens gewesen. ,,Dario?" Sagte ich mit noch immer geschlossenen Augen. Ich spürte wie er den Kopf wandte und mich ansah. ,,Du bist der Beste." Ich öffnete die Augen und sah ihn an, er sah zurück und bemerkte dass er lächelte. ,,Sagt wer?"

Young at heart (Youtube Fanfiction) -pausiert-Where stories live. Discover now