Freya: Age of Ultron

Kapitel 48:

Clint hilft dem Jungen aus dem Trümmern heraus, der aus der linken Augenbraue blutet und kaum noch gehen kann. Als Clint ihn in den Armen hält und auf die Rettungsfähre zuläuft, auf der sich ebenfalls die Mutter des kleinen Jungen befindet, kommt der Jet – in dem Ultron ist – von der Seite auf ihn zu und schießt bereits mehrere Meter auf den Boden ein, bis sie Clint treffen. Polizisten und andere Menschen werden getötet und Thor und Steve schleudern sich zur Seite, was ziemlich knapp war. Als Clint die Schüsse des Jets erblickt, die rasend schnell auf ihn zukommen, dreht er sich zum Rücken um, überdeckt den Jungen mit seinem Körper und kneift die Augen zusammen. Es ist bereits zu spät.

„NEIN!", schreie ich von der Kirche aus.

Doch es ist zu spät. Als die Schüsse einhalten, der Jet davonfliegt, ist alles zur Stille geworden. Als sich der Staub legt, erblicke ich Clint mit dem Jungen im Arm, dem nichts passiert ist. Clint starrt stirnrunzelnd hoch, hält den Jungen noch fester in seinen Armen und muss sich vergewissern, dass er noch lebt. Aber dann, als Clint sich umdreht, erblickt dieser Pietro, der mit mehr als zehn Schüssen getroffen wurde und dort steht und diesen mit Tränen in den Augen anschaut.

„Das hast du nicht kommen sehen.", flüstert er ohne Kraft und kippt die Sekunde danach um.

Von dem Moment an weiß ich, dass Pietro Maximoff nicht mehr unter uns weilt. Steve rennt auf die beiden zu, erblickt die Leiche von Pietro und Clint fühlt sich augenblicklich schuldig für seinen Tod. Von da an geht alles zu schnell. Clint bringt den Jungen zu seiner Mutter, Steve die Leiche auf die Fähre, Wanda schreit so laut sie kann auf, fällt auf die Knie und ihre Kraft lässt alles wegschleudern, was ihr im Weg ist. Hulk bringt die bewusstlose Natascha auf den Helicarrier und greift dann den Jet von Ultron an, der gerade davonfliegen will, doch nicht mit dem unglaublichem Hulk gerechnet hat. Dieser schleudert durch die Luke des Jets hinein, schnappt sich Ultron und schleudert ihn herunter zu dem schwebenden Teil aus Sokovia direkt in einen Bus, wobei ich den Aufprall im Boden spüren könnte. Und da bleibt er endgültig liegen. Wanda verspürt einen noch schrecklicheren Hass auf Ultron und das mit Recht. Doch sie wird von Steve zu den Fähren gebracht, wo sie weinend zu Boden fällt und nichts mehr tun kann, als zu trauern, sowie Clint, der dennoch mehrere Schürfwunden hat, sich auf Plätze der Fähre hinlegt und zur Leiche von Pietro hinunter starrt. Ich töte alle Roboter, die mittlerweile versuchen zur Maschine zu gelangen. Ich kannte Pietro zwar nicht wirklich, aber er schien sein Herz, sowie all seine Kräfte auf dem richtigen Fleck zu haben. Als ich mit meinen Visionen sehe, dass nur noch ein verdammter Roboter in der Stadt ist, gehe ich zu diesem, damit ich diesen endgültig töten kann. Bei dem zerstörten Bus angekommen, halte ich meine Kraft bereits in den Händen, um ihn foltern zu wollen, aber er würde sowieso nichts spüren, was mich nur wütender macht. Der Schmerz im Herzen kann ich gerade mit jeden fühlen, auch mit ihr. Auch wenn sie vorhin einer der Bösen war. Ich habe in ihr schon längst eine Freundin gefunden. Doch der Schmerz klafft in ihr, sowie in mir. Und als ich ihn dann so sehe, wie er vor mir liegt und mich mit seinen roten Augen anstarrt, will ich nur eins: er soll den Schmerz mit uns spüren. Ich knie mich vor ihn hin, starre in seine rüstigen roten Augen, die bei mir stehen bleiben und schaue ihn lange an.

„Freya...", flüstert er. „Wenn du hierbleibst, stirbst du."

„Das ist oft genug geschehen. Kennst du das Gefühl?"

Ich greife mit meiner bloßen Hand in seinen Körper ein und finde das, was ich gesucht habe. Als ich ihm sein Herz – Vibranium – aus seiner kaputten Seele reiße und es in meiner Hand halte, fühlt er nichts mehr. Leider. Es ist ja nur pures Vibranium. Leider hoch zwei.

„So fühlt es sich an."

Ultron ist in diesem Moment von uns gegangen und ich bin mir sicher, dass kein einziger Roboter überlebt hat, aber da habe ich mich getäuscht. Ein Roboter, der offensichtlich durch meine Vision meine Kraft überlebt hat, krabbelt auf den Boden zur der Maschine. Ich will handeln, schmeiße das wiederwertige Herz von Ultron weg und will aus dem Bus rennen. Eine Umdrehung. Aus. Der Meteorit, von dem ich solche Angst habe, wird wahr. Und der Stadtteil von Sokovia schießt mit einer Geschwindigkeit nach unten, wie ich sie noch nie gefühlt habe. Ich spüre nur den Boden unter mir, der zu fallen droht und den Schmerz. Und das überall auf jedem einzelnen Zentimeter meines Körpers. Aber ich fühle mich auch so anders. Ich fühle mich wie noch nie zuvor. Dieses Gefühl kommt mir irgendwie auch bekannt vor. Ich fühle mich wie der geborene Killer. Und das zum ersten Mal in meinem ganzen Leben. Als hätte dieses Gefühl mir es erst jetzt gesagt, wo es weiß, dass ich bald sterben werde.