Kapitel 40:

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Steve springt herunter und wir alle rennen ins Wohnzimmer, wo die Party vor wenigen Tagen stattgefunden hat. Doch Thor gibt uns ein Zeichen, dass wir uns zurückhalten sollen. Die Gestalt fliegt bewegungslos in der Luft herum, starrt sein Spiegelbild im Fenster an und dreht seinen Kopf kurz. Um ihn bildet sich eine graue Kleidung, wie aus dem Nichts, das er womöglich kontrollieren kann. Als Pietro zu uns kommt, so wie Clint auch, landet der Körper vor uns und schaue uns wieder alle an.

„Oh, Verzeihung... Das war... eigenartig", sagt er und schaut zu Thor. „Danke."

Dann bildet sich auch noch wie aus dem Nichts ein Gewand hinter ihn und er scheint schräg auf mich zu wirken, als sei ich in einer Freak-Show, von der Bruce mal wirklich erzählt hat.

„Thor.", brummt Steve. „Du hast geholfen das zu erschaffen?"

„Ich hatte eine Vision, wie Freya sie immer hat. Ein Strudel, der jede Hoffnung auf Leben einsaugt und das in seiner Mitte."

Er deutet auf die Stirn des Roboters und ich schaue mir das genauer an. Ein gelber, leuchtender Stein ist dort zu sehen und er sieht aus, als wäre er die Lebensenergie für ihn.

„Der Stein oder was meinst du?", fragt Bruce.

„Der Gedankenstein. Einer der sechs Infinity-Steine, der größten Kraft im Universum. Ohne gleich in ihrer Zerstörungskraft."

„Warum bringst du ihn dann...?", will Steve wissen, wird dann aber von Thor unterbrochen.

„Stark hat Recht."

„Oh, das muss ja dann das Ende der Welt sein.", murmelt Bruce und verdreht die Augen.

„Die Avengers können Ultron nicht besiegen.", sagt Thor lauter.

„Nicht alleine.", meint der Roboter.

„Warum klingt deine Version wie Jarvis?", frage ich Tony, als ich ihn deutlicher reden höre.

„Wir haben Jarvis Matrix neu konfiguriert, um... etwas Neues zu schaffen.", antwortet Tony mir.

„Ihr denkt, ich sei ein Kind von Ultron."

„Bist du das nicht?", fragt Steve den Roboter.

„Ich bin nicht Ultron. Ich bin nicht Jarvis. Ich bin... der ich bin."

„Ich habe deine Gedanken gelesen und sah Vernichtung.", sagt Wanda zu ihm.

„Sieh jetzt hinein."

Clint lacht. „Auf dein Gütesiegel kann ich gut verzichten."

„Ihre Kräfte, unsere Wahnvorstellungen, Ultron selbst, der Gedankenstein ist immer die Quelle davon und er kann so viel mehr entfesseln. Aber auf unserer Seite..."

„Ist er das?", unterbricht Steve Thor und schaut zum Roboter. „Ist es so? Bist du auf unserer Seite?"

„Ich glaube, so einfach ist das nicht.", murmelt dieser.

„Dann sollte es aber schnell so einfach werden.", knurrt Clint.

„Ich bin auf der Seite des Lebens. Ultron nicht. Er wird alles beenden."

„Vorauf wartet er noch?", fragt Tony.

„Auf euch."

„Wo?"

„In Sokovia. Natascha hat er auch dort.", sagt Clint und geht nervös hin und her.

„Wenn wir uns in dir irren, wenn du das Monster bist, das Ultron erschaffen wollte...", sagt Bruce und kommt ihm näher, als wolle er ihn umbringen.

„Was würdet ihr tun?"

Es wird still und wir alle starren ihn an. Wir wissen es einfach nichts. Er sieht zwar nicht harmlos aus, aber er scheint eine gewisse Intelligenz in sich zu haben, die man nicht eindeutig unterscheiden kann, ob er böse oder gut ist. Ob es Teil seines Plans ist uns zu manipulieren?

„Ich möchte Ultron nicht töten.", murmelt der Roboter. „Er ist einzigartig und er leidet Qualen, doch würden die Qualen die Erde überrollen... deshalb muss er zerstört werden." Er geht durch die Gruppe hindurch und starrt überall hin, währenddem er redete. „Jede Gestalt, die er geschaffen hat, jede seiner Spuren im Netz. Wir müssen sofort handeln und keiner von uns kann es ohne die anderen tun. Vielleicht bin ich ein Monster, doch, wenn ich es wäre, wüsste ich es nicht. Ich bin nicht, was ihr seid und nicht, was ihr gedacht hattet. Daher mag es schwer für euch sein mir zu vertrauen. Aber wir müssen gehen."

Er hält Thors Hammer hoch, den er auf den Tisch gestellt hat und händigt ihm Thor selbst aus. Ich kann es mit meinen eigenen Augen sehen, aber ich traue ihnen nicht ganz. Ich verkleinere die Augen, habe ein fragliches Gesicht, sowie alle anderen, die dieses Bild vor sich haben und verstehe nicht, wie ein Roboter, der erst wenige Minuten alt ist, es tatsächlich würdig ist, den Hammer zu nehmen und über Asgard zu herrschen? Thor ist alles andere, als erfreut und nimmt seinen Hammer an sich. Er versucht sich aus diesem Szenario heraus zu schmuggeln und lächelt stattdessen uns alle an, als wäre überhaupt nichts passiert, über das man reden muss.

„Na schön... Gut gemacht.", sagt er, klopft Tony auf die Schulter und folgt ihm.

„Drei Minuten... Macht euch bereit."

Freya: Age of UltronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt