Chapter sixteen

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Isabell kam ins Zimmer gestürmt und holte uns wieder in die Gegenwart. Sie sprang mir in die Arme und ich musste lachen. "Seit wann bist du hier?" Sie hatte ein süßes Lächeln auf dem Gesicht und schaute mich fragend an.

"Ich bin erst gerade gekommen. Das nächste Mal sag ich dir bescheid. Versprochen" meinte ich zu ihr und wuschelte, darauf bedacht sie nicht all zu unordentlich zu machen, durch ihre Haare. Ihre Augen strahlten bei diesen Worten. Ich wünschte ich hätte auch eine kleine Schwester. Nicht das ich meine Brüder eintauschen würde, aber jeden Tag von einer kleinen Schwester angehimmelt zu werde, daran könnte ich mich gewöhnen.

Ich ließ sie wieder auf den Boden und sie rannte zu ihrem Bruder. Freudig nahm er sie auf den Schoß. Sie fing an zu kichern und zwinkerte mir zu, nachdem er ihr etwas ins Ohr geflüstert hatte und ging raus.

Er stand auf ging quer durchs Zimmer auf seine Stereo Anlage zu. Er machte Musik an und was für eine? Natürlich die schönste Musik die es für mich zum tanzen gibt. Dazu kann man einfach am besten tanzen. Spanische Musik. Also ich könnte dazu am besten tanzen, wenn ich halt über haupt irgendwie tanzen könnte. Ich fühlte mich dabei immer wie ein voll Depp. Ich war zwar sportlich, doch tanzen gehörte dann irgendwie doch nicht mit dazu.

Er kam auf mich zu und versuchte mich hoch zu ziehe. Und trotz jeder Kraft, die ich auf wendete um sitzen zu bleiben, schaffte er es, mich zum stehen zu bringen. "Och komm schon. Ein wenig tanzen kannst sogar du. Komm, ich zeig dir ein paar Schritte." Bettelnd schaute er mich an.

Einverstanden nickte ich und schaute zu. Anschließend versuchte ich sie nach zu machen, doch so locker wie er sah ich eindeutig nicht aus. Ich glaube, ich ähnelte mehr einem Roboter der gerade dabei war, sich zu verrenken. Er versuchte mich auf zu lockern und ein wenig gelang es ihm auch. Aber wie gesagt, nur ein wenig.

"Versuch es wenigstens. Sei nicht so versteift und lass dich von der Musik leiten wie der Wind deine Haare in ihm gleiten lässt. Das ist nicht wirklich schwer. Denk einfach, es schaut dir niemand zu. Und denk, du wärest frei. Wie wenn du im Wald sein würdest und nur die Natur um dich herum wäre die dich leiten würde" dies sagte er mit einem verträumten Blick. Ja genau, ein Junge schaut verträumt. Ein Wunder ist geschehen. Er war total in seinem Element. Nichts und niemand konnte oder wollte ihn daraus reißen.

Langsam fing ich an mich etwas freier zu bewegen und auch den Rhythmus zu spüren. Die Musik fließt durch meinen Körper und bringt ihn dazu sich zu bewegen. Egal ob es dämlich aussieht, es ist mir in diesem Moment voll kommen egal.

Zuerst bemerkte ich nicht, was dort gesungen wurde, mein Verstand war aus geschaltet und nur mein Körper an. Nun hörte ich zu und ich verstand nichts, aber auch rein gar nichts von dem Text. Bei der nächst besten Gelegenheit werde ich Spanisch lernen. Das steht fest!

"Sag mal, wie heißt das Lied was wir gerade zum fünften Mal hören, eigentlich? Und worüber geht es darin?" Ich schaute ihn fragend und ein wenig verwundert an als er anfing zu schmunzeln.

Nach kurzem über denken seiner Wort fing er auch an zu sprechen. Das Schmunzeln weiterhin in seinem Gesicht. "Das Lied, welches wir um genau zu sein schon seit einer dreiviertel Stunde hören", fing er mit einem Lachen an, "heißt: Te quiero para mi, und was das bedeutet, musst du selbst heraus finden. Aber ich finde es gut, dass du dich darin so verloren hast. Du sahst gar nicht mal so schlecht aus. Noch ein wenig mehr Übung und du bist nach fünf Jahren ein Profi. Das wird ab jetzt unser Lied sein. Es wird uns immer an einander erinnern. Und daran, wie du dich das erste Mal gelassen leiten lassen hast von der Musik" lachte er leicht, dann ließ er seinen Blick an meinem Körper auf und ab schweifen bis er an meinem Gesicht, das mit einem Lächeln geschmückt war, hängen blieb.

"Ja, unser Lied. Bitte sag mir doch was das heißt. Bitte, bitte, bitte. Ich mache auch alles dafür! Wirklich alles!" Ich bettelt ihn mit einem Hunde Blick an, doch er guckte nur mit einem komischen Blick an, den ich nicht deuten konnte. Jedes andere Mädchen wahrscheinlich schon, nur ich nicht.

Nach den darauf folgenden Sätzen wurde mir dann auch klar, was dieser Blick zu bedeuten hatte. Ich bin echt zu blöd für diese Welt. "Wirklich alles. Egal was?" Er kam auf mich zu und drängte mich nach hinten bis ich auf das Bett viel. Nun lag ich dort auf seinem Bett und er beugte sich über mich, seine Hände links und rechts von mir auf das Bett gestützt. Er kam mit seinem Kopf gefährlich nahe, leckte sich einmal über seine Lippen und schaute dabei die ganze Zeit von meinen Augen zu meinen Lippen.

Meine Augen waren Panik erfüllt und ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich hatte das erste mal Angst vor ihm. Nicht um ihn, sondern vor ihm. Das machte mich nervös. Er hatte mich sonst nie so bedrängt. Nie hat er etwas gemacht, was ich nicht wollte. Auch wenn wir uns noch gar nicht lange kennen, ich hätte ihn nie so eingeschätzt. Nicht so, ohne Rücksichtnahme auf mich. Er weiß genau das ich mich bei so etwas nicht währen kann.

"Sag das nie mals zu einem der sonst noch was mit dir macht. Egal ob du entführt bist oder sonst was. Es sei denn, du willst vergewaltigte werden." Ernst sah er mich an. Sein Blick duldete keine Ausrede oder wieder Worte. Darauf hin nickte ich nur etwas fertig mit den Nerven und er ließ sich neben mich aufs Bett fallen. Mein Atem ging noch immer schnell und unregelmäßig vor Schock.

Ich schaute ihn von der Seite an und musterte sein Profil. Er war einfach nur ein Traum, in jeder Hinsicht. Sein Charakter war perfekt für mich. Von seinem Aussehen mal ganz zu schweigen. Ich könnte mir keinen Menschen vorstellen, der perfekter wäre als er. Für mich auf jeden Fall. Warte, was sage ich da? Warte mal, sagen? Tatsächlich. Ich habe das alles laut gesagt. Kians Blick verrät es mir. Schock aber auch ein kleiner Funke Freude ist in seinen Augen zu lesen. Doch mit meinen nächsten Worten würde ich dies wieder verschwinden lassen. Diesen Blick, der mir so viel bedeutet und den ich nun zerstöre. Es lässt mein Herz bluten, doch ich weiß nicht, was ich sonst machen sollte. "Es tut mir leid, vergiss was ich gesagt habe. Auf jeden Fall den letzten Satz! Bitte", auch wenn es stimmt, ich kann es noch nicht sagen, nicht jetzt wo ich mich doch gerade so gut mit dir verstehe, dachte ich mir und flüsterte es so leise, dass nur ich es hören konnte.

Beschämt von dem was gerade passiert ist, setzte ich mich auf und schaute zu Boden. Das Bett bewegte sich und Kian stand auf um wieder Musik an zu machen. "Komm, lass uns noch ein wenig tanzen ja? Oder möchtest du nicht mehr?" Ich stand einfach ohne ein Wort auf und ging auf ihn zu um mit ihm zu tanzen. Ich habe an seiner Stimme erkannt, dass er jetzt am liebsten alleine wäre oder mich an schreien möchte, warum ich es gesagt habe, auch wenn es nicht stimmte.

Nach einiger Zeit wurde es mir dann doch zu still, auch wenn die Musik lief, es fehlte etwas. "Hör mal. Es tut mir wirklich leid. Ich hätte nicht laut denken dürfen. Und jetzt sag nicht, es hätte dir nichts aus gemacht. Ich habe den Ausdruck deiner Augen gesehen. Sowohl als sie gestrahlt haben, als auch als das Strahlen, nach meinen hinzugefügten Worten, verblasst ist und ich Enttäuschung und ein wenig Wut darin gesehen habe. Ich hoffe du kannst mir Verzeihen" ergänzte ich als er den Mund öffnete um etwas zu erwiderten während schaute mit trauriger Miene zu ihm.

"Es ist doch auch egal. Ich hätte sowieso nichts angefangen und daran änder könnte ich auch nichts. Also ist das Thema doch abgeschlossen. Oder irre ich mich da?" Er sah mich mit einem kühlem Blick an worauf hin ich mich nur versteifte und ihn verständnisslos an starrte.

"Ja, ich glaube schon. Ich glaube, ich sollte dann mal gehen." Traurig schaute ich auf den Boden und ging langsam Richtung Zimmertür. Ich bin hier wohl nicht mehr erwünscht, murmelte ich noch vor mich hin, bevor ich das Zimmer verließ. Ich straffte meine Schultern und mein Gang wurde straffer. Von der, in mir aufsteigenden Wut er packt, rannte ich schon fast zur Tür und zog mir schnell meine Schuhe an. Ich riss die Tür auf und wollte gerade raus rennen, als ich an der Schulter gepackt wurde und wieder hinein gezogen wurde.

"Mach das nie wieder. Wenn meine Schwester das mitbekommen hätte, dann hätte ich richtig Stress. Sie ist nämlich nicht gerade fröhlich, wenn ich mich mit dir Streite, da sie dich wirklich mag. Und sie hat noch andere Vorstellungen. Also benimm dich nie wieder in ihrer Nähe so. Ich habe keine Lust auf so ein Theater."

The Way of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt