Chapter seventeen

5 0 0
                                    

Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich wollte nur noch hier weg. Ich versuchte mich frei zu rütteln, doch er hielt mich stur fest. Ich nickte nur um zu bestätigen, dass ich mich nicht mehr so verhalten werde, doch er ließ immer noch nicht los. Sein Blick wechselte sich und aus dem kühlen, wütenden Blick wurde ein entsetzter und schlagartig trauriger Blick. Es war, als hätte er erst in diesem Moment wirklich verstanden, was er gerade tat. Er ließ mich los und taumelte ein paar Schritte zurück. Ein dunkler Schatten bildete sich auf seinem Gesicht während er den Kopf senkte. Er rannte an mir vorbei und nuschelte noch ein 'Es tut mir leid' bevor er die Treppen runter sprang und weiter die Straße runter rannte. Ich wollte hinterher doch wurde von einer kleinen Hand am Arm gefasst. Ich drehte mich um, machte die Tür zu, nahm Izzi auf den Arm und brachte sie auf ihr Zimmer wo ich sie auf ihr Bett setzte. Vor ihr kniend wischte ich ihr die Tränen weg die ihre Wange herunter gelaufen waren, während ich sie hoch getragen habe.

"Hör zu Izzi, deinem Bruder geht es gut. Er braucht nur ein wenig Auszeit, okay? Er kommt bestimmt gleich zurück. Solange passe ich auf dich auf. Hast du Lust etwas mit mir zu spielen?"

Sie ignorierte meine Frage einfach und fragte selbst etwas: "Wie sehr magst du meinen Bruder wirklich? Und lüg mich nicht an!"

"Ach Izzi. Ich glaube das hängt in den Augen des Betrachters. Du erhoffst dir glaube ich zu viel. Aber um auf deine Frage zurück zu kommen: ich mag deinen Bruder als normaler Freund. Nicht mehr und nicht weniger" erklärte ich ihr mit ruhiger Stimme.

"Du lügst! Ich habe gesehen, wie ihr euch in die Augen geschaut habt als ich ins Zimmer rein geplatzt bin. Ich bin zwar jünger als ihr, aber so etwas kann selbst ich erkennen!" Sie wirkte enttäuscht und auch ein wenig wütend auf mich. Was machte ich nur falsch. Jede zweite Person wird entweder von mir enttäuscht oder wütend auf mich.

Enttäuscht von mir selbst setzte ich mich ans Bett angelehnt auf den Boden und dachte nach. Wäre es besser wenn ich diese Familie in Ruhe lasse und einfach da weiter mache wo ich war bevor ich Kian kennengelernt hatte? Wieso hatte mein Leben in nur so kurzer Zeit so eine Riesen Wendung genommen? Kian, mein Bruder, Zayn... Alle Probleme die damit zusammen hängen, kannte ich bis vor einer Woche nicht mal ansatzweise. Wenn ich Kian und Izzi jetzt hinter mir lassen würde, würde ich dann vielleicht mein halbwegs normales Leben wieder bekommen?

Meine Gedanken lösten sich in Luft auf als ich etwas an meiner Schulter spürte. Isabell hatte ihren Kopf an sie gelegt und die Beine angewinkelt. Langsam schaute sie zu mir hoch und sah mich mit erwartungsvollen Augen an während sie mich fragte, ob wir nicht verstecken spielen wollen. Zustimmend nickte ich und stand auf. Natürlich musste ich zuerst zählen, was mir aber recht wenig aus machte, da ich das sowie so am liebsten mochte. Ich zählte also und wir spielten noch für etwas längere Zeit bis es spät wurde. Ich machte ihr noch Abendbrot und danach brachte ich sie zu Bett. Obwohl sie schon so groß war, sollte ich ihr noch eine Geschichte vorlesen was ich dann auch tat.

Sie schlief schon seit einer halben Stunde friedlich und Kian war noch immer nicht zurück. Die ganze Zeit lag ich in seinem Bett und dachte über uns zwei nach. Über verschiedene Dinge. Wie oft wir streiten, über was er mich auf spezielle Art und Weise belehrte... Er war besonders. Er hatte seine eigene Art für alles. Er war einfach Kian.

Als er selbst noch nach einer Stunde nicht zurück kam, schlief ich ein. Natürlich ließ mein Gehirn mir keine Möglichkeiten und so träumte ich schließlich von Kian.


Verdammte noch mal! Was mache ich eigentlich immer. Wieso werde ich in ihrer Gegend immer so schnell mit den verschiedensten Gefühlen konfrontiert? Und warum verdammt, bin ich auf einmal so verletzlich? Sie hat doch nur das gesagt, was sie dachte. Jeder Mensch denkt auch mal an komische Sachen. Es muss ja nichts zu bedeuten haben. Aber sie hat es abgestritten. Sie findet mich nicht perfekt, okay perfekt müsste es nicht sein, aber trotzdem. Gut aussehen tue ich auch nicht und im allgemeinem bin ich nichts für sie.
Na toll. Was soll ich jetzt mit meinen Gefühlen anfangen? Sie in den Müll schmeißen geht ja schlecht. Sie ihr gestehen? Ja klar, um am Ende einen Korb zu bekommen und wie ein voll Depp in der Welt herumlaufen.

The Way of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt