Der Frühaufsteher

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Ömers Sicht

Erst nachdem mein Papa mir noch gesagt hatte, dass er jetzt immer auf Luca aufpasst, damit sie nicht mehr weg gehen kann, war ich beruhigt und ich konnte, ohne mir unnötige Gedanken zu machen einschlafen. Die Nacht habe ich komplett durch geschlafen, ohne einmal aufzuwachen. Da ich die ganze Nacht durch geschlafen habe, bin ich am nächsten Morgen auch schon um sieben Uhr aufgestanden. Ich konnte einfach nicht weiter schlafen. Ich verließ also mein Bett und ging runter ins Wohnzimmer, um zu gucken ob schon jemand wach ist. Aber als ich dann unten merkte ich, dass noch niemand wach war. Ich schlief eigentlich auch immer lange, aber jetzt könnte ich nicht mehr schlafen und musste mich dann ganz alleine Beschäftigen. Ich wusste nicht was ich machen sollte und setzte mich erst einmal auf das Sofa.
Trotz, nachdem Papa mir gesagt hatte, dass meine Mama noch ein fremder Mensch für Luca ist, weil sie so merkwürdig auf Mama reagiert hat. Ich hoffe es dauert nicht so lange, dass sie so auf Mama reagiert. Ich möchte das nicht. Ich möchte, dass wir wie eine richtige Familie zusammen leben. Da Luca jetzt wieder da ist, sind wir wieder eine richtige Familie. Vielleicht sollte ich mit Luca mal darüber reden. Vielleicht kann ich Luca helfen, mit Mama klar zu kommen, so wie sie mit Papa schon aus kommt. Ich sitze immer noch hier unten im Wohnzimmer auf dem Sofa. Luca ist noch nicht wach, aber ich kann sie doch schon mal wecken. Vielleicht darf ich mich noch zu ihr legen. Ich gehe also wieder nach oben und klopfe erst an Lucas Zimmertür um uns gehe dann erst ins Zimmer rein. Nicht das sie doch schön wach ist und sich erschreckt wenn ich rein gestürmt komme. Es kam keine Antwort, also ging ich einfach in ihr Zimmer rein. Als ich dann in ihrem Zimmer stehe, sehe ich, dass Papa bei ihr im Bett liegt und schläft. Luca schläft ebenfalls noch. Also ging ich zur Lucas Seite und versuchte sie zu wecken. Es dauerte, bis ich es endlich geschaft habe sie zu wecken. Ich sagte ihr, dass sie leise sein, weil Papa ja noch schläft. Sie dreht sich um und guckte Papa etwas beim schlafen zu. Sie scheint über etwas nach zu denken. Ich wollte sie nicht in ihrer Gendanken gang stören, also lies ich es, sie an zusprechen. Ich setzte mich neben sie in ihr Bett. Sie merkte es nicht, glaub ich zumindest. Nach einer weile flüsterte sie zu mir, nachdem sie auf die Uhr geguckt hatte: ,,Was machst du eigentlich so früh hier?" ,,Ich war schon so früh wach und unten im Wohnzimmer war noch niemand und mir war so langweilig. Ich setzte mich also auf dem Sofa und dachte darüber nach, was ich denn am besten machen könnte. Da kam ich auf die Idee dich zu wecken und mit dir über Mama zu reden." Sie holte einmal tief Luft und guckte mich dann an. ,,Was möchtest du den wissen Ömer?" ,,Ich möchte gerne wissen und es ist mir auch sehr wichtig, weil ich möchte das wir jetzt eine Familie sein sollen. Und zwar wollte ich wissen, wieso du so auf Mama gestern reagiert hast." ,,Mhh...Das ist schwer zu erklären. Ich versuche es mal dir zu erklären. Du weißt ja, dass ich Jahre lang bei einem Fremden Mann gelebt habe." Ich nickte, weil das wusste ich schon. ,,Er hatte mich auch geschlagen und so und das tat auch immer sehr weh. Außerdem hatte mich der Fremde Mann mich die Jahre über jeden Tag belogen, weil er behauptet hatte, dass er mein Vater ist, doch das ist er ja nicht. Seit dem habe ich angst vor Fremde Menschen. Ich denke die Menschen sind alle so böse wie der Mann, wo ich gelebt habe. Deswegen habe ich auch so bei Papa reagiert, weil ich gedacht hatte, dass er mich auch schlagen könnte, wie der Fremde Mann. Auch bei Mama habe ich gestern so reagiert und ich weiß auch nicht so genau, wieso ich so reagiert habe, denn sie ist ja eine Frau. Vielleicht liegt es daran, dass ich so lange bei diesem Mann gelebt habe und bin so enttäuscht, dass er mich die ganzen Jahre belogen wurde." Ich musste kurz darüber nachdenken. ,,Also hat der Mann dich über die ganzen Jahre verletzt, also nicht nur am Körper, sondern auch im Herzen?" ,,Ja genau, dass hat er gemacht." ,,Oh man. Das tut mir so leid. Aber Mama ist doch ganz lieb. Mir hat sie noch nie weh getan und Papa auch nicht. Auch noch nicht mal wo ich nicht ganz so artig war. Wieso sollten sie es denn dann bei dir machen Lu?" ,,Ich weiß es nicht Ömer. Ich denke ich muss mich jetzt erst mal daran gewöhnen, dass sie mir nicht weh tun. Bei Papa funktioniert es ja schon." ,,Ja das stimmt. Aber kannst du es bei Mama nicht auch? Vielleicht solltest du mal Zeit mit ihr alleine verbringen. Vielleicht einen Film Abend oder so zusammen verbringen. Das hat Mama auch schon mal mit mir gemacht." ,,Vielleicht sollte ich das mal machen. Vielleicht hilft es mir dann. Du könntest doch in der Zeit etwas alleine mit Papa machen." ,,Oh ja. Das wäre cool."

Nuris Sicht

Ich wurde langsam durch Stimmen wach. Ich machte mich aber nicht bemerkbar, weil ich wollte die Unterhaltung nicht stören. Ich glaube das waren die Stimmen von Ömer und Luca. Ich glaube die reden über Mama und mich und über Luca, wieso sie gestern so auf Tugba reagiert hatte. Ich finde es süß, dass sich Ömer so viele Sorgen über Luca macht und er versucht Luca dabei zu helfen. Seine Idee, die er hatte, dass Luca Zeit mit Tugba alleine verbringen sollte ist wirklich gut. Ich könnte so etwas selber mal mit Luca machen. Vielleicht würden wir uns dann noch besser verstehen. Nachdem die Stimmen dann für eine kurze Zeit verstummen, machte ich mich bemerkbar. ,,Guten Morgen, meine zwei süßen." ,,Guten Morgen Papa." sagte die beiden gleichzeitig. ,,Du hast doch nicht die ganze Zeit zu gehört oder?" fragte Luca. ,,Nein habe ich nicht." ,,Okay, denn das haben nur Luca und ich besprochen." sagte Ömer. ,,Okay. wie wäre es den wenn wir zusammen nach unten gehen und schon mal den Frühstücktisch decken und Brötchen einkaufen gehen. Dann wen wir fertig sind, wecken wir die Mama auf alle zusammen, was haltet ihr davon?" Die beiden überlegten kurz und sagten dann: ,,Ja das ist eine gute Idee Papa." Luca natürlich noch mit einem kleinen zögern, aber sie muss nur Ömer angucken und dann muss sie nicht mehr zögern. Ömer gibt ihr ganz schön viel kraft. Ich glaube sie werden eines Tages unzertrennlich sein. Halt wie ein Herz und eine Seele. Ich bin froh die beiden meine zwei süßen nennen zu können. Ich könnte mir ein Leben ohne sie einfach nicht mehr vorstellen.

Wenn sich das Leben schlagartig ändert (Mats Hummels/Nuri Sahin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt