Vater findet das Geheimnis raus

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Lucas Sicht

Als ich Mats bat zu gehen, brach es mir fast das Herz. Er kam mir so vertraut vor, als würde ich ihn schon lange kennen, aber ich kenne ihn nicht. Außerdem gibt er mir ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Ich musste ihn raus werfen, weil unser Vater jeden Moment von der Arbeit wieder kommt. Wenn er Mats gesehen hätte, hätte er mich umgebracht. Wir dürfen nämlich niemanden mit nach Hause nehmen. Luna und ich saßen unten im Wohnzimmer und guckten Fernseh. Dann ging die Haustür auf. »Hallo ich bin wieder da!« rief er, so laut, das wir zusammen zuckten. Er ist ne zeitbombe. Es kann immer passieren, dass er mich schlägt. Auch manchmal ohne Grund. Eingentlich schlägt er mich immer ohne Grund. »Was macht ihr da?« sagte er in einem bedrohlichen Ton. »Fernseh gucken, das siehst du doch!« sagte Luna. Nachdem sie das gesagt hatte, flog seine Faust in meinem Gesicht. Genau aufs Auge. Seht ihr, wir haben nichts gemacht und schon schlägt er mich. Luna schlägt er nicht, denn ich beschütze sie. Sie muss nicht die Schmerzen haben, die ich auch habe. Jetzt bekomme ich auch noch ein blaues Auge. Toll. Jetzt gucken mich morgen, in der Schule, alle noch mehr an. Luna und ich gehen schnell in unser Zimmer, damit er mich nicht noch mehr schlagen kann. Ich half Luna noch bei ihren Hausaufgaben. Sie braucht immer etwas hilfe dabei. Als diese dann auch fertig waren, machten wir ums bett fertig. »Schlaf schön Lu. Hab dich lieb!«sagt Luna zu mir. Das sagt sie jeden abend. »Du auch Schwesterherz. Ich dich auch!« Sie ist einfach das beste was mir je passiert ist. Und so schliefen wir ein.

»Aufstehen, aber sofort jetzt!« rief unser Vater und reißt uns so mit aus dem schlaf. »Ich weiß genau, was ihr gestern gemacht habt. Es war jemand hier. Ich habe es gesehen.« sagte er wieder mit einem bedrohlichen Ton. Woher will er bitte wissen, was wir gestern gemacht habe, wenn er nicht zu Hause war? »Dieser Mats Hummels da, war gestern hier. Hab ich euch nicht gesagt, dass niemand außer euch selbst das Haus betritt? Hört ihr mir nicht zu? So langsam reicht es mir. Ich hatte draußen vor der Hausrtür eine Videokamera an gebracht. So mit kann ich euch beobachten, ob ihr jemanden mit nach Hause bringt und nicht.« sagte er sauer. So sauer habe ich ihn noch nie gesehen. Ich bekam es mit der angst zu tun. Er holte zum schlag aus. Er wollte doch nicht im allem ernst meine Schwester schlagen oder? Ich reagierte schnell und schmiss mich vor Luna. »Schlag mich und nicht Luna. Sie kann nichts dafür. Ich habe ihn mit gebracht, weil er bei uns in der Schule war.« schrie ich schon fast. Der erste schlag ging ins Gesicht. Der zweite auch, aber dies mal auf mein blaues Auge. Ich schrie und weinte. Es tat so weh. Luna wollte zu mir, doch ich hielt sie davon ab. Er schlug mich überall. Wirklich überall. Gesicht, Bauch, Rücken, einfach überall. Und dann fing er auch noch an mich zu treten. Er tritt mich in denn Bauch und ich dachte ich würde mich gleich übergeben. Mir war so schlecht. Dann traf er mein Knie. Das tat so weh. Ich kann nicht mehr. Ich möchte nur noch hier weg. Weg von ihm. Ich schrie so kaut, wie ich kann und weinte. Meine Schwester weint auch. Sie mag es nicht mich so leiden zu sehen. Er schlug mich nachmal ins Gesicht und geht dann schließlich aus unserem Zimmer. Endlich. Mir tat alles weh ich kann nicht mehr. Unten ging die Haustür zu und ein Auto fuhr los. »Lu geht es dir gut?« »Nein. Mir tut alles weh. Ich kann nicht mehr« ich weinte immer noch. Luna nimmt mich vorsichtig in denn Arm. »Lu machst du dich bitte fertig für die Schule?« Sie ging ins Badezimmer und macht sich fertig. Ich dagegen versuchte auf zu stehen. Mit viel mühe schaffte ich es schließlich. Mein Kopf dröhnte, mein Bauch tat weh und mein Knie tat höllisch weh. Ich humpelte zum Schrank und holte ein Pullover und eine Jogginghose raus. Ich guckte mich im Spiegel an. Ich sah grausam aus. Überall blaue Flecken. Mein linkes Auge ist blau. Mein Bauch ebenfalls und mein Knie nahm auch eine blaue farbe an und tat höllisch weh. Ich zog mir die sachen an und wartete auf Luna. Als sie kam, nahm sie sich ihre Tasche, ich mein Handy und gingen dann nach unten. Ja ich habe ein Handy. Das habe ich mir aber selber gekauft, sonst hätte ich gar keins. Unten angekommen zogen wir uns unsere Schuhe und Jacken an und gingen dann zur Schule. Ich selber gehe heute nicht zur Schule. Ich bringe nur meine Schwester zur Schule. Ich werde dann durch die gegent laufen, denn nach Hause wollte ich nicht mehr. Lu nahm mich in denn Arm, als wir an ihrer Schule angekommen sind. »Pass auf dich auf Lu! Hab dich lieb!« »Danke das du mich immer beschützt Lu. Ich hab dich auch lieb!« sagte Luna und sie ging in das Gebäude rein. Ich lief weiter, fast durch ganz Dortmund. Ich lief und lief. Schließlich setzte ich mich auf eine Bank, an einem See. Mir tat alles weh. Es tut verdammt noch mal alles weh. Am liebste möchte ich mich gar nicht mehr bewegen. Doch das ging nicht. Ich weinte. Und so saß ich hier wie ein Stück elend auf einer Bank am einem See.

Wenn sich das Leben schlagartig ändert (Mats Hummels/Nuri Sahin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt