Ömer redet mit Luca

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Ömers Sicht

Ich lag hier zu Hause auf dem Sofa und hatte 39,9 Fieber. Meine Babysitterin, Sarah, rief direkt meinen Vater an, der beim Training war. Meine Mutter war bei einem Termin irgendwo im Ausland und kommt er übermorgen wieder. Sarah deckte mich mit einer Decke zu und versuchte mir etwas zu trinken zu geben, aber ich hatte keinen Durst. Ich guckte starr zur Wohnzimmer Decke und wartete darauf, dass mein Vater endlich kam. Ich mag Sarah nicht besonders, aber das habe ich noch niemanden erzählt. Sie versucht immer alles so gut es geht. Sie passt auf mich auf, spielt mal mit mir und putzt das Haus, manchmal. An einem Tag hatte sie sich den Staubsauger genommen und alle Zimmer einmal durch gesaugt. Sie wollte auch in das Zimmer meiner Schwester gehen, aber das habe ich ihr nicht erlaubt. Ich wollte nicht, dass sie in das Zimmer geht und stellte mich vor die Tür. Doch sie nahm meinen Arm und zog mich da weg und ging dann in das Zimmer von meiner Schwester. Ich lief weinend in mein Zimmer und kam auch nicht mehr raus. Auch als Sarah in meinem Zimmer kam um zu sagen, dass es gleich essen gibt, weil mein Vater gleich wieder kommt. Ich habe nichts gesagt, dass ich gleich runter kommen werde oder so. An diesen Tag war meine Mutter wieder bei einem Termin. Seit dem Tag mag ich Sarah nicht mehr. Auch als Papa an diesen Tag wieder nach Hause kam und das Essen schon auf dem Tisch stand, kam ich nicht aus meinem Zimmer. Papa kam in meinem Zimmer und fragte was los sein, doch ich sagte nichts. Er ging dann wieder und kam nach einer Zeit wieder und sagte, dass Sarah weg war. Ich weinte wieder und Papa nahm mich in denn Arm. Dann fragte er mich noch mal was passiert war und ich erzählte im alles. Auch, dass ich meine Schwester vermisse. Ich vermisse sie. Sehr sogar. Papa hat mir von ihr erzählt. Er hatte es mir erzählt, als ich gefragt hatte, was denn hinter der Tür ist. Er ist mit mir rein gegangen und hat mir von ihr erzählt. Er hat mir auch ertählt, dass er sie sehr vermisst und alles noch mal dafür machen würde,um sie noch einmal in die Arme zu nehmen. Ich weiß aber nicht, wieso sie das Zimmer so gelssen haben, wie es damals war, als Luca noch da war? Seit der entführung ist das Zimmer von ihr so geblieben, wie sie es zurück gelassen hatte. Es hat sie nur eine Sache darin geändert und zwar das Bett. Denn wenn sie wieder kommen würde, dann braucht siw ja auch ein größeres Bett, wo sie rein psst, denn sie ist bestimmt in denn neun Jahren viel gewachsen. Seit diesem Tag muss ich immer an Luca denke, wenn ich schlafen gehe. Ich kenne sie nicht. Das ist klar, doch fehlt sie mir sehr. Papa gab mir ein Foto von ihr, da ist sie ganz fröhlich drauf. Das steht jetzt neben meinem Bett. Auch die Geschichte dazu hat mir mein Papa erzählt. Mein größter wunsch ist, dass ich mal meine Schwester kennenlernen darf und sie in meine Arme schließen darf. Papa und Mama geben die Hoffnung, dass sie wieder nach Hause kommt noch nicht auf. Seit neun Jahren haben die Hoffnung darauf, dass Luca zurückkehren wird. Wenn ich nicht schlafen kann, gehe ich immer in Lucas Zimmer und lege mich in ihr Bett. Da bin ich ihr immer so nah, als würde sie neben mir liegen. Das ist seit dem Papa mir von ihr erzählt hatte. Und wenn Sarah dann mal da war, ist die Tür abgeschlossen. Ich mlchte nicht nich mal, das sie in das Timmer meiner Schwester geht. Machmal gibt es Moment da vermisst man einen Menschen mehr, als an anderen Tagen. Der heutige Tag war einer von ihnen. Ich vermisse meine Schwester heute mehr als sonst immer. Ich wünschte mir gerade, dass sie hier wäre und mir sagen würde, dass ich schnell wieder gesund werde. Oder das sie mich einfach in denn Arm nimmt. Solche Tage tun einem am meisten im Herzen weh. Auch wenn ich meine Schwester nicht kenne, tut es mega weh im Herzen. Als hätte mein Herz ein schwarzes Loch. Ich musste gerade an sie denke. Wie sie heute so wäre. Würde sie auf mich aufpassen, wenn sie hier wäre? Müsste Sarah dann nicht mehr kommen? Würde Luca für mich da sein, wenn ich sie bräuchte, wenn sie da wäre? Ich habe sie schon öfters mal gebraucht, seit dem mein Papa von ihr erzählte, doch sie war nie da. Würden wir uns überhaupt verstehen,oder nur streiten, wenn sie hier wäre? Würde sie mit mir spielen, wenn sie hier wäre? Ich starrte die ganze Zeit an die Decke und merkte garnicht, dass mein Papa da war. ,,Ömer, mein kleiner." ,,Mhh?" ,,Wie geht es dir?" Sollte ich Papa alles sagen? Auch das heute wieder so ein Tag war an dem ich Luca mehr vermisste, als an anderen Tagen oder sollte ich ihm das nicht sagen, weil Sarah da war? Oder sollte ich ihm nur sagen, wie es mir körperlich geht? Ich guckte meinem Papa in die Augen und dann zu Sarah. Ich glaube mein Papa hat verstanden was ich wollte, denn er schickte Sarah raus. So konnte ich Papa alles sagen. ,,Papa. Heute ist wieder einer der Tage, an dem ich Luca mehr vermisse, als an den anderen Tage. Papa ich vermisse sie. Und mir geht es nicht gut. Ich wünschte Luca wäre jetzt hier." Meine Augen fühlten sich mit tränen. Mein Papa guckt mich lange an, als würde er nach worten suchen. Das ist schon länger so, wenn ich ihm sage, das ich Luca vermisse. Da sucht er immer nach denn passenden worten und er findet sie immer. Auch jetzt. ,,Hör zu mein kleiner. Ich hab für dich eine Überraschung. Wenn du mir glaubst, was ich dir sehr hoch anrechne, das du mir glaubst, dann müssen wir zum Auto gehen. Dein größter Wunsch wird in Erfüllung gehen. Dein größter Wunsch ist Luca einmal kennenzulernen und sie in die Arme zu schließen oder?" Ich nickte. ,,Okay. Das wirst du nämlich. Du wirst deine Schwester kennenlernen und du darfst sie in die Arme schließen, denn sie sitzt draußen im Auto." Papas Augen fingen an zu leuchten. Ich glaube meinem Papa. Wieso sollte er mich anlügen? Aber ich musste trotzdem nach fragen. ,,Sitzt sie wircklich draußen im Auto?" Papa nickte. Papa verstand sofort und hob mich hoch und trug mich bis zum Auto. Sarah lief in Schlepptau hinterher. Die ist mir gerade völlig egal. Und da sitzt sie, meine Schwester. Sie guckte uns kurz an und guckte dann wieder weg. Wieso? Vielleicht denkt sie ja, das ich sie nicht kenne, oder ich nicht weiß, das ich eine Schwester habe. Sarah stieg in ihr Auto und fährt weg. Zum Glück. Ich guckte nur meine Schwester an. Mein Papa hatte total vergessen mir Schuhe anzuziehen. Manchmal ist er halt etwas vergesslich. Er setzte mich in meinen Kindersitz und ging noch mal zurück zum Haus, um mir Schuhe zu holen. Soll ich sie ansprechen? Ich möchte schließlich auch einmal ihre Stimme hören. Ich habe ihre Stimme noch nie gehört. Doch jetzt soll es endlich so weit sein. ,,Luca-Marie." sagte ich. Ja ich wusste ihren ganzen Namen. Wer weiß ihn schon nicht. ,,Ja das bin ich." sagt sie leise. Vielleicht hat sie angst. Die Stimme hört sich ja voll schön an. Sollte ich mich jetzt vorstellen? Weiß sie etwas über mich? Ich mache es einfach, kann ja nicht schaden. ,,Ich bin Ömer, dein kleiner Bruder. Ich bin schon vier Jahre alt und liebe Fußball. Papa hatte von dir erzählt und ich habe dich immer vermisst, obwohl ich dich nicht kenne." sagte ich. Luca drehte sich leicht nach hinten und sagte immer noch leise: ,,Ich weiß wer du bist Ömer. Aber es fällt mir etwas schwer jetzt hier zu sein bei dir, bei meiner Familie zu sein. Ich brauche etwas Zeit dafür, mich daran zu gewöhnen. Ich lebte mit einem kleinen Mädchen die ganzen neun Jahre bei einem Mann. Er hat uns die ganzen Jahre angelogen. Er hat gesagt, dass das kleine Mädchen und ich schwestern wären und er unser Vater wär. Dann fing er an mich zu schlagen. Ich konnte das kleine Mädchen, dass wirst du bestimmt noch kennenlerne, beschützen und zog so alle Schläge auf mich. Daher habe ich das blaue Auge, wie du siehst. Auch mein Knie und so tut weh. Bis ich heute morgen das kleine Mädchen zur Schule brachte und dann einfach weg lief. Ich lief bis zu einem See und dort traf ich auf Lukasz Piszczek. Er nahm mich mit nach Hause. Ich blieb etwas bei ihm und er rief bei Mats an, um das kleine Mädchen abzuholen und dann nach Lukasz zu kommen. Als sie dann da waren, Mats kannte uns schon, wegen einer Überraschung meiner Freundin. Das erzähle ich dir aber einandern mal. Als sie dann da waren beschlossen wir zu dem Haus zu fahren, wo wir lebten. Wir durch suchten das ganze Hause und ich fand die Geburtsurkunde von dem kleinen Mädchen und mir. So fand ich heraus, dass du mein Bruder und Nuri mein Papa ist. Wir packten unsere Taschen und fuhren mit Mats und Lukasz zum Training. Da trafen wir dann auf die Mannschaft und auf Nuri und jetzt bin ich hier. Und ich werde ab jetzt für immer bei dir bleiben, dass verspreche ich dir." Ich hörte die ganze Zeit aufmerksam zu. Wieso musste meine große Schwester so viel durch machen? Wieso denn meine Schwester? Wieso nicht jemand anderes? Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. ,,Jetzt bist du ja bei uns. Jetzt kann dir nichts mehr passieren. Ich Pass auf dich auf Luca. Immer!" Sie nickte nur und sagte dann: ,,Bitte sag Nuri nichts davon. Ich kann noch nicht mit ihm reden. Ich bin zu schüchtern und er ist für mich wie ein Fremder. Ich kann ihn auch noch nicht Papa nennen." ,,Okay, aber wieso bist du bei Papa so schüchtern und bei mir nicht, Luca?" ,,Ich weiß nicht. Vielleicht liegt das daran, dass du noch ein Kind bist und Nuri schon ein Erwachsener Mann ist. Es wird sich bestimmt mit der Zeit legen Ömer glaub mir." ,,Okay. Ich werde Papa nichts von dem hier erzählen. Versprochen." ,,Ab jetzt werde ich immer für dich das sein egal, ob Tag oder Nacht. Immer." ,,Danke Lu. Darf ich dich so nennen Luca?" ,,Ja darfst du. Kleiner." Ein kleines Lächeln schlich sich auf Lus Mund und auch ich musste lächeln. ,,Wie geht es dir denn Ömer?" ,,Nicht so gut. Ich habe 39,9 Fieber. Papa holt gerade nur noch meine Schuhe. Er ist manchmal vergesslich, aber dich hat er nie vergessen. Da kommt er auch schon und dann fahren wir zum Arzt. Es wird alles gut Lu. Glaub mir." Sie nickte bloß. Papa setzte sich hinters Steuer und reichte mir meine Schuhe, die ich neben mir auf dem Sitz stellte. Hier konnte ich sie mir nicht anziehen. ,, Und haben sich meine kleinen sich bekanntlich gemacht?" Wir bei nickten gleich zeitig. Papa schlich ein lächeln übers Gesicht, dass habe ich gesehen. Papa fuhr los Richtung Arzt. Wie ich Ärzte hasse. Aber das ist mir jetzt egal. Meine Schwester ist wieder da. Man bin ich froh meine Schwester endlich zu haben. Jetzt muss ich sie nur noch zu umarmen dann haben sich mein größter Wunsch in Erfüllung gegangen. Ich habe dich so lieb Lu.

Wenn sich das Leben schlagartig ändert (Mats Hummels/Nuri Sahin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt