Erkenntnis

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Als Maudado Zuhause angekommen war fiel ihm eine längst vergessene Hausaufgabe ein.
Und da Maxi gerade bei einem Freund war versuchte er einfach mal.
Was heißt Antisemitismus?
Da war Maudado überfragt, obwohl er in Geschichte eigentlich gut war entschied er sich dazu ein Wörterbuch zuholen.
Als er es allerdings aus dem obersten Ablagefach des Wandregales heraus zu nehmen versuchte, schmiss er es ausversehen zuboden.
Das Buch hatte sich bei Sch geöffnet und das erste Wort das Maurice ins Auge sprang während er das Lexikon aufhob war "Schwul" .
Hatte Manu ihn letztens nicht so genannt?
Also entschloss er sich es durchzu lesen.
Es war nur ein paar Wörter '(von Männern) homosexuell'
Was sollte das schon wiederheißen dachte er sich und suchte nach homosexuell.
'Homosexualität (bzw. Homophilie) bezeichnet eine sexuelle Orientierung, bei der Liebe, Romantik und sexuelles Begehren ausschließlich oder vorwiegend für Personen des gleichen Geschlechts empfunden werden. Homosexuelle Frauen werden auch Lesben oder Lesbierinnen genannt, homosexuelle Männer auch Schwule.' (Von google geklaut)
So wie wenn Maurice Michael lieben würde?
Wieso benutzte man so etwas als Beleidigung?
Maurice dachte dass es schon sehr anders war. Mann und Mann?
Wie das wohl aussehen würde?
Aber wahrscheinlich würde es hier so wie so niemals jemand tolerieren.
Hier wird man ja schon schief angeguckt, wenn das Hemd mal nicht richtig sitzt.
Als Maudado bemerkte das er von seinem eigentlichen Vorhaben abgekommen war, schüttelte er den Kopf als würde er die Gedanken rauszuschütteln versuchen und schlug wie geplant 'Antisemitismus' nach. Anschließend stellte er das Buch zurück und fuhr mit dem Machen der Hausaufgaben fort.
Jedenfalls versuchte er es.
Aber irgendwie musste er ganze Zeit an den Vorfall von vor hin denken.
Mochte Zombey ihn doch?
Hielt er ihn doch nicht für einen völligen Versager?
×
Als Zombey sich morgens für die Arbeit fertig machte und darüber meckerte das es unmenschliche Arbeitszeiten wäre wurde er von seiner Oma benachrichtigt dass sie ihm frei genommen habe.
"Oh man, wieso bin ich dann so früh aufgestanden?!" Meckerte er ein weiteres Mal. "Micha, du solltest endluch aufhören immer zu meckern." Riet seine Großmutter zornig.
Lautstark atmete Zombey aus und maschierte in sein Zimmer.
Noch genau rechtzeitig um Maurice durch das Fenster auf dem Weg zu den Ruinen zu beobachten.
Zombey vernahm ein leichtes Kribbeln auf seiner Haut.
Er bekam Gänsehaut.
Insgeheim hatte er sich auf die Arbeit gefreut so hätte er Maudado noch viel länger beobachten können.
Langsam bahnte sich bei Zombey schon eine leise Vorahnung ik Bezug auf Maudado an. 
Aber wirklich merken tat er es nicht, obwohl die Situation im Puff ihm schon einiges hätte klar machen müssen."Micha schätzchen! Kommst du kurz." Rief ihn seiner Großmutter aus dem Wohnzimmer.
Michael stand gequäkt auf. "Was ist denn jetzt schon wieder?"
"Du musst auf Maxi aufpassen solange ich bei Gertrud bin. Es könnte eine Weile dauern ich gehe noch etwas einkaufen." Sie täschelte seinen Kopf.
Als Zombey den keinen Jungen anschaute nickte er leicht.
"Okay ich geh dann jetzt."
Nun waren sie aleine.
Und Maxi stand verängstigt an der Tür.
Erst wunderte es Zombey bis ihm die Situation am Spielplatz wieder in Erinnerung kam.
Maxi musste denken das Micha ein Schläger ist der seinen Bruder hin und wieder verprügelt.
Von jetzt auf gleich, als er Maurice' unschuldigen kleinen Bruder in die Augen schaute und geballte Angst in ihnen sah,  fühlte er sich schlecht.
Schlecht weil er nichts getan hatte.
Weil er nur zugeschaut hatte.

beWARe  ||Zomdado FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt