Kapitel XIII

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Meine Mutter stand im Türrahmen.
Erschrocken schrie ich auf und vergrub mich unter der Bettdecke.

Nach einigen Sekunden lugte ich hervor und meine Mutter stand immer noch da.

"Was ist denn los, Ana? Hast du schlecht geschlafen?"

Zitternd nickte ich.
Ich konnte ihr dich nicht sagen, dass sie eigentlich schon längst tot ist.
Langsam stand ich auf und wollte gerade ins Bad gehen, als sich das Bild wieder verzerrte und ich fortgerissen wurde.

Plötzlich stand ich wieder in Lucifers Wohnung, und sah wohl ziemlich komisch aus, denn Lucifer lachte.
"Was ist denn so lustig? "
"Du kannst in die Vergangenheit reisen. Sprich in jede beliebige Zeit. Du musst nur daran denken. Dort bleibst du entweder für einige Minuten oder Stunden. Manchmal auch ein Tag. Aber nie mehr als 30 Stunden. "

"Wirklich in jede zeit der Vergangenheit!?" fragte ich ungläubig.
"Ja. Ganz genau."
"Krass."

Wir übten noch viel und testeten was ich alles konnte.
Ich konnte so ziemlich alle was Lucifer auch konnte.

Gegen Abend wollte er mit mir noch einen Trip machen, um das Wichtigste zu testen.
Meine Schwingen.
"Was ist mit dem LUX?"
"Oh...Das hat heute geschlossen. Komm einfach mit mir."

Wir stiegen in sein Auto und fuhren zu einem abgelegenen Platz weit draußen.
Dort stiegen wir auf einen Berg und setzten uns auf die Kante, direkt vor der Schlucht.
Wir ließen unsere Beine baumeln und redeten wieder über alles mögliche.

"Wegen der wichtigsten Eigenschaft..." fing Lucifer plötzlich ein neues Thema an "die Schwingen...denke daran, dass du nun welche besitzt. Spüre sie an deinen Schulterblättern und fahre sie aus. Ich würde dir es ja gerne vormachen, aber ich bzw. Maze hat meine Flügel abgeschnitten. "
Ich war geschockt.
"MAZE HAT WAS!?!?!?!?"
"Ja...Aber ich wollte es so. Ich wollte, dass sie mir die Flügel abschneidet."

"A...A..A..Aber WARUM!?"
Ich konnte es einfach nicht fassen.
"Ich weiß es nicht. Ich war damals so unfassbar wütend auf meinen Vater, dass ich es getan habe. Aber trotzdem bereue ich es nicht, dass ich keine Schwingen mehr habe."

Eine weile schwiegen wir, dann sagte Lucifer "Na komm. Versuchs doch."

Ich nickte und konzentrierte mich darauf, dass die Schwingen "ausfahren" würden.
Ich spürte einen leichten Druck an den Schultern und plötzlich passierte sehr viel auf einmal.
Meine Schwingen fuhren aus, ich wurde in strahlend helles Licht gehüllt und schoss in die Luft.
Ich erschrak und zappelte wild herum, aber irgendetwas passierte und ich bewegte gleichmäßig und ruhig meine Schwingen.
Für einen Menschen würde es sich sicher komisch anfühlen, wenn er daran denken würde Schwingen zu haben, aber es führt sich vollkommen normal an. Und nicht irgendwie wie ein 3 Paar Gliedmaßen.
Langsam flog ich ein paar Runden.
Es fühlte sich herrlich an zu fliegen.
Dieses Gefühl von Freiheit und Unendlichkeit.

Nach einiger Zeit flog ich wieder hinunter zu Lucifer und landete sauber im stehen.
Er pfiff durch die Zähne und nickte mir anerkennend zu.
"Das hast du sehr gut gemacht. Die meisten kommen am Anfang nicht damit klar nun Flügel zu haben."
Ich merkte, wie er die Schwingen betrachtete.
Ich blickte ihn fragend an.
"Sie sehen meinen sehr sehr ähnlich.
Genau so geformt und strahlend."
Ich ließ sie flach über meinen Rücken hängen.
"Die schönsten Schwingen dem schönsten Engel." murmelte ich.
"Was?"
"Nichts, ich habe nur einmal gelesen, dass Lucifer -also du- der schönste und strahlenste von allen Engel war.
Sogar der Lieblingsengel von Gott."

"Das stimmt. Ich war der Lieblingsengel. Doch er hat mich aus demN Himmel verbannt, nur weil ich damit nicht einverstanden war, den Menschen auf ale Ewigkeit zu dienen!!"
Mit jedem Wort wurde er lauter und die Stimme gehässiger.
Doch schnell beruhigte er sich wieder und fuhr fort "Wir Engel sind dazu bestimmt den Menschen zu helfen und zu dienen. Ich war dagegen. Göttliche Wesen sollen den sterblichen dienen? Niemals!!! Ich diskutierte viel mit meinem Vater und meinen Brüdern."
"Michael, Raphael und Gabriel."
"Genau. Aber Amenadiel auch. Ich war auch Erzengel, bis ich fiel. Amenadiel ist keiner von ihnen. Alle  waren der Meinung, ich solle mich beruhigen und das tun, was Vater verlangt, aber ich war nicht mehr Herr der Sinne und so wurde ich aus dem Himmel verbannt.
Ich habe gesehen, dass es Vater wehtut mich wegschicken zu müssen, aber er hat uns ja allen schließlich den freien Willen geschenkt.
Immer mal wieder kam Amenadiel zu Besuch, aber von Vater und den anderen habe ich nie wieder etwas gehört. Und jetzt weißt du wieso man sagt, dass es nur drei Erzengel gibt."

Ich hört die ganze Zeit über gebannt zu und nun hatte ich wieder etwa dazugelernt.
Ich fuhr meine Schwingen wieder in die Schultern ein und Lucifer und ich fuhren zurück.

Fortsetzung folgt...

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Ana Morningstar Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt