Es ist leider nur ein bisschen länger geworden als das letzte, ich weiß die Kapitel sind echt kurz, aber ich hoffe sie gefallen euch trotzdem :*
Vor knapp einer Stunde hatte Dean seinen Bruder geweckt und nun standen sie in ihren schicken schwarzen Anzügen vor dem Haus. Der Sheriff kam auf sie zu. „Guten Tag, Agents Copperfield und Banner, FBI", stellte Dean sich und Sam vor. Etwas misstrauisch beäugte der Sheriff ihre Marken, nickte aber und ließ sie durch. „Was können Sie uns über das Opfer erzählen?", Sam ging bereits auf die Tür zu und duckte sich unter der Absperrung hindurch. „Sarah Jackson, 40, der Notruf ging von einem Handy aus, der Anrufer ist uns aber weiterhin unbekannt. Wir haben sie im 2. Stock gefunden, unzählige Kratzspuren, die aussehen, als hätte sie irgendein wildes Tier angegriffen. Die Tochter ist seither nicht mehr aufgetaucht, wir haben aber eine Fahndung nach ihr rausgegeben.", der Sheriff war Sam gefolgt, doch Dean war bereits nach wenigen Metern stehen geblieben. Jackson? Sarah Jackson? Das muss ein Zufall sein, es konnte nicht dieselbe Sarah sein.... Es konnte nicht seine Sarah sein! Er lief den Beiden nach. „Das Mädchen, wie ist ihr Name?", fragte er und betete innerlich, es wäre irgendein Name. Katherine, Juliana, Leah oder Lisa, ihm war alles Recht, solange er nicht......
„Anna, sie ist 18 und somit volljährig, weswegen wir sie nicht als vermisst melden können" Deans Herz schlug schneller und er stützte sich kurz an einer der Wände ab. Anna......
„Dean, ist alles klar bei dir?", Sam hatte sich zu seinem Bruder umgedreht und musterte ihn. „Ja, alles gut, ich muss nur kurz telefonieren, dann bin ich wieder da", er verließ das Haus. Draußen entfernte sich der Grünäugige von dem Gebäude und suchte in seinen Kontakten nach Sarahs Nummer. Er hatte sie für den Notfall eingespeichert, doch bis jetzt nie benutzen müssen. Sarah hatte nie wieder etwas von ihm gehört, es war zu gefährlich gewesen, das wusste Dean, doch jetzt bereute er, dass er sich nicht mehr gemeldet hatte. Es klingelte und für einen Moment glaubte er, er habe sich vielleicht doch geirrt, doch als sich am anderen Ende der Leitung nur die Mailbox meldete, sank seine Hoffnung und er legte auf. Er fuhr sich übers Gesicht und starrte in die mittlerweile verlassene Straße, die Polizisten hatten ihre Untersuchungen abgeschlossen und würden nun in ihren Dienststellen sitzen und auf die Analyseergebnisse warten. Kaffee trinkend, ein nettes Gespräch haltend, einfach abwarten. Dieser Gedanke machte ihn unglaublich wütend, doch Dean wusste, dass dort nur seine eigene Befangenheit und Sorge aus ihm sprach. Wütend trat er immer und immer wieder gegen einen der Müllcontainer, die in einer Seitengasse standen.
Sam hatte sich beim Sheriff entschuldigt und war Dean gefolgt. Von Weitem beobachtete er ihn und als er dann in einer der Gassen verschwand und er kurze Zeit später laute Geräusche vernahm, stürmte Sam mit gezogener Waffe hinter ihm her. „DEAN?!", er suchte die Straße nach potenziellen Gefahren ab, doch da war nur sein Bruder. „Sam?", verwirrt blickte er auf und ließ von dem Container ab. „Was willst du denn hier...?", murrte er und Sam steckte seine Waffe weg. „Die Frage ist wohl eher, was du hier treibst! Was ist bloß los mit dir?!" Dean seufzte, jetzt ging das schon wieder los. „Überhaupt nichts, okay? Mir geht es blendend, also kümmer' dich gefälligst um deinen Kram!", fuhr er seinen Bruder an. „Ach ja?! Dean, erst willst du unbedingt zu diesem Fall fahren und als wir hier ankommen verschwindest du einfach vom Tatort und lässt deine Wut an einem Müllcontainer aus! Also erzähl mir nicht, dass alles in Ordnung ist! Ich seh es doch, Dean, irgendwas stimmt hier nicht und zwar ganz gewaltig!", Sam ging immer weiter auf seinen älteren Bruder zu bis er schlussendlich direkt vor ihm stand und sich vor ihm aufbaute. Trotz der knapp vier Jahre Unterschied, war Sam deutlich größer als sein Bruder und konnte somit auf ihn herabschauen. „Dean! Jetzt rede endlich mit mir! Oder mit Cass, es ist mir egal mit wem, aber rede endlich!" Dean wusste nicht, ob es Wut oder doch eher Verzweiflung war, die er aus der Stimme seines Bruders heraushörte, aber er wusste, dass er dieses Geheimnis schon viel zu lange vor Sam geheim gehalten hatte. „Ich glaube wir müssen reden, Sammy, und zwar dringend...." Deans Wut war wie weggeblasen, welches recht hatte er schon wütend zu sein? Seine Schultern sackten nach unten und er wirkte plötzlich wie ein alter Mann, der nun auf dem Totenbett seine Schuld beichtete, die er schon sein ganzes Leben mit sich herumgetragen hatte. „Dean, egal was es ist, du kannst es mir sagen. Wir sind Brüder, wir stehen das zusammen durch", Sams Gesichtsausdruck war mittlerweile weicher geworden, der Zorn war Besorgnis gewichen, denn natürlich war dem Jüngeren auch nicht die Verwandlung seines Bruders entgangen. Dean ging ein paar Schritte zurück, ehe er wieder auf seinen Bruder zuschritt, er wusste nicht wie er anfangen sollte. „Erinnerst du dich noch an den Fall in Oregon vor knapp 19 Jahren? Wir waren ein paar Monate dort und haben einen Dschinn gejagt." Sam überlegte einen Moment. „Der der mich fast erwischt hätte, weil du mal wieder auf einer deiner Vögeltouren warst?", meinte er sarkastisch und Dean nickte nur. Sam spannte sich an, in jeder normalen Unterhaltung hätte sein Bruder jetzt irgendeinen blöden Witz gerissen, dass er ohne seinen Bruder wohl nicht auskomme, doch die Stille ließ ihn erschaudern. „Ja, genau der, aber ich war nicht auf ‚Vögeltour' wie du es nennst, ich war bei meiner Freundin" Dean seufzte und Sam, der wesentlich schlimmeres erwartet hatte, wurde wieder locker. „Deiner Freundin?", er war definitiv überrascht und starrte ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Du? Du hattest eine Freundin? Eine richtige Beziehung?", Sams Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. Stets hatte er seinen Bruder für einen Frauenhelden und Aufreißer gehalten, nie im Leben wäre er auf die Idee gekommen, er könnte eine Freundin haben. „Ja, Sammy, eine echte Beziehung. Ihr Name war Sarah...... Sarah Jackson....", seine Stimme brach ab. „Etwa..?", Sams Grinsen verschwand und er wurde blass als Dean nickte. „Das tut mir leid, Dean", er ging auf seinen Bruder zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Wusstest du, dass sie eine Tochter hatte?", fragte er, doch Dean schwieg. Sam würde ihn dafür hassen! Er würde ihn dafür hassen, es ihm nicht erzählt zu haben und nicht für seine Familie dagewesen zu sein!
Er drehte sich von ihm weg und ging ein paar Schritte. „Ja, ich wusste es....... Sie hatte es mir erzählt als ich sie wieder besucht hatte. Anna war gerade 6 Monate alt gewesen......", Dean vergrub sein Gesicht kurz in seinen Händen, starrte dann aber nach oben in Richtung Himmel. Ob Cass wohl auch gerade zuhörte? „Und was ist so schlimm daran?", unterbrach Sam seine Gedanken und Dean schluckte. „Anna ist meine Tochter, Sammy.......", Dean schloss die Augen und wartete. Würde er sich jetzt endgültig von ihm abwenden? Erst das Mal, dann die Sache mit Cass und jetzt dieses Geheimnis, was konnte er seinem Bruder noch zumuten?
„Sie ist meine Tochter......", wiederholte Dean leise.
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Die Prohezeiung Teil I - Anna Jackson-Winchester #SpringAwards18
FanfictionPeculiari Sanguinis - Besonderes Blut . . . Ich suchte meinen Vater, doch ich hatte nicht mehr als meinen Namen als Hinweis: Jackson-Winchester. Der Name meiner Mutter und der meines Vaters. Nie hatte ich das Bedürfnis gehabt ihn kennenzulernen, er...